So viel zur deutschen "Einheit"
Montag, 24.2.2025, 07:15 > daMaxDeutlicher kann man kaum aufzeigen, dass diese Einheit keine ist:
Die ganze Zone ungesichert rechtsextrem. Was machen wir jetzt? Quelle: Tagesschau
PS: Der CDU reicht jetzt eine Koalition mit der SPD für eine Mehrheit Au Backe
PPS: ich warte auf den ersten Kommentar, der mich belehrt, dass ich nicht alle über einen Kamm zu scheren habe.
Als jemand, der in Sachsen lebt und keine monokausalen Erklärungen für die Wahlergebnisse hier hat, bin ich immer sehr dankbar für jeden Wessi, der mir genau erklären kann, warum wer wie wählt.
Mit heftigen Urteilen über die deutsche Einheit wäre ich, nur 35 Jahre danach, noch etwas zurückhaltend. Die Einheit von England und Schottland besteht seit mehr als 300 Jahren, und noch immer sind die Wirtschaftskennzahlen unterschiedlich und die Leute wählen verschieden. Genauso zwischen Nord- und Südstaaten in den USA. Und selbst in Polen zeigt eine Karte mit Wahlergebnissen verblüffende Ähnlichkeit mit den einstigen Grenzen des Königreichs Preußen: https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Polen_2023#Wahlen_zum_Senat
@Andreas Moser: ich bin echt ziemlich beunruhigt. Das halbe Land hält die AfD die beste Partei und auch im Rest des Landes sind da aber locker 15-20% derselben Meinung. Klar ist das kein rein ostdeutsches Problem, aber die Karte da oben zeigt nunmal eine Realität auf, die man nicht mehr leugnen kann. Das alles macht mir Angst und natürlich habe ich nur westentaschenpsychologische Erklärungen dafür, die ich mir jetzt mal spare, denn die bringen auch niemanden voran. Ich weiß nur eines: Europa rutscht immer tiefer Richtung Faschismus ab und alles, was ich an Themen in der Tagespolitik höre ist WirtschaftWachstumSicherheitMigration. What. The. Fuck.
Klimawandel? Interessiert niemanden mehr. Genauso wenig das Erstarken des Faschismus. Das wird einfach ratlos zur Kenntnis genommen. Ich mag nimmer.
Kann nur zustimmen - die bayerischen Querulanten wählen unbeirrt ihre Splitterpartei
Mich würd mal interessieren,wie das Wahlverhalten mit Briefwahl korreliert.
Zumindest die ländliche Wahlbeteiligung dürfte auf die Briefwahl zurückgehen.
Und Briefwahl ist bekanntlich weder geheim, noch frei.
@han: Wieso ist die weder Geheim noch Frei?
Weil da meist jemand mit am Tisch sitzt zum Beispiel.
Ich habe noch von niemandem gehört, dass er ne Wahlkabine im Esszimmer aufgestellt hat.
Und dann ist da der Postweg.
Und die eindeutige Zuirdnung der Stimme.
Und und und
HAst du dich tatsächlich mal mit dem Wahlvorgang einer Briefwahl beschäftigt? Du hast also kein eigenes Zimmer, du unterstellt der Post die ÖFffnung der Wahlbriefe? Die Stimme kann nicht eindeutig zugeordnet werden, also unterstellst also 675 000 Wahlhelfern Betrug? Na dann allles klar.
@Andreas Moser, Danke.
@han: Das ist Verschwörungsquatsch.
- Wie kommst du darauf, auf dem Land gäbe es mehr Briefwahl?
- Woher willst du wissen, wer wann an welchem Tisch sitzt? Und wenn Partner zusammen leben, dürfen sie auch offen über ihre Wahlentscheidung sprechen.
- Die Post öffnet die (in zwei Umschlägen verschlossenen) Wahlbriefe nicht.
- Auch bei der Briefwahl kann keine Stimme einem bestimmten Wähler zugeordnet werden. Gerade deshalb steckst du ja den verschlossenen Umschlag mit dem Stimmzettel in einen zweiten Umschlag mit der persönlichen Zuordnung.
Letztere ist notwendig, damit du nicht zusätzlich im Wahllokal abstimmen kannst. Oder wegen angeblichen Verlusts einen zweiten Stimmzettel anforderst.
Die eigentlichen Stimmzettel werden aber unabhängig davon auf einen großen Haufen geworfen und dann erst geöffnet und gezählt.
Melde dich doch einfach das nächste Mal als Wahlhelfer. Dann siehst du, wie das läuft.
@Hades: Ich finde es sowieso immer vollkommen wirklichkeitsfremd, den Wahlhelfern dubiose Motive oder Machenschaften zu unterstellen.
Da sind zwischen 5 und 9 Personen in einem Team, die sich vorher meist nicht kennen, und die die unterschiedlichsten politischen Richtungen repräsentieren.
Zu wessen Gunsten sollten die überhaupt manipulieren?
@Andreas Moser: Ich bin ja Wahlhelfer, deswegen reagiere ich auch so harsch. Vielleicht ist ja nicht Böswilligkeit, sondern Unwissen.
@han: Noch als Ergänzung, die Stimmenauszählung erfolgt öffentlich. D.h., jeder kann bei der Auszählung der Stimmen anwesend sein, solange die Person nicht den Ablauf stört.
Ich brauche da gar nicht eingreifen, ihr macht das auch ohne mich ganz prima. Würde mich echt mal interessieren, wo all die Leichtgläubigen immer her kommen...
Mal ein Gedankenspektakel: Die Wirklichkeit ist, dass im Osten die ganzen Gutverdiener mit einem 100k+ Jahreseinkommen wohnen, die nur Angst um ihr Erspartes haben. #Rattenfänger verfängt
@han: Ich muss dem deutlich widersprechen. Ich war Wahlhelfer bei Briefwahlauszählungen und was Du behauptest ist einfach unfaktischer Blödsinn, den man auch nicht einfach mal ohne Belege in den Raum stellen kann.
Jeder kann zu Hause, oder wo auch immer er den Stimmzettel ausfüllt, geheim wählen.
Nach Ankunft in der Wahlstelle werden die verschlossenen Wahlumschläge von den Versandumschlägen samt unterschriebenen Begleitschreiben getrennt und sind zu 0% irgendjemandem zuzuordnen. Mit Ausnahme eines Gentests vielleicht, sofern jemand die Gummierung angeleckt hat.
@Hades: danke fürs wahlhelfen.
@damax
"ich warte auf den ersten Kommentar, der mich belehrt, dass ich nicht alle über einen Kamm zu scheren habe."
Keine Frage, die Karte spricht Bände und da gibt es nichts zu beschönigen, wenn in einigen Regionen bis zu 48% Faschisten gewählt werden.
Man muss aber auch ein bisschen mit der Karte aufpassen, die Du abgebildet hast, da sie einige Dinge verzerrt (aber wie gesagt, nicht beschönigt), daher auch ein paar Informationen, wie die Karte zu lesen ist.
-die Karte bildet die stärkste Kraft der Erststimmen nach Bundesländern ab. Die stärkste Kraft ist dort bisher nicht Mehrheit.
-spielt mal ein bisschen mit den Einstellungsmöglichkeiten der Karte, sieht der Westen dann auch nicht mehr ganz so sauber aus.(die wichtigere Zweitstimme, und wer möchte, kann auch mal von Wahlkreisen auf Gemeinden wechseln)
-die obere Karte ist eine Flächendarstellung und zeigt keine Relation zur Bevölkerungsdichte, aus der sich die Abgeordnetenzahl ableitet (s. Strukturdaten -> Bevölkerungsdichte). In der letzten Legislaturperiode gab es insgesamt 735 Abgeordnetensitze, von denen 116 auf die neuen Bundesländer entfielen. Bayern alleine hatte schon 117 Abgeordnete.
(die neuen Daten sind noch nicht draußen. Durch die Reform gibt es nur noch 630 Sitze, was zu Neuerungen führt, dass z.B. BW sechs Sitze verliert https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-sechs-kandidaten-aus-bw-bekommen-trotz-wahlkreissiegs-keinen-sitz-im-bundestag-100.html
Aber wie gesagt: 20,8% haben rechtsradikale Faschisten gewählt, was 20,8% zu viel sind.
@crank: Danke für den Hinweise mit den Erststimmen, das hatte ich tatsächlich übersehen. Allerdings ist die Karte auf Zweitstimmen betrachtet echt nur minimal anders, der blaue Fleck da links ist Kaiserslautern
Das stimmt natürlich, wobei knapp 40% bspw. in Thüringen, Sachsen und SA schon eine Mehrheit sind, wenn auch "nur" eine relative. Was ich halt sehe ist ein deutlicher Trend zu Faschismus in der ehemaligen DDR. Wundern tut mich das nicht, beunruhigen aber sehr.
Und wo wir schon beim Erbsenzählen sind: 20.8% Faschisten sind natürlich 100% zu viel
@daMax
"Und wo wir schon beim Erbsenzählen sind: 20.8% Faschisten sind natürlich 100% zu viel ;)"
Oh Mist, stimmt, da habe ich nen Merz gepullt, sorry!
https://blog.fefe.de/?ts=995a20b2
Die BRD hat in schöner kolonialer überheblicher Art den Osten Deutschland ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, die Menschen dort abgewertet und nicht genug getan um dort in Infrastruktur, Wirtschaftliche Sicherheit und die Möglichkeit auch außerhalb der Städte (die zudem schnell viel zu teuer wurden) gut zu leben, zu investieren. Es fand einfach auch nie eine politische Beziehung auf Augenhöhe statt.
Sorry Schachtelsatz.
Die Corona Krise hat dann ein übriges getan in einer Welt in der unser geliebtes System Kapitalismus nicht mehr aufgeht, weil ewiges Wachstum komischer Weise nicht funktioniert und die Weltwirtschaft aka Kolonialismus 2.0 in all ihrer Ungerechtigkeit dazu führt, dass - surprise - Menschen dort wo sie leben nicht leben können.
Wenn ich mir die Rhetorik von Merz anhöre und wie die CDU agiert und dann sehe, wie begeistert die Menschen in den Bundesländern der ehemaligen BRD offensichtlich dennoch von der CDU sind und wie stabil die AfD im Westen wächst, denke ich mir eher:
Deutschland scheint sehr einig. Der sogenannte ostenb ist nicht das Problem. Ob nun die CDU ein bisschen mehr und die AfD ein paar weniger Stimmen hat oder umgekehrt, ist vielleicht nicht egal, zeigt aber für mich, dass anderen Menschen offensichtlich vollkommen andere Themen wichtig sind, als mir. Und zwar fast überall in Deutschland.
Und DAS macht mir Angst.
@crank: yup
@anneloewe: da is' was dran.