Mobilität für alle – Deutschlandticket retten
Freitag, 27.6.2025, 07:09 > daMaxZwar bin ich ein bisschen skeptisch, ob solche Unterschriftenaktionen wirklich was bringen, aber ein kluger Mensch hat mal gemeint "Wer nicht kämpft, hat schon verloren". Ob eine Unterschrift bei Campact schon als Kampf zählt, könnt ihr selbst entscheiden, ich für meinen Teil habe ausnahmsweise mal mitgemacht, weil ich das Deutschlandticket schon für eine gute Sache halte (auch wenn ich selber im Moment gar keins habe, weil ich ja nicht mehr aus dem Haus gehe ).
Das Deutschlandticket ist in Gefahr: Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) streitet mit den Ländern, wer zukünftig die Kosten tragen soll. Dabei sind Millionen Menschen auf das Ticket angewiesen, um zur Arbeit zu kommen oder in den Urlaub zu fahren. Unterzeichne jetzt unseren Appell.
https://aktion.campact.de/verkehr/deutschlandticket/teilnehmen
Man muss sich halt im Klaren sein, dass Petitionen "Bitt"schriften sind und zu gar nichts verpflichten auf der Empfängerseite. Der haupteffekt ist der einer kritischen Masse, vor der man sich nicht mehr wegducken kann.
Bei solchen Sachen wie dem D-Ticket ist es halt dann wieder so, dass (aus meiner Sicht) das Gezoffe um die Trägerschaft auch viel Fassade ist. Letzten Endes wird die Botschaft stehen bleiben, dass unabhängig davon, aus welchem Topf die Kohle kommt, das Ding dann nur zu dem und dem Preis zu machen sein wird. Kurz: Es wird teurer und mit dem Abo-Scheiss und nur noch online ist es sowieso unattraktiv. Wie in vielem werden dem Interessierten hier (ebenfalls aus meiner bescheidenen Sicht) bewusst Steine in den Weg gelegt. Es ginge defintiv einfacher.
Und solange wie bei uns in der Provinz ÖPNV eher so eine Sage ist, kann man sich das Ticket sowieso irgendwohin stecken.
Google sagt: "Deutschland hat eine Bevölkerung von rund 83,3 Millionen Menschen. Etwa 77% der Deutschen leben in Städten oder Ballungsräumen, während 23% in ländlichen Regionen wohnen."
Ich verstehe nicht, wieso das D-Ticket sinnlos sein soll, nur weil eine Minderheit nicht optimal mit ÖPNV versorgt wird. Ich denke das ist so ein Märchen, daß von der Autolobby gern erzählt wird, damit ihr die Dörfler auch weiterhin die Diesel-SUVs abkaufen (müssen). Es wäre für diese Leute ja auch eine Katastrophe wenn jemand auf die Idee käme daran was zu ändern, flächendeckend guten ÖPNV anbieten würde und der dank D-Ticket für alle kostengünstig und ohne Tarifwirrwarr nutzbar wäre. Dann fiele der Zwang zum MIV auf dem Land weg und damit die Gewinne, aus denen auch die Schmiergelder äh Parteispenden bezahlt werden ... ich glaub ich schweife ab
Weiß gar nicht was du willst. Verteuern die das Ticket oder schaffen es ab, dann fahre ich eben wieder mit dem Auto. Geht mich nichts an. Ist auch gut für die Wirtschaft.
Findet ihr es auch heiß diese Tage? Oh wait... Was kostet noch einmal die Klimakatastrophe?
@Joachim: 8000 Mark
@daMax:
Ich denke, wir könnten bei den Kosten jeden ein Ticket schenken. Wenn die alle mit dem ÖPNV fahren, dann haben wir massig Geld gespart und noch die Welt ein wenig mehr gerettet. ne wa?
@Joachim: jup.
@atomphil:
Weder schrubte mir, dass das Ticket sinnlos ist, noch das es abgeschafft werden kann.
Dann sind ein preiswertes Ticket und ein flächendeckender ÖPNV immer noch zwei Paar Schuhe, wobei das preiswert schon wieder relativ ist. Ausgerechnet diejenigen, die eher am Existenzminimum herumkrebsen und für die anfänglichen 9€ tatsächlich etwas davon hatten, preiswert irgendwohin zu fahren, sind längst wieder abgehängt.
Ein knappes Viertel der Bevölkerung, die ebenfalls vom ÖPNV abgehängt sind, sind immer noch ein Viertel und damit nicht wenig. Wer zur Arbeit muss und zu dessen Zeiten evtl. auch als Schichtarbeiter nichts fährt, nimmt halt das Auto. Und selbst wenn es möglich wäre, ist Zeit auch noch ein Faktor und wenn der zu groß wird, dann ist Geld auch nicht mehr alles. Wenn ich mit mehrmaligem Umsteigen die 3-fache Zeit brauche, ist ÖPNV halt raus. Hier bin ich z.B. mit dem Fahrrad schneller als die Öffis. Da lade ich gerne ein, sich das "Märchen" mal live zu geben.
Für solche Sachen nützen auch die Milchmädchenrechnungen nix, was die Klimakatastrophe fiktiv kostet, weil der gesellschaftliche Sinn und Nutzen von weniger Verkehr, Lärm, Stau usw. den Damen und Herren der Unternehmen sch...egal ist und in der konkreten Situation sowieso nicht eingepreist wird. Ein Sondervermögen wie für den Trachtenverein wird es für so etwas jedenfalls nicht geben, obwohl das in einem preiswerten Ticket wesentlich besser investiert ist.
Das diese Rolle rückwärts mit einer zugunsten der Wirtschaft regierenden CDU kommt, war abzusehen. Ein Clou ist z.B. auch, ausgerechnet die Förderung für Wärmepumpen zu kappen, um die Stromsteuer senken zu können - toller Schachzug...
So btw. sind die "Dörfler" nicht so doof, wie hier suggeriert wird, sondern manche vielleicht schon cleverer und weiter wie so mancher Städter, sowohl was Fahrzeugart als auch Nutzen des ÖPNV angeht. Mir will scheinen, dass die meisten überdimensionierten und völlig unzweckmäßigen Privat-PKW doch eher in den Städten unterwegs sind. Jedenfalls kenne ich bei meinen Nachbarn keinen, der eine aufgemotzte und tiefergelegte Protzkarre für´s Strassenrennen hat und im ganzen Kaff sind das anteilig auch nicht so viele;-)
@atomphil: Ich verstehe schon nicht ganz, wieso Leute auf dem Land nichts vom Deutschlandticket haben sollten.
Ich habe mein Deutschlandticket zuerst gekauft, als ich noch auf einem Dorf mit drei Bussen pro Tag (am Morgen, am Mittag und um 18 Uhr) wohnte. Es hat sich trotzdem gelohnt, weil ich ab der nächsten Stadt Busse und Züge in alle Welt nutzen konnte. Und selbst wenn ich nur jeden Arbeitstag in die nächstgelegene Stadt und zurück fahren würde, würde sich das Deutschlandticket gegenüber den Einzelfahrscheinen lohnen. (Verbundmonatskarten sind meist viel teurer. Und nützen wieder nichts, wenn du einmal in den Nachbarlandkreis musst/willst.)
Und ganz so schlecht ist ja auch gar nicht überall in der Provinz. Gerade in Baden-Württemberg oder in Ostdeutschland gibt es eine Menge Regionen, wo auch Minidörfer noch/wieder eine aktive Bahnlinie oder stündliche Busse bis spätabends haben.
Klar hält der Bus nicht alle 5 Minuten vor der Haustür und bringt dich direkt in die Arbeit oder ins Kino, aber das tut er in Berlin oder München auch nicht. Da musst du auch oft erst einmal ein paar hundert Meter laufen, dann umsteigen, und am Ende wieder laufen. So ist das halt. Aber Parkplatzsuche nervt auch.
Manchmal ist die Kritik schon echt übertrieben, nach dem Motto: "Der ÖPNV ist scheiße, weil am ersten Dienstag in den Ferien um 7:45 kein direkter Zug von der Kolpingstraße in Oberlitzendorf zu der Ferienwohnung auf der Hallig Süderoog fährt."
@Siewurdengelesen: Ist ja plausibel, was du sagst. Ich brauche auch die doppelte Zeit mit dem ÖPNV.
Die Kosten der Klimakatastrophe sind jedoch real, auch wenn einige schwarze Seelen das nicht wahrhaben (oder gar davon profitieren). Es sterben Menschen daran. Inseln gehen unter, Städte drohen "abzusaufen", Fluten und Starkwetter nehmen zu.
Wie hieß es doch: "I see a bad moon rising..."
@Joachim:
Dann schildere ich mal die Situation hier im von Andreas Moser so hochgelobten Südwesten:
Einfacher Weg direkt sind 15km.
Bei einem Arbeitsbeginn vor 6:30 Uhr hat man von hier aus gar keine Chance, da muss man nämlich am Vortag lt. Reiseauskunft kurz vor Mitternacht fahren und darf dann 5 Stunden in der großen Stadt zubringen, um rechtzeitig auf Arbeit zu sein. Die erste Möglichkeit, morgens da zu sein, wäre 5:41 Uhr Abfahrt und 6:10Uhr da mit einmal Umsteigen bei 4 Minuten Umsteigezeit. Je nach Arbeitsort muss dann noch der Fußweg eingeplant werden. Ergo ist 06:30Uhr Arbeitsanfang so die früheste, realistische Option. Das gilt allerdings nur für Wochentage.
Die Rückfahrt gestaltet sich dann deutlich spannender, weil eine Straße von ca. 2km Länge seit Jahren auf 7,5t beschränkt ist und keiner den A... in der Hose hat, diese für Busse freizugeben, das macht dann eine schöne Rundfahrt über die Alb zum Ergebnis.
Mittags z.B. geht es 14:17Uhr los mit einmal Umsteigen und dann wäre ich 15:10 Uhr daheim. Das wäre zwar faktisch ok, aber je nach Umständen erreiche ich den nur knapp und dann sitze ich eine Stunde rum und bin dann plus 1 Stunde daheim, vorausgesetzt, es gibt keine Verspätung und der Anschluß ist weg.
Mit dem Auto sind das bei normaler Fahrt 20 Minuten. Weil ich die Nase vom Strassenverkehr allerdings voll habe und häufig das Fahrrad nehme, bin ich 30 Minuten hin und je nach Strecke und Laune eine Stunde plus heimwärts unterwegs und damit immer noch mindestens genauso schnell wie die Öffis. Da liegen nämlich noch 250 Höhenmeter dazwischen und nicht jeder kann und will das - muß man dann halt auch mögen. Für mich ist das schon nötig, weil das Streßabbau ist und ich bin in letzter Zeit zugegeben oft aggro;-)
Es gäbe noch die Möglichkeit, eine andere Verbindung "über Eck" zu nutzen. Da müsste ich allerdings in´s Nachbardorf mit dem Fahrrad oder zu Fuß fahren/gehen und kann das dort aber nicht sicher abstellen. Am Wochenende sieht es noch beschissener aus.
Dann muss man dazu sagen, dass bis vor der letzten großen Umstellung hier ca. 5:00 Uhr ein Bus direkt gefahren ist und der letzte in die andere Richtung etwa 23:00 Uhr ankam,sodass man wenigstens bei normaler Früh- und Spätschicht hin- und hergekommen wäre. Seit es aber für den tollen Albbahnhof Merklingen eine Optimierung der Buslinien gab, um die Schnellfahrstrecke anzubinden, gibt es den nicht mehr und damit wurden einige Teile dieser Region auf der Alb abgehängt und verschlimmbessert. Genau dieser Schnulli ist nämlich ein Grund, dass viele hier bei uns und in den Nachbardörfern wieder die eigene Karre nehmen, weil die die Schnauze voll haben, für mehr Fahrzeit noch zu riskieren, dass wegen des Umsteigens der Anschluß weg ist usw. Also wer Auto-Fan ist, muss das so machen - volle Punktzahl!!! Für mich ist das einfach ein Einsparen mehrerer Buslinien gewesen.
In Ballungsräumen fällt so etwas meist gar nicht so auf, weil sowieso gleich der nächste Anschluß um die Ecke kommt oder es mit einer anderen Verbindung auch noch geht. Wenn die eine auch die Einzige ist, sieht es etwas anders aus. Und dafür soll ich dann noch derzeit 60€ bezahlen und muss mir ein Individualfahrzeug trotzdem parallel halten, falls die Fuhre dann doch nicht kommt und ich flippen muss? Wenn ich Bock auf Abenteuer habe, dann kann ich Graveln oder mit dem Rucksack in den Wald gehen. Ich fahre in meiner raren Freizeit und erst recht nicht an Wochenenden oder Feiertagen mit dem Zug!
Solange dann selbst auf den Dörfern nicht wenigstens zwischen 4:00 - 24:00Uhr wenigstens alle halbe und in der schwachen Zeit ggf. alle Stunde zuverlässig! ein Bus oder Zug fährt, ist das ganze Gerülpse von ÖPNV und Klima einfach politisches Feigenblatt, denn das reale handeln der Lobbyisten mit Parteibuch ist anders. Die Kosten wären in Summe selbst für die Gesellschaft geringer als der Fokus auf Individualverkehr, aber dann jammert ja die notleidende Autoindustrie und die findet bekanntlich immer ein Gehör. In Ba-Wü haben wir jetzt übrigens die dritte Legislaturperioden einen grünen MP und Verkehrsminister und die handeln genauso wie alle vorher, aber das war mir mit dem Einknicken bei S21 schon klar. Diese Herren inklusive des inzwischen ziemlich nach rechts driftenden Herrn Palmer habe ich übrigens auch schon oft genug chauffiert.
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Dann noch der persönliche Teil: Seit knapp 40 Jahren bin ich jetzt Lokführer und Disponent und ich habe auch zu Reichsbahn-Zeiten schon Einiges erlebt. Aber das waren alles noch Eisenbahnen. So einen dysfunktionalen Ramschladen wie (nicht nur)die DB AG in all ihren Bereichen hatten wir noch nie und es wird immer noch schlechter. Die durch die Regionalisierung so vielgepriesene Konkurrenz der "privaten" EVU, die meist nur Töchter anderer Staatsbahnen sind, kochen auch nur mit Wasser und haben dieselben Probleme. Da geht es meist nur darum, wer dann am Ende den schwarzen Peter behält und die Reisenden sind die Gestraften. Mittlerweile bin ich sehr entschlossen, nach dieser langen Zeit noch einmal den Beruf zu wechseln, um die Rente wenigstens halbwegs gesund zu erleben, weil ich von diesem Laden die Schnauze nur noch voll habe und man als Teil dessen null Wertschätzung erfährt für das, was man dort so in sich hineinfrisst.
Bei unserer Schichterei haben wir je nach Geschäftsbereich 9-10 Stunden Schichtübergang und wenn man das so wie jetzt bei diesen Temperaturen oder anderen fordernden Bedingungen ein paar mal hinter sich hat, dann will man nur noch heim, weil mehr wie Essen und Schlafen wird da sowieso nicht. Da empfehle ich jedem Normalsterblichen mal, so ein paar Durchläufe mitzumachen mit dem ganzen Brimborium, was einen da speziell am Wochenende und so hat. Da setze ich mich dann nicht noch eine Stunde vorher und nachher irgendwohin und warte auf den Bus oder Zug, der dann entweder später oder gar nicht kommt.
In solche Sch.... wie S21 oder die idiotischen Generalsanierungen von Zeug, was über Jahre mit System verschlampt und abgerockt wurde, versenkt man Milliarden genauso wie für Autobahnen und Straßenbauten, die bei Reduzieren des Verkehrs gar nicht nötig wären mit ihrem Flächenfraß, aber für die Basics wie hier ein preiswertes Nahverkehrstickets und einen funktionierenden und flächendeckenden ÖPNV, der in Summe viel günstiger zu finanzieren wäre wie diese Hirnfürze, da ist kein Geld da.
Die Kurzfassung daran ist doch nach wie vor, dass es politisch überhaupt nicht gewollt ist, entgegen dem Stand der Dinge mal pro Klima zu handeln und "so nebenbei" die Situation auch der Menschen in den Städten zu verbessern, wenn die Blechsärge von den Straßen verschwinden und stattdessen die Städte auch grüner, weniger heiss und leiser würden. Was hier zählt, ist nur die Kohle und dafür kann ich mir das Unterschreiben eines Bettelbriefes sparen, der sowieso nur in der Ablage tief landet.
"Klimakleber" sind kriminell und die Autoindustrie der Schpfer von "Wohlstand", denn "Ordnung und Ruh´ ist die erste Bürgerpflicht" - hahaha...
...mit solchen Petitionen wird in dieser Veranstaltung gar nichts erreicht, das gleitet an den Teflons einfach ab und die denken eh nur an ihre Amtszeit und daran, dass sie sich danach freikaufen können vom Klima und ansonsten auf den Mars fliehen, wenn es hier zu kuschlig wird.
Sorry für den Rant und das tl;dr, aber das D-Ticket ist längst Politikum und nicht mehr Mittel zum Zweck preiswerter ÖPNV.
Maschinist
Teurer Fahren
@Joachim: in meiner Welt hieß das immer When The Sun Burns Red
Ich bin heute auf der Weltreise Stuttgart-Darmstadt unterwegs. Plan: 6:56h - 9:23h
Es ist jetzt 9:48h und ich fahre gerade aus FFM raus. Inzwischen bringt auch die DB-App überhaupt nix mehr, da ALLE Züge fahren, wann sie halt gerade können, und das ändert sich minütlich. Also guckt man im jeweiligen Bahnhof nach der nächsten Weiterfahrt. Es ist eine einzige Katastrophe. Freue noch schon auf die Rückfahrt.
Eines ist sicher: "Glücksspiel kann süchtig machen" gilt nicht für Reisen mit der DB
PS: OMG ich muss Wurli auf den einzelnen Seiten entweder deaktivieren oder ihn hinter die Eingabefelder verbannen
so kann man das hier ja nicht mehr bedienen....
Nicht nur beim Deutschland-Ticket will man mehr für weniger Leistung...
@Siewurdengelesen: yeah
@Siewurdengelesen: Kurze Antwort: keine Bange, die Politik schafft das Deutschlandticket früher oder später wieder ab. Das machen die, damit die Heizkosten nicht so übermäßig steigen.
Unironisch: Dank für den Bericht. So schlimm ist es bei mir nicht. Doch 2x45 Min für 2x10 km pro Tag summieren sich auf 30 Stunden im Monat (wenn ich mich nicht irre). Und manchmal kommt der Bus/Zug nicht. "Wir bitten um Entschuldigung"...
@daMax:
Genau einen Tag nach dir hat ein Kumpel auch so eine kleine Weltreise hinter sich gebracht, von Köln in die Rhön ebenfalls über FFM. Der fährt sonst nie mit der DB und kennt solche Stories nur aus meinen Erzählungen. Gestern begann seine Reise schon kurz nach 6 Uhr früh mit gleich dem ersten Hammerschlag: Wegen Problemen mit einer Weiche war am HBf erstmal Stillstand, O-Ton aus einer Ansage (die er mir als Audiofile geschickt hatte): "Zur Zeit liegen für die Linien keine Konzepte vor", schöne Formulierung
Ich habe dann am frühen Vormittag im Laufe der Fahrt mit ihm live kommuniziert, aus dem geplanten Ankunftdatum 10.30 Uhr wurde letztendlich ca. 13 Uhr. Da konnte er froh sein, dass er keinen Termin hatte. Was 'ne Gurkentruppe ...
@Jean Lück-Pikkah: bitter.
@Jean Lück-Pikkah:
Genau das!
So anekdotisch dazu:
Bei einer Schicht Anschluß abgewartet und deshalb mit plus 10 gestartet. Dank Fahrplanpuffer, sportlicher Fahrweise und kompatiblen Reisenden am vorletzten Halt noch 2 Minuten. Keine Ausfahrt, Funkanruf vom Fahrdienstleiter zum Befehl diktieren wegen eines Abschnitts mit "Verdacht auf Mängeln am Oberbau". Diktieren des Befehls plus Befahren des Abschnitts auf Sicht statt mit den sonst zulässigen 160km/h - Ankunft plus 10:-(
Die letzten Tage in der Disposition so:
Von den etwas mehr als 50 Fahrzeugen einer Baureihe in einer Nacht zusätzlich zu den planmäßigen Instandhaltungen 5-6 Kisten ausgesetzt wegen Klimaschäden, WC, Türen und teils auch sicherheitsrelevanten Mängeln. Diese Fahrzeuge fehlen im Umlauf mit dem Ergebnis, dass Leistungen geschwächt werden müssen bis hin zum Ausfall.
Das zieht sich durch den gesamten Fuhrpark mit den entsprechenden Folgen und das disst einen so an, wenn man sich wieder und wieder den Arsch aufreisst und am Ende alles für die Katz´ ist. Das die Kundschaft da nur noch am Kotzen ist, die das jeden Tag mitmachen muss, ist klar - wem will man das noch verkaufen?
Leider haben die eben auch oft das Talent, ihren Frust dann an der falschen Adresse abzuladen und wenn dann teils bewusst WC verstopft, demoliert oder andere Sachen wie Sitze, Verkleidungen etcpp. in den Zügen beschädigt werden, macht´s das auch nicht besser.
Von den Häuptlingen wird das meist auch nur noch hingenommen oder die kommen eher noch und motzen, weil irgendwas nicht funktioniert hat, was die "im Fokus" hatten, egal ob drumrum noch mehr Müll war und was man "so nebenbei" wieder gerissen hat.
Inzwischen schämt man sich ja nur noch dafür, Eisenbahner zu sein und macht lieber keine Reklame mehr mit seinem Beruf. Aber irgendwann um 1993 war das ja die große Erfolgsstory mit einer "privatisierten" Bahn...