Trumps Nazi-Administration zeigt ihr wahres Gesicht
Mittwoch, 19.2.2025, 07:45 > daMaxIch hatte mir ja fest vorgenommen, mich ein bisschen von den Nachrichten fern zu halten. Klappt natürlich nur so mittelgut, zumal einer meiner Lieblingsblogger sich gerade zum Politblogger entwickelt. So habe ich gerade erfahren, dass... seht selbst, mir fehlen die Worte:
Unbelievably Cruel ASMR Video by the White House of Deporting Immigrants
Und das ist nur eines von so vielen, so üblen Beispielen. Diese Welt ist sowas von kaputt. Die Politik dieser beiden Alphamilliardäre ist wie ein schlimmer Unfall: man will es nicht sehen, aber die morbide Faszination ist schon da.
PS: gestern Nacht lief im Ersten dieser super gruselige AfD-Wahlspot. What the actual fuck?
Ich muss gestehen, mir gelingt es super, mich von Nachrichten fernzuhalten.
Das Wichtige ist, dass man sich nicht nur gegen etwas, sondern stattdessen für etwas konkretes anderes entscheidet. Ich habe jetzt immer und überall interessante Bücher dabei, die ich der Tageszeitung, den Nachrichten oder politischen Diskussionen auf Facebook vorziehe. Heute habe ich zB die Tageszeitung am Hotelfrühstückstisch ignoriert, weil ich lieber ein Buch von John Steinbeck gelesen habe.
Und ansonsten konzentriere ich mich aufs Arbeiten, um etwas anzusparen, womit man ein paar Jahre im Exil überleben könnte.
Alles andere bringt meiner Meinung nach nichts mehr. Wir sind nicht 1932 oder 1933, wie die Leute immer befürchten. Wir sind jetzt 1938 bei der Münchner Konferenz, wo der Aggressor alles bekommt, was er will, plus eine Verschnaufpause und frisches Geld. Damals dauerte es bekanntlich nur sechs Monate bis zum Bruch des Abkommens und weniger als ein Jahr bis zum vollen Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Sagen wir mal so: Baut keine Häuser mehr, löst Eure Gitarrensammlung auf, trennt Euch von allem Flitter und Tand, und überlegt Euch ein paar schnucklige kleine Länder, in denen es sich günstig leben lässt. Reiseblogs werden bald wieder sinnvoller als Politikblogs.
@Andreas Moser: oha, du denkst also, der Krieg kommt hierher? *schluck*
@daMax: Ich habe natürlich keine Ahnung.
Aber die Geschichte ist voll von tragischen Schicksalen, die bis zum Vorabend einer Diktatur oder eines Krieges (und oft darüber hinaus) dachten "das wird nicht passieren", "so schlimm wird es schon nicht werden" oder "mich wird es nicht betreffen".
Es muss gar nicht so viel passieren, bis auch unser Land (wieder) in einer Situation ist, wo man sich entscheiden muss zwischen drei Alternativen:
- Durchwursteln und Rückzug ins Private,
- aktiver Widerstand
- oder Emigration.
Und auch wenn ich die Widerständler bewundere, so habe ich persönlich doch immer mehr Verständnis gehabt für diejenigen, die blitzschnell eine Tasche gepackt, den Zug nach Marseille oder Genua und dort das erstbeste Schiff nach Uruguay oder Marokko genommen haben.
Mich wundert ehrlich, wie wenige Leute jemals ernsthaft darüber nachgedacht haben, wohin sie fliehen/emigrieren würden, wenn sie es müssten. (Ob der Plan dann aufgeht, ist natürlich eine andere Sache.)
Ja wohin?
Noch vor 10 Jahren hätte ich eine Handvoll Reise- und Lebensziele nennen können.
Leider haben die Umstände dort inzwischen einiges geändert.
Emmigration ist zwar weiterhin mein Topfavorit, aber Nordafrika, Südostasien, Mittelamerika, alles keine Rückzugsorte mehr.
Die Welt dreht halt weiter. Und Inseln - nun,der aufmerksame Beobachter bekommt die steigenden "Naturkatastrophen" auch dort mit.
@tom: Ich weiß, einfach ist es nicht. Und es hängt ja auch wahnsinnig viel von den persönlichen Vorlieben ab.
Innerhalb der EU finde ich die baltischen Staaten sehr sympathisch, aber die sind halt nah an Russland.
Portugal - mit all seinen wunderbaren Inseln - ist immer noch ziemlich stabil, würde ich sagen, auch wenn es da jetzt mittlerweile ebenfalls Rechtsextreme gibt. (Wenn man danach geht, welches europäische Land die wenigsten Rechtsextremen im Parlament hat, müsste man eigentlich in die Ukraine ziehen. Oder nach Malta. Aber da gibt es andere Probleme.)
Vielleicht Irland? Das kenne ich persönlich noch nicht.
Meine Geheimtipps in Europa sind Montenegro und Albanien. Beides wunderschöne und entspannte Länder, und beide haben sich historisch in Krisenzeiten ausgezeichnet. Montenegro stand während der Jugoslawienkriege still und heimlich im Abseits, hat sich fast nicht aktiv beteiligt, und es gab nicht einmal Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern. Und Albanien war das einzige Land, wo die Bevölkerung während der deutschen Besatzung fast alle Juden gerettet hat.
Weltweit ist mein Favorit wahrscheinlich noch immer Bolivien, auch wenn das politisch nicht mehr ganz so lustig ist wie zu der Zeit, als ich dort lebte. Aber so Länder aus der zweiten und dritten Aufmerksamkeitsreihe sind vielleicht die sichersten. Uruguay, Jordanien, Surinam, Osttimor, solche Länder.
Oder irgendein Bibsiland, das sich historisch immer ganz gut durchgewurstelt hat. Andorra, Liechtenstein, San Marino und so. Aber die sind mir zu klein, da kennt einen ja bald jeder. Andererseits, nach ein paar Jahren muss man sowieso wieder umziehen...