Sascha Lobo zum Safe-Harbour-Urteil des EuGH

Mittwoch, 7.10.2015, 16:05 > daMax

Man kann Sascha Lobo mögen oder nicht, man kann sich über seine frisur echauffieren oder es bleiben lassen, aber eines kann man nicht: ihm vorwerfen, er würde langweilige oder gar uninformierte Texte schreiben. Sein Urteil zum Safe-Harbour-Urteil fällt vernichtend aus. Nicht, weil das Urteil an sich schlecht wäre, sondern weil es ungefähr 20 Jahre zu spät kommt und nur ein Tropfen in ein Lavafeld ist:

Die Bewertungen dieses Urteils kamen schnell, sogar schneller als die meisten Fachleute brauchen würden, die 35-seitige fachjuristische Urteilsbegründung zu analysieren: "Sensation" (Süddeutsche Zeitung), "starkes Signal" (Justizminister), "Welt verbessert" (Edward Snowden). Diese Einschätzungen mögen richtig sein. Aber sie feiern ein überraschendes Kopfballtor einer Mannschaft, die 16:1 zurückliegt. Schlimmer noch, das ganze Datenschutz-Turnier findet auf einem Abhang statt. Bei stürmischem Wind. Mit einem Ball aus Stroh. Und einem zweiten aus Granit.