Ilija Trojanow und Juli Zeh wissen Bescheid [Update]

Mittwoch, 12.8.2009, 16:15 > daMax

Unter dem Titel "Denn sie wissen nicht, was sie tun" haben Ilija Trojanow und Juli Zeh einen Ausschnitt aus ihrem neuen Buch "Angriff auf die Freiheit" über den Abbau unserer Grundrechte auf Spiegel Online veröffentlicht:

Tatsache ist, dass keine der relevanten Parteien in Deutschland eine klare Position zur Zukunft der persönlichen Freiheit und des Rechtsstaats im Kommunikationszeitalter vertritt. Es gibt keine Konzepte, kein grundlegendes Nachdenken über die Frage, auf welche Weise eine Gesellschaft ausbalanciert werden soll, in der praktisch jeder alles über jeden wissen kann.

und weiter

Unter Politikern gilt es inzwischen als schick, keine Ahnung von den Details einer geplanten Maßnahme zu haben. Offensichtlich glauben sie, sich so beim gemeinen Volk anbiedern zu können - als wären ignorante Stammtischsprüche das Wesen der Bürgernähe. Nach Herzenslust wird mit der Unverständlichkeit der Informationstechnologie kokettiert.

Das wird wohl wieder keiner zum Anlass nehmen, sein Wahlverhalten zu überdenken... leider berichten die Autoren wieder nur von CDUCSUSPDFDPGrüneLINKE und lassen die einzige Partei, die anders ist, außen vor: die Piratenpartei. Die bezieht nämlich als einzige eine klare Gegenposition zum Überwachungsterror.

Zum Schluss noch mein Lieblingszitat:

Jedenfalls, erkennt Ziercke, sei das Internet "das Tatmittel der Zukunft. Es ist es jetzt schon, im Grunde". Was in etwa so viel Sinn ergibt, als würde man die Gefährlichkeit des Waldes beschwören, weil man aus Holz Speere zimmern kann.

Strike!

[Update]:
Gerade kam noch ein Interview mit Juli Zeh hinterher.