Mouches volantes, GIF'd
Freitag, 25.10.2013, 17:26 > daMaxAls ich ganz klein war, habe ich oft in den Himmel gestarrt und genau sowas gesehen.
Dann habe ich meine Eltern gefragt, was da im Himmel rumfliegt. Als ich dann gemerkt habe, dass die da offenbar nix sehen, habe ich ganz schnell an meiner geistigen Gesundheit gezweifelt und aufgehört, darüber zu reden. Irgendwann sah ich die Dinger dann nicht mehr. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, sehe ich sie wieder. Weil sie immer da sind. Und das nicht nur bei mir, sondern bei jedem. Nur sehen sie eben nicht alle. Und die, die sie sehen, halten sich dann zum Teil für krank oder irr und sind oft ziemlich verängstigt. Dabei sind diese Dinger überhaupt kein Grund zur Panik. Das sind sogenannte Mouches volantes (französisch wörtlich fliegende Fliegen, deutsch fliegende Mücken, englisch floaters genannt, Syn.: ‚Glaskörperflocken‘)
Mouches volantes beruhen auf kleinen Ungleichmäßigkeiten in der Glaskörper-Flüssigkeit und finden sich in nahezu jedem Auge. Sie entstehen durch die physiologische Kondensation von Kollagenfibrillen, die in der Grundsubstanz gelöst sind, zu mikroskopisch kleinen Fädchen und Klümpchen. [...] Häufig treten sie in Verbindung mit höhergradiger Kurzsichtigkeit auf.
Spannend finde ich, wie das Gehirn bereit ist, Dinge nicht mehr zu sehen nur weil man denkt, jemand anders könnte einen für verrückt halten. Das ist eine sehr gefährliche Eigenschaft...
PS: und ich glaube, der René oder der Ronny hat genau so nen Artikel vor ner halben Ewigkeit auch mal verfasst.
(via slid0)
"oh du gekräuselte Linie in meiner Augenflüssigkeit, ich sehe wie du dich bescheidend verbiegst am Rande meines Gesichtsfeldes, aber wenn ich versuche dich anzusehen, flüchtest du fort. Bist du schüchtern gekräuselte Linie?"
Stewie Griffin s5 ep5
korrektur
s5 ep11
ach ja, von Family Guy habe ich auch viel zu wenige gesehen. Ich fand manche echt zum Brüllen, aber dann eben doch auch so viele so langweilig, dass ich das recht schnell wieder aus den Augen verloren habe.
Wow. Und ich dachte, das wären immer kleine Staubfussel auf den Augen. Das mit der Kurzsichtigkeit trifft anscheinend zu.
Ich war schon als Kind kurzsichtig und damit gewohnt, ohne Brille nur wenig scharf zu sehen, das meiste davon in der Nähe. Mouches gehörten zu dem Wenigen, das auch beim Blick in die Ferne scharf (naja) war (neben den Interferenz- und Beugungsmustern in unscharf abgebildeten hellen Punkten und so was) und hatten auch so eigene Bewegungsmuster. Mal waren es viele kleine Fitzelchen, mal größere, komplexe Brocken; letzteres immer so schubweise, vermutlich, wenn sich Teile vom sich kurzsichtigkeitsbedingt früh verflüssigenden Glaskörper lösten (keine Panik, das hat jede(r), ist nur eine Frage der Zeit) und im Hyaloidalkanal schwammen. Inzwischen sehe ich fast gar keine mehr, meine Glaskörper scheinen also ziemlich komplett weg zu sein.
@moss: wie kann der glaskörper "weg" sein, wenn er doch den augapfel komplett füllt? oder hab ich da was falsch verstanden?
ps. wieder mal typisch; der dtsch wikipedia-eintrag zu glaskörper ist nicht 1/2 so ausführlich & ins detail gehend wie der englische.
pps.@moss: im gegenteil, der erwähnte englische eintrag sagt eine *zunahme* an floatern bei altersbedingter verflüssigung des glaskörpers voraus. tjä. bin halt doch n klugscheisser, sorry.
ppps. & für dieses obergeile visuell-phänomen gibts nicht mal nen dtsch eintrag (mir grad nen wolf gesucht):
https://en.wikipedia.org/wiki/Blue-sky_sprites
Und ich dachte immer, ich hätte mir so komische Würmer eingefangen, die jetzt in meinem Auge mumifizieren. Danke für die Aufklärung.
Öhm, sowas sehe ich mit über 40 noch. Werde deswegen aber trotzdem nicht zum Arzt gehen.
Ich erinnere mich noch an folgenden gedankengang als kind: tjo, wenn die meine augen bewege, bewegen sie sich mit, also sind sie im oder am auge.
Dann hab ich mir die augen mit wasser gespült, die dinger waren noch immer da. Also war das fazit, sie sind im auge. Und weil mama immer son riesen aufriß daraus machte wenn man ihr von irgendwelchen körperfehlfunktionen erzählte, habe ichs gelassen, die würmchen störten ja nicht wirklich.
Das ist fast so wie Tinnitus. Wenn es ruhig ist, "höre" ich den ziemlich deutlich. Sobald aber ein paar leise Hintergrundgeräusche da sind, verschwindet er praktisch. Mit den Mouches volantes ist das ähnlich. Die tauchen am deutlichsten vor einer hellen, monochromen Fläche auf. Ist die Struktur der betrachtet Fläche chaotisch gemustert, sind die Mv nicht mehr zu erkennen.
Am schlimmsten ist Augentinnitus: Da sieht man überall nur Pfeifen.
@p3t3r: Ja, unter Augentinnitus leide ich auch schon länger.