Blogs, Mails, IP-Adressen

Donnerstag, 2.7.2009, 19:00 > daMax

So langsam denke ich doch darüber nach mir eine Rechtschutzversicherung zuzulegen. Bei all den rechtlichen Fragen, die sich aus der Kommentarfunktion eines Blogs ergeben, komme ich immer wieder ins Schwitzen.

Stefan Niggemeier bekam Ende 2007 Ärger, nachdem in seinem Blog ein kritischer (beleidigender? was weiss ich) Kommentar zu einer Fernsehproduktionsfirma auftauchte. Auffassung des Gerichts: er als Forenbetreiber hätte die Pflicht alle Kommentare zu Artikeln, die eine gewisse "Brisanz" hätten, vor der Veröffentlichung zu lesen um etwaige Beleidigungen rauszensieren zu können.

Außerdem war dem Gericht die Tatsache, dass sämtliche Kommentare anonym abgegeben werden können, ein Graus. Niggemeier führte also die Pflicht ein, eine Email-Adresse zu hinterlassen, um kommentieren zu können. Die mangelhafte Aussagekraft von Mailadressen lassen wir jetzt mal außen vor.

Jetzt aber bekommt er Ärger von Datenschützern, weil er Mail- und IP-Adressen und speichert. Unter Androhung von 50.000 Euro wird ihm vorgeschrieben daran etwas zu ändern. Und da war er wieder, dieser spontane Schweißausbruch 8-O IP-Adressen speichert WordPress von ganz alleine ab, da kann er nicht viel dran ändern. Und die Mailadressen haben ihm nach eigener Aussage schon mehrfach geholfen, Mißverständlichkeiten aufzuklären:

Anhang der IP- und E-Mail-Adressen konnte ich auch in der lustigen Diskussion über Julia Franck und ihre Remixphobie feststellen, dass es sich bei der sympathischen „Julia Franck”, die sich beherzt einmischte, nicht um die echte Julia Franck handelte und bei der nicht ganz so sympathischen „J. Franck”, die später dazukam, wiederum weder um die echte noch die erste falsche Julia Franck handelte.

Er hat daraufhin eine "Einwilligung in die Datenverarbeitung" neben sein Kommentarfeld gepappt, was ich nun auch tun werde. In der Hoffnung, dass dieser Kelch noch einmal an mir vorübergehen möge.