10 Regeln für das Überleben im digitalen Haifischbecken

Dienstag, 4.12.2012, 23:38 > daMax

Julia Schramm hat diese 10 Regeln aufgeschrieben (unter dem netten Titel "Stuhlgewitter und andere Unannehmlichkeiten) und die muss ich einfach raubmordkopieren in meinen Blog kleben. Irgendwann wird mich der nächste Troll nerven und dann werde ich diese Regeln wieder lesen und beherzigen und darauf verweisen.

  1. Nicht persönlich nehmen. Die meisten Angriffe haben mit dir als Mensch rein gar nichts zu tun. Stattdessen handelt es sich um eine Projektion. Deine Angreifer sehen in dir ihre eigenen Schwächen, sie glauben, dass du etwas hast, was ihnen fehlt. Sie glauben, dass du stark und unangreifbar seist. Je härter sie dich angreifen, desto mehr sind sie davon überzeugt, dass es an dir abprallt. Sie wollen dir eine Lektion erteilen, weil sie denken, dass du ignorant über den Dingen stehst.
  2. Suche niemals nach deinem bürgerlichen Namen bzw. deinem nicht-Nickname auf $socialmediaplattform. Just don’t do it. Die härtesten und fiesesten Angriffe kommen ohne Mention. Sie wollen nicht mit dir reden, sondern über dich. Also lies es auch nicht. Ähnliches gilt für Kommentare auf diversen Webseiten. Besonders, wenn ein Artikel von dir oder über dich erscheint. Die wenigen guten Kommentare fallen dann zwar runter, aber das sollte dir deine psychische Integrität wert sein.
  3. Blocken, blocken, blocken. Meinungsfreiheit bedeutet sagen zu dürfen, was mensch möchte ohne staatliche Repressionen. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder Mensch das Recht hat, dass seine/ihre Meinung (wobei die Frage ist, inwiefern Belästigung, Beleidigung, etc. eine schützenswerte Meinung ist) gehört wird von denen, an die sie gerichtet ist. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass eins sich alles anhören muss, was über eins gesagt wird. Auch fällt unter Meinungsfreiheit nicht, dass mensch in deinem Blog kommentieren dürfen muss. TweetDeck hat zum Beispiel eine tolle GlobalFilter-Funktion. Und WordPress Plugins, mit denen du die Kommentarfunktion schließen kannst.
  4. Keine Rechtfertigungen. Ab und an Bedarf es einer Erklärung, ja, aber versuche nicht auf $socialmediaplattform deine Angreifer zu entkräften, denn dadurch gibst du ihnen die Aufmerksamkeit, die sie wollen. Und sie werden immer einen Weg finden, wie sie dir die Worte im Mund herumdrehen, denn es geht nicht um Dialog und es geht auch nicht um dich, sondern um sie selbst, um die Menschen, die dich angreifen, um ihre Probleme, die sie auf dich projizieren. Jede Erklärung/Rechtfertigung prallt an ihnen ab.
  5. Denke immer daran, dass die Menschen, die dich angreifen, die viel Zeit damit verbringen dich zu attackieren, in erster Linie traurig sind. Je mehr Hass und Häme, Spott und Belästigung Menschen auf dich verwenden, desto mehr offenbart sich das Loch in ihrer Seele. Niemand, der mehr als 1 Minute damit verbringt dich zu hassen, hat ein ausgefülltes Leben.
  6. $socialmediaplattform einfach mal nicht nutzen, einfach mal nicht lesen, was Menschen über dich sagen wollen. Stattdessen ein Buch lesen, ins Museum gehen oder Sex haben.
  7. Einfach mal lachen. Ist es nicht absurd, dass sich Menschen so obsessiv mit dir auseinandersetzen, obwohl du kein blutrünstiger Diktator mit privater Sicherheitsarmee bist? Ist es :)
  8. Einfach mal heulen. Es ist vollkommen ok, dass dich die Angriffe fertig machen. Diese Angriffe, auch wenn eins sie nicht unbedingt persönlich nimmt, sind doch immer eine Bankrotterklärung der Welt und schütten Öl in das Weltschmerzfeuer – aber dass die Welt schlecht ist, soll dir ja bewiesen werden. Du sollst die Welt so hassen, wie deine Angreifer das tun. Ab und an deswegen zu weinen ist nachvollziehbar. Und menschlich.
  9. Einfach mal lästern. Erfinde komische Spitznamen für die regular Haters, mache dich über sie lustig, erinnere dich daran, wie traurig ihr Leben sein muss, dass sie dich so sehr hassen. Aber verschwende nicht zu viel Zeit darauf.
  10. Veröffentliche die härtesten Sachen. Öffentlichkeit bedeutet in diesem Fall Schutz und Solidarität, Privatheit bedeutet lediglich, dass du dich selbst mit dem Abfall alleine lässt. Veröffentliche es ruhig anonym, oder auch mit Namen. Jedenfalls gilt: Anonymität ist nicht unbedingt ein Katalysator für Hass. Die härtesten Sachen kommen oftmals von Menschen, die in ihrer Signatur mit vollen Namen auftreten. Meistens noch mit Titelbezeichnung: Peter Müller, Fachanwalt für Steuerrecht. Oder so.