Petition: Hanf entkriminalisieren
Donnerstag, 13.1.2011, 16:33 > daMaxEuer politisches Engagement ist mal wieder gefragt. Es gibt eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsum:
Der deutsche Bundestag möge Änderungen des Betäubungsmittelgesetzes beschließen, durch die konsumbezogene Cannabisdelikte (Besitz, Erwerb und Anbau geringer Mengen) in Deutschland konsequent entkriminalisiert werden.
Ich war bereits der 124xx. Unterzeichner, es fehlen also nur noch 37.500 Unterzeichner, damit das Ding vor einen Anhörungsausschuss kommt. Die Petition läuft noch bis zum 26.1.2011.
Wer noch Gründe fürs Unterzeichnen braucht:
http://www.extremnews.com/nachrichten/vermischtes/b7b413442f4601d (Lesezeit 3 Min.)
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/05/warum-die-wunderpflanze-hanf-verboten.html (Lesezeit 10 Min.) Am Ende dieses Artikels auch ein interessantes Video (46:36 Min.)
PS: Bei René gibt es lesenswerte Kommentare dazu.
(danke, christoph! Bild: Some rights reserved by GUS314159)
133xx, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass der Bundestag jemals etwas vernünftiges beschließt. Aber die Anhörung wärs ja immerhin schon mal wert.
14671
Gebt das Hanf frei!
14899 ich bin dabei...
Maxl vielen Dank für die Info, immer wieder nett & informativ bei Dir.
Gracias !
Leute unterschätzt das Zeug nicht. Legalisieren ist imho nur mit ordentlich Aufklärung und kontrollierter Abgabe zu verantworten.
Und sorry, aber auf Schall&Rauch zu verlinken ist schon grenzwertig, bei dem ganzen Mist den der verbreitet ( und nein, ich bin kein Schaf im Tiefschlaf
@Monty: Aufklärung ist ganz einfach: ein Joint ist je nach Dosierung ungefähr so wie ein großes Bier oder ein starker Cocktail. Nur lustiger und ohne ständiges Aufs-Klo-Rennen. Und die kontrollierte Abgabe machen wir einfach im angenehmen Headshop um die Ecke, direkt neben der Eckkneipe mit ihrer kontrollierten Abgabe von Bier und Korn.
Ach ja und: meine Links waren schon immer grenzwertig. Linkin' it to the max since 2004
Lustig ist es nicht lang - es wird schnell Routine/gechillt.
und die vermeintliche alltagstauglichkeit "ich kiffe täglich und mach trotzdem erfolgreich meinen Job" macht troztdem abhängig - und ist psychisch folgenreicher als sich die meisten eingestehen wollen. Man entwickelt sich auch eigentlich nicht weiter in dieser "Phase".
Ausnahmen gibt es natürlich - aber ich denke freier Zugang dazu für Jugendliche wäre z.B. das falsche Zeichen...
Ich bin natürlich auch für die entkriminalisierung der Konsumenten wie es in der Petition gefordert wird (die ich inzwischen auch gelesen habe). Aber der aus halb geöffneten Augen gelallte "legalize it"-Slogan ist es halt nicht.
@Monty: hehe, bei mir bekommst Du nur ein mit aufgerissenen Augen wohlartikuliert gebrülltes "Legalisieren JETZT"
Ich konsumiere mittlerweile seit doch dem ein oder anderen Jahr Cannabis- regelmäßig und ohne schlechtem Gewissen. Als Belohnung eines langen Arbeits- oder Unitages gibt es nichts netteres, als mit der Freundin vorm Fernseher einen zu rauchen und gesünder, als das obligate Feierabendbiers ist es auf alle Fälle. Des Pudels Kern ist doch, dass die Leute Cannabisprodukte unabhängig vom rechtl. Status konsumieren. Hat man vertrauenswürdige Quelle oder einen grünen Daumen, ist alles recht fein und sicher. Ist man jedoch "angewiesen" auf der Straße zu kaufen, setzt man sich gleich mehreren Risken aus: Man kommt in die Nähe der organisierten Kriminalität (wo Gras ist, sind andere Mehlspeise nicht weit) und deren zwielichten Handelsangestellten, man muss in Kauf nehmen, gestrecktes Zeug zu konsumieren (Brix, Zucker, Blei u.a.) und damit im Gegensatz zu ungestreckten Gras körperliche Schäden davon zu tragen, im Hinterkopf hat man ständig die drohenden staatl. Repressalien, die einem im schlimmsten Fall Führerschein, Job und Reputation kosten, ...
Für eine Legalisierung spricht einfach der Konsumentenschutz: Kontrollierte Abgabe an über 18 (oder von mir aus 21) jährige Personen in Kleinmengen. Die Konsumenten haben Sicherheit und staatl. Qualitätskontrollen (ich bewerb' mich gleich mal dafür :D), der Staat Unmengen an Steuereinnahmen (ich würde auch 50% Steuern darauf zahlen) und eine Übersicht über die Menge an Konsumenten im Lande. Der Schwarzmarkt würde relativ schnell zusammenbrechen, was auch eine entsprechende Entlastung der Polizei bedeuten würde (die ja mittlerweile kapituliert und "kleine Tiere" gar nicht mehr verfolgen (kann)).
Ausserdem: Mittlerweile wird der Markt überschwemmt mit synthetischen Cannabinoiden (die Spice-Welle von vor zwei Jahren war nur ein kleines Strohfeuer), deren Langzeitfolgen noch nicht erforscht sind. Jeder 16jährige kommt übers Internet oder in den örtlichen Smartshops ohne Probleme an diese Produkte- und da es in den meisten Ländern Europas keinen Analog Act wie in den USA gibt und nicht gesamte Stoffgruppen pauschal verboten werden dürfen, werden die staatl. Prohibitionsmaßnahmen immer einen Schritt hinten nach sein. Ergo: Die Kiddies sind Versuchstiere eines sehr skrupellosen Wirtschaftszweigs. Vor einiger Zeit wurde mit O-Desmethyltramadol sogar ein wirksamer Metabolit des Opioides Tramadol gefunden!
Vernünftig darüber nachgedacht, spricht alles für eine Legalisierung. Ja, latente Psychosen können durch Cannabis getriggert werden. Das Risiko muss man in Kauf nehmen, jeder für sich selbst. Wie beim Sport. Und trotzdem helfen wir, sollte jemand nicht damit klar kommen, dieser Person solidarisch aus seiner Krise.
@simonr, bis auf "und gesünder, als das obligate Feierabendbiers ist es auf alle Fälle." geb ich Dir recht.Es ist wie bei allem halt eine Frage der Menge, ne;)
Klar, die Dosis macht das Gift.