Twitter verscherbelt eure Kommunikation
Freitag, 8.4.2011, 12:46 > daMaxDass twitter für die Bereitstellung einer so riesigen Kommunikationsplattform Unmengen Geld benötigt, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein. Denkt beim nächsten Tweet mal ein bisschen über Sätze wie die folgenden nach, die gerade in der "Zeit" stehen:
Das Unternehmen namens Gnip bekommt Zugriff auf die Datenbank und kann diesen weiterverkaufen. Wer beispielsweise die Hälfte aller getwitterten Botschaften sehen und auswerten will, muss dafür pro Jahr 360.000 Dollar an Gnip zahlen.
Das ist die Variante "Gardenhose". Nun gab twitter die Einrichtung des Dienstes "Firehose" bekannt, der sicher noch lukrativer wird:
Der Preis richtet sich nach den Suchkriterien. Wer den Strom nur nach bestimmten Schlagworten erforschen wolle, zahle vergleichsweise wenig, sagte Mediasift-Chef Nick Halstead laut ReadWriteWeb. Wer zusätzlich wissen wolle, welche der gefundenen Tweets aus einem bestimmten Land kamen, müsse mehr bezahlen.
Da weiß man, was man hat. Ich bin mir sicher, das geben die Portokasse von CIA, FBI, BKA und CDU gerade noch her. Ach ja, beim Googlen nach Firehose stolpere ich dann über diesen Artikel auf TechCrunch, der twitters Zusammenarbeit mit der Social-Media-Plattform SocialFlow beschreibt. Darin finden sich Schmankerln wie dieses:
SocialFlow is a social media platform that essentially teaches brands how to use Twitter most effectively. And they actually do more than that — they use data analysis to use Twitter most effectively on their behalf. Brands come up with the tweets they want to send out, then send them SocialFlow’s way so they can determine the best time to tweet.
Na prima, dann hört vielleicht der twitter-Spam auf, der einem im Moment den twitter-Spaß trübt und wird durch professionelle Markenanwanzbots ersetzt. Endlich bessere Werbung auf twitter! Endlich können sich die Werbeschwätzer, die sich Zugriff auf meine Kommunikation erkaufen, so richtig an mir austoben und den hinter ihnen sitzenden Businesskaspern mein Geld, das ich zwecks Erwerb nutzlosen Tinnefs bereitwillig von mir werfe, in die Taschen stopfen.
Ein dreifach Hoch auf Social-Media.
(via reizzentrum)
NaNa. Da gibt es weitaus dreistere Machenschaften im SM-Bereich. Wenn ich mir die Praktiken von Black-Hat-SEOs oder Re-Tragetinglern ansehen, wird mir schlechter, als wenn ich hier gerade die Dokumentation einen Marketing-Prozesses nachlese, bei dem eh klar war, dass er kommt. Wir sind im Netz. Klar wird da analysiert und ausgewertet. Klar will 'man' dann mit diesen Daten-Profit machen. Auch ich finde, dass es "netter geht". Solange wir in einer relativ freien Marktwirtschaft leben, ist das/sowas halt der Preis dafür. In Kurz: DIESE Machenschaften schocken mich in keinster Weise; gut finde ich das trotzdem nicht.
Man muss halt mal überlegen: Was gibt (oder gab) und Twitter vs. was geben wir dafür.