Die Oberspackerin
Donnerstag, 10.3.2011, 08:40 > daMaxJulia Schramm findet Privatsphäre und Datenschutz doof. Um das zu unterstreichen, hat sie die Spackeria aufgemacht und dem ehemaligen Nachrichtenmagazin ein Interview gegeben, in dem ihr folgendes Totschlagargument aus dem Gesicht purzelt:
Privatsphäre ist auch der Ort, wo Ehemänner ihre Frauen schlagen.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
Doch, Moment, eine Frage hätte ich: wie schizophren kann man sein, sich einerseits für die Piratenpartei aufstellen zu lassen und andererseits Datenschutz und Privatsphäre beerdigen zu wollen? Immerhin ist sie ehrlich genug, die Frage "Warum bin ich in der Piratenpartei?" komplett unbeantwortet zu lassen.
(bild von sebastian geithner [CC BY-NC-SA]
Dunno.
Das ist eben eine Extremposition zu Post-Privacy. Und ich halte diese für nicht ganz so unmöglich wie Du vielleicht. Bestimmte Dinge die wir bislang als naturgegebene Privatsphäre angenommen haben sind nur noch mit großen Verrenkungen so privat. Da kann es sinnvoller (und auch ehrlicher) sein, vergeben statt vergessen zu fordern.
(Siehe auch http://blog.koehntopp.de/archives/3006-TAZ-Interview-Digitaler-Radiergummi.html bzw. http://blog.koehntopp.de/archives/3015-Vergeben,-vergessen-und-vernichten.html)
Zudem schreibt ja auch Julia, dass nicht alle Daten für alle frei sein sollen, sondern deutlich mehr als jetzt, und dass man das jetzt mal diskutieren solle.