In Island passiert gerade Unerhörtes. Und da unser Qualitätsjournalismus sich darüber ausschweigt, müssen eben wieder wir Blogger ran. Spread the word.
Im Oktober 2008 stellte sich der Schauspieler, Theaterdirektor und Troubadour Hörður Torfasonar bewaffnet mit Mikro und Verstärker auf den Platz vor dem isländischen Parlament und ermunterte seine Mitbürger, endlich mal das Maul aufzumachen. Und sie taten es. Erst zwei, dann fünf. 3 Monate später schon 2.000. Die konnten natürlich nicht mehr alle sinnvoll nacheinander ins Mikro quatschen, sonst kann sich so eine Veranstaltung leicht mal 132 Stunden hinziehen. Sie einigten sich also ganz demokratisch darauf, einfach mal so richtig Krach zu machen (tagsüber und in der Nacht). Mit Töpfen, Kanistern, Trommeln, Pfeifen, Pauken und Trompeten. Später flogen dann schon auch mal Schneebälle, Eier und Farbbeutel in Richtung Parlament und Politiker. Was natürlich sofort die Cops aus dem Kasten springen ließ, die zu ihren bekannten Mitteln griffen.
Aber die sturen Nordlichter standen am nächsten Tag wieder da. In doppelter Stärke schätze ich, die Zahlen gehen hier mit 2.000 - 6.000 weit auseinander. Kurzer Realitätsabgleich: Island hat nur grob 320.000 Bürger. Protestiert hatten also maximal 2% der Bevölkerung.
Und dann geschah es: Premierminister Geir Haarde trat zurück! Ich werde aus den ganzen Texten, die ich gelesen habe, nicht so recht schlau warum genau er zurücktrat. Offiziell faselte er was von Krebs, aber ein Blick auf YouTube und in die Wikipedia lässt noch mindestens einen anderen Grund erahnen:
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