Die seltsame Vergabepraxis auf der re:publica 11
April 14th, 2011, 18:56So, ich muss jetzt doch mal einen längeren Rant loswerden. Mein Ärger passt nicht in 140 Zeichen. Es gibt hier auf der #rp11 zwei Vergabepraktiken, die ich nicht kapiere. Die eine betrifft IP-Adressen und ist eigentlich ein technisches Problem, auf das ich hier gar nicht näher eingehen will.
Das andere Problem betrifft die völlig unverständliche Vergabe von Räumen für die unterschiedlichen Panels. Dazu muss man wissen, dass es hier einen riesigen Saal gibt (den Friedrichstadtpalast mit ca. 1500 Sitzplätzen). Außerdem gibt es die Kalkscheune mit einem großen Saal (300 Sitze) einem kleinen Saal (k.A. wie groß) und 3 Workshops, die so groß sind wie mein Wohnzimmer. Ernsthaft. Die haben keine 40 qm.
Heute um 19.00h finden gleichzeitig fünf Panels statt. Eines davon: "Bloggen und Recht". Könnte ein paar Anwesende interessieren. Das andere: "What’s happening? Love.". Ich zitiere aus dem Programmtext:
Wir geben eine kurze Einführung in die Kunst des Flitterns (Flirten auf Twitter), die sowohl herzblutige Anfänger_innen als auch feinfühlige Fortgeschrittene anspricht, und zeigen anhand einer subjektiven Sammlung von Tweets, wie aus Hashtags Hachtags werden. Ihr seid als unsere Gäste herzlich eingeladen, selbst aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Nun ratet mal, welches dieser Panels im Workshop, und welches im Friedrichstadtpalast stattfindet. Richtig: der Flitterkurs bekommt den Jackpot. WTF?!?!11! Da stehen drei (zugegeben gut aussehende) Hupfdohlen auf der Bühne rum und geben Anfängerkurse im Twitter-Flirten, während ein echt wichtiges Thema in einer Mönchszelle abgehandelt wird? Tritt mich mal einer!
Lieber Johnny, lieber Markus, liebe alle: ich kann ja verstehen, dass ein bisschen blafasel auch wichtig ist, aber das geht dann doch echt zu weit. Sind wir hier bei SpOn-Panorama oder was? Mann mann mann. Das hat auch nix mit Frauenförderung oder Feminismus (pah!) oder so zu tun. Das ist einfach peinlich. Hachtags! Pfff. #epic #fail