[Das ist mir jetzt mal echt peinlich aber... öhm also.... ich hatte hier ein drecksverdammtes Nazivideo verlinkt. Das sah aber mal sowas von nicht so aus. Herrje Danke JoJo für die Aufklärung, wenngleich sie auch gerne in einem nicht ganz so patzigen Ton entgegen genommen worden wäre.]
Der Britte Luke Jerram hat vor geraumer Zeit sein Projekt „Play Me, I’m Yours” in die Städte gebracht. Dafür stellt er in den selbigen mehrere Klaviere auf, auf denen ein jeder spielen kann, was er will.
Ist doch eine prima Idee. Das hat er bisher in 35 Städten weltweit getan und die Menschen hatten ihren Spaß daran. Sowas geht in Deutschland natürlich nicht. Denn wir haben ja die Kulturverhinderer der GEMA. Die traten natürlich sofort auf den Plan, als das Projekt in München stattfand. Ausgehend von der kreuzdämlichen "Gema-Vermutung" berechneten sie den voraussichtlich entstehenden Betrag, der für Gema-verhaftete Songs fällig werden würde und stellten eine Rechnung über satte 5.000 Euro aus
für 14 in die Stadt gestellte Klaviere, die von Kinder-, Künstler und Pasanten-Hand bemalt werden und von denen grundsätzlich nicht mal klar ist, ob auch nur irgendwer auf denen auch nur irgendwas GEMA-Relevantes spielen wird.
Und selbst wenn da was Gema-Relevantes gespielt werden würde: WTF?! Wie können wir es zulassen, dass uns solche Erbsenzähler unseren öffentlichen Raum beschlagnahmen, unsere Kultur ficken und uns allen so dermaßen auf den Sack gehen?
Entschuldigt bitte, aber da platzt mir echt der Kragen.
"Der Amiga war kein Computer für die Massen. Er war wie eine Harley-Davidson, er hatte eine Eleganz."
Sehr ausführliche Doku über Computerdemos, die dazugehörige Scene und darüber, wie die atemberaubenden Effekte in den Demos zustande kommen. So richtig technisch wird es erst ab 00:27:26. Da wird dann sehr noobfreundlich erklärt was Demos sind und was es mit den Limitierungen der Computer auf sich hat, so dass man selbst als Außenstehender vielleicht lernen kann zu erahnen, welche handwerklichen Höchstleistungen in diesen Computerkunstwerken stecken. HD ist Pflicht, versteht sich.
Leider ist die gesamte Doku irgendwie verkrampft darauf aus uns zu zeigen, wie toll die ungarische Scene und Ungarn überhaupt ist. Das ging mir ein kleines bisschen auf den Senkel, tut dem Informationsgehalt des Films allerdings keinen Abbruch. Zwischendurch lobt dann BoyC seine Demo »Project Genesis« arg über den grünen Klee aber er darf das auch: ladet euch ruhig mal dieses 64kb kleine Machwerk aus dem Jahr 2003 herunter und lasst es auf einem Windows-PC laufen (oder guckt euch das Video davon an, das läuft eventuell besser). Das bläst euch selbst heute noch die Birne runter. Falls euer Rechner dabei kurz so aussieht, als hätte er sich in einer falschen Auflösung aufgehängt: ruhig Blut, es geht irgendwann los. Und immer dran denken: das ist kein Video sondern wird (mehr oder weniger) in dem Moment berechnet, während ihr es seht und hört.
Das Video hat Untertitel in zig Sprachen und die sind auch notwendig, weil keiner der O-Töne übersetzt ist. Wer also nicht perfekt englisch und ungarisch spricht sollte gleich mal die deutschen Untertitel einschalten. Nett wie ich bin, habe ich das hier schonmal erledigt:
Habt ihr euch schon mal gefragt, woher Spitzel Undercovercops ihre Tarnnamen beziehen? Von toten Kindern.
Mick Creedon, who is leading an investigation into undercover policing dubbed Operation Herne, told British lawmakers in a letter that none of the families of the children whose identities were utilized were “ever contacted and informed.”
Nö, das würde ich auch nicht tun, wäre ja schon ein bisschen seltsam, ne? »Grüß Gott, Frau Neckerthresher. Wir mussten ein paar Hippies bespitzeln und da dachten wir, der Name ihres letztes Jahr unters Auto gekommenen Benny sei hinreichend hippiesk. Nix für ungut, gell?«
mein Widerspruch wurde mit dem Argument, dass eine Veröffentlichung der Informationen den internen Willensbildungsprozess der Regierung und damit die Regierungstätigkeit gefährden würde, im April abgelehnt
Wir werden von Irren regiert, ich sags euch. Echt jetzte.
Das ist mir auch noch nicht passiert: ich sitz' so am Rechner, werd' langsam wach und überleg' mir: »jetzt könnteste langsam mal mit Arbeiten anfangen. Müsste ja schon 8 sein.« Ein Blick auf die Uhr belehrt mich eines Besseren. Es ist erst 7. Ich hatte den Wecker eine Stunde zu früh gestellt Egal, dann ist heute eben früher Feierabend.
Double Fine, die Spieleschmiede der Computerspiellegende Tim Schafer, hat mit Stacking ein absolut bezauberndes Puzzle-Adventure veröffentlicht, von dem ich euch ein bisschen erzählen will. Schnell lesen, das Angebot gibt's nur noch bis 21.5.!
Die Rahmenhandlung
Charlie Blackmore ist ein kleiner Junge, dessen Familie von einem fiesen Industriellen (“The Baron”) versklavt wurde. Er selbst ist noch zu klein für harte Arbeit und bleibt deshalb verschont. Also macht er sich auf, seine Familie zu befreien und so ganz nebenbei auch noch die allgegenwärtige Kinderarbeit zu beenden.
Wenn’s weiter nichts ist…
Die Welt
Stacking spielt in einer comicartigen Steampunkwelt, die durchweg von Matrjoschka-Figuren bevölkert ist. Ihr wisst schon, diese russischen Ineinandersteckpuppen. "Bevölkert" trifft dabei den Nagel auf den Kopf. Überall stehen, sitzen, fliegen und wuseln die unterschiedlichsten Figuren herum und erzeugen so das Feeling einer vollständig lebendigen Welt. Die naturgegebene Unbeweglichkeit von Matrjoschkas wird dabei durch eine tolle Kinematik wettgemacht. Schwer zu beschreiben, das Video am Ende des Artikels gibt euch vielleicht eine ungefähre Vorstellung davon.
Die ganze Welt ist der Größe von Matrjoschka-Figuren angepasst, ihr spielt also in einer Miniaturwelt. Das fiel mir zunächst gar nicht auf, aber je länger ich spielte, desto genauer guckte ich hin und entdeckte dabei diverse kuriose Details. Die Zeitungsjungen haben Taschen aus Streichholzschachteln, Rennbahnbegrenzungen entpuppen sich als Golfbälle und manche Wand ist aus Spielklötzen errichtet.
Das Spiel
Um Charlies Familie aus den Klauen des Barons zu befreien, müssen diverse Rätsel gelöst und Aufgaben erledigt werden. Der Clou dabei: ihr könnt andere Figuren "übernehmen", indem ihr von hinten in sie "hineinspringt" (Messiah lässt grüßen). Dabei gilt es zu beachten, dass ihr jeweils nur die nächste Figurengröße übernehmen könnt, man muss sich deshalb manchmal erst durch verschiedene Figuren hangeln, um an die gewünschte zu gelangen. Jede Figur hat eine Spezialfähigkeit, die ihr euch so zunutze machen könnt (höre ich da jemand Scrapland denken?). Es gibt dicke Figuren, die einen ordentlichen Furz ablassen, Mechaniker, die mit dem Schraubenschlüssel hantieren, Damen, die mit ihrer Handtasche um sich schlagen und kleine Kinder, die Kekse kotzen.
Wozu alle diese Fähigkeiten gebraucht werden wird nicht verraten, denn der größte Spaß an Stacking ist das Herumexperimentieren. Ein kleines Beispiel möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten. Mal angenommen, ihr müsst in einen exklusiven Nachtclub, um euch dort mit jemandem zu treffen. Der Türsteher wimmelt euch natürlich erstmal ab. Also flugs in ein größeres Kind, einen Jugendlichen und anschließend einen Erwachsenen gehüpft und nochmal beim Türsteher vorgesprochen. Der lässt euch leider immer noch nicht rein ("nur geladene Gäste"). Den Türsteher selbst könnt ihr nicht übernehmen, da er auf der Hut ist und euch nicht aus den Augen lässt. Hm. Ihr bemerkt eine scharfe Blondine, die in der Nähe herumstromert. Flugs hineingesprungen stellt ihr fest, dass es sich um Witwe Keusch handelt, deren Spezialtalent das Bezirzen von Männern ist. Ihr macht euch also an den Türsteher ran, welcher vor Liebe blind und dabei unvorsichtig wird. Bedauernd verlasst ihr Witwe Keusch, übernehmt den liebestollen Türsteher und könnt die Tür dann selber öffnen.
Jede Aufgabe lässt sich auf unterschiedliche Arten lösen und das Spiel belohnt euch dafür, sämtliche Lösungen zu finden. Der schräge Humor der Spielwelt verlangt dabei zum Teil erhebliches Um-die-Ecke-Denken, bei genauerem Hinsehen fiel mir jedoch auf, dass das Spiel eigentlich immer optische Hinweise gibt. Wenn ihr mal völlig aufgeschmissen seid, könnt ihr euch jederzeit Tipps geben lassen, die euch auf die richtige Fährte helfen. Neben der Hauptquest gibt es zahlreiche Nebenaufgaben ("Hi-Jinks"), zum Beispiel sollt ihr 10 Figuren eine Schelle verpassen oder mit 5 Kindern Fangen spielen. Außerdem gibt es in jedem Level 24 einzigartige Figuren, die es zu übernehmen gilt und als wäre das nicht genug können die hoffnungslos Süchtigen unter euch auch noch diverse Achievements einheimsen. Ihr seht: es gibt viel zu tun.
Die Grafik
Stacking besticht durch eine absolut liebevolle Grafik mit viel Spaß am Detail. Das Retro-Flair wird durch gedeckte Sepiatöne erzeugt, die Cutscenes kommen im Stummfilmlook daher inklusive Fussel und Kratzer auf dem Film und der gesamte Bildschirm dunkelt zu den Rändern hin ab, wie man es aus den Anfängen der Kinematographie kennt. Letzteres führte bei mir nach einiger Zeit zu leichter Klaustrophobie und ich war froh, dass sich dieser Effekt deaktivieren lässt. Die durchgehend eingesetzte Tiefenunschärfe sorgt für das Gefühl, in einer richtig großen Welt unterwegs zu sein, die Texturen sind mit Hingebung zusammengepixelt und die Effekte sind zwar spärlich eingesetzt, wirken dadurch aber fast noch intensiver.
Der Ton
Der Soundtrack zu Stacking besteht eigentlich ausschließlich aus klassischer Musik. Chopin habe ich sofort erkannt, weil der bei mir tagsüber gerade öfters in der Playlist steckt, bei den anderen Tracks bin ich mir noch nicht so sicher, meine aber auch Bach gehört zu haben. Die Stücke sind zwar sehr sorgfältig zu den jeweiligen Szenen ausgewählt, nerven leider nach einigen Stunden trotzdem leicht. Stacking hat genau gar keine Sprachausgabe, was zwar einerseits prima zu der gesamten Stummfilmatmosphäre passt. Andererseits werden Anglophobe jedoch aufgeschmissen sein, denn die Texte sind nicht lokalisiert und der auf Englisch erzählten Story sollte man schon folgen können, um das Spiel zu meistern.
Mein Fazit
Kaufen! Ich hatte schon lange keinen solchen Spaß mehr mit einem Computerspiel. Die oftmals knackigen Rätsel halten das Gehirn auf Trab, die Musik schmiegt sich lieblich in eure Ohren und der durchgeknallte Double-Fine-Humor bringt euch immer wieder zum Grinsen. Erwähnte ich schon, dass es neben der Hauptstory noch eine komplette zweite Geschichte namens "The Lost Hobo King" gibt, die ebenfalls durchgespielt werden will? Nicht? Jetzt aber.
Stacking ist noch bis zum 21. Mai im Rahmen des Humble Bundle erhältlich, d.h. ihr müsst nur soviel bezahlen wie ihr wollt und bekommt dafür eine komplett DRM- und Steam-freie Version des Spiels für PC, Mac und Linux. Und 7 weitere Double-Fine-Spiele obendrauf. Besser geht's nicht.
Ich hatte ein Video angekündigt. Bitte. Aber beklagt euch nachher nicht über Spoiler.
Update
: wenn das Spiel im 4. Level (Zug) crasht, sobald man in den Raum mit dem Eisschwan kommt, hilft es, vorher aus allen gestackten Figuren rauszuhüpfen und den Raum als Charlie Blackmore zu betreten. Es folgt eine Cutscene, die das Spiel sonst abrauchen lässt. Gefunden hier.
daMax on Meta - Umschalt - L ?: “@alle: und ich dachte immer, ich sei der Alte Sack hier Meine erste Tastatur hatte noch viel viel geilere…”
lol on Meta - Umschalt - L ?: “@Jens T.: Nein, „Super“ und „Meta“ gab es lange vor Linux, spätestens 1978 auf dem Space-cadet keyboard.”
Jens T. on Meta - Umschalt - L ?: “Das hier war lange Zeit mein Arbeitsgerät. Da entdeckst du noch ganz andere Tasten.”
FunThomas on Meta - Umschalt - L ?: “Dann hast Du wahrscheinlich auch noch nie vom Gold-Key gehört, siehe Wikipedia Ich supporte eine alte Software, die den immer…”
Jens T. on Meta - Umschalt - L ?: “Dann freu dich auf die Taste „Super“ Die kommt, wie Meta auch, aus der Linux-Welt und ist eigentlich keine…”
Es sieht so aus, als hättest du keinen Werbeblocker installiert. Das ist schlecht für dein Gehirn und manchmal auch für deinen Computer.
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Ey, lass mich einfach rein, okay?
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Ich will das hier nie wieder sehen.
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