Ein Autopilot bei der Arbeit auf der Autobahn (update)
Donnerstag, 17.9.2015, 22:15 > daMaxNachdem ich letzte Woche wieder öfter das zweifelhafte Vergnügen hatte, ein Automobil über deutsche Autobahnen zu bugsieren, freue ich mich noch mehr als sonst schon auf den Einzug autonomer Autos in den Straßenverkehr. Wie das aussehen wird, zeigt dieses Video des Automobilisten mit dem Stern. Besonders spannend ist das Video ab 1:13, wo man die Software mal in Aktion sieht.
PS: wer mehr zu dem Thema wissen will, klickt hier und/oder hier.
PPS: deutsche Autobahnen sind übrigens der Raum, wo ich uneingeschränkt für eine volle Rundumüberwachung bin. In meiner Traumwelt fährt dein Auto automatisch rechts ran und ruft die Polizei, sobald es 2 krasse Regelverstöße (Drängeln, irrwitzige Manöver etc.) feststellt. Ein Fahrscheinentzug ist in dieser Utopie natürlich obligatorisch.
Update: Die Synchronizität schlägt wieder zu: „Mach die Spur frei, Rattenkopf!“
(via rzkoepke)Die Psycho-Analyse zur IAA-Eröffnung: Das automatisierte Auto birgt hohe Risiken für die Triebabfuhr von Millionen Fahrern.
Ehrlich jetzt? Mir graust es - und zwar deshalb, weil die Technik von Menschen gemacht ist und somit nur fehlerhaft sein kann. Und da soll man sich drauf verlassen? Ich weiß nicht, ob ein durchgeknallter Bordcomputer so viel besser ist als ein durchgeknallter menschlicher Fahrer.
Durch die viele Elektronik sind schon jetzt viele Autos fehleranfällig. Kürzlich gab es Rückrufe, weil es möglich war, bei etlichen Autos (Toyota?) extern auf die Bordcomputer zuzugreifen. Dieses Problem wird man nicht abstellen können. Nochmal: darauf soll ich mich verlassen?
Außerdem läßt sich damit viel zu leicht von allzu interessierten Dritten nachverfolgen, wo ich wann womit wieviel gefahren bin. Dann kann ich auch gleich für Vorratsdatenspeicherung sein.
@Schwarzes_Einhorn:
Guck dir mal ein paar einschlägige Videos an und sag mir, dass das weniger vertrauensvoll wirkt als eine durchschnittliche Fahrt auf einer nicht ganz leeren deutschen Autobahn.
Du verlässt dich den ganzen lieben langen Tag auf Technik. In deinem Auto, in der Straßenbahn, im Aufzug, beim Geldabheben, im Flugzeug. Wenn du Technik nicht vertrauen würdest, müsstest du in den Wald ziehen.
Wie du weißt, sehe ich diesen Punkt ähnlich. In meinem speziellen Fall hatte ich aber sowieso ein GPS-Navi an und ein Smartphone in der Tasche und da gebe ich mich dann keinen Illusionen mehr hin. Ich würde auch nicht mehr ohne Navi fahren wollen. Und eben am liebsten mit einem dazuschaltbaren Autopiloten, damit ich in Ruhe die Landschaft genießen kann
@Schwarzes_Einhorn: Bist Du schon mal geflogen?
@ daMax: Ich unterschreibe alles bis auf Deinen Kontroll- und Bestrafungswahn, der aber im Angesicht des deutschen Straßenverkehrs verständlich ist und hoffentlich zurück geht, wenn Du wieder den ÖPNV benutzt. ;o)
Die Strafen sollte sich nach dem Einkommen richten. 30 Km/h zu schnell kosten 50% des mtl. Einkommens. Was meinste, wie brav die alle ihre Dickschiffe über die Autobahn cruisen würden...
@Olaf: Da bin ich auch sehr dafür. Die Bußgelder sollen ja nicht primär die öffentliche Hand finanzieren, sondern einen Lenkungseffekt erzielen, damit die Geschwindigkeitsbegrenzungen usw. vor allem bei Gefahrenschwerpunkten auch eingehalten werden. Und der Lenkungseffekt wird nun mal am besten erzielt, wenns allen Leuten relativ gleich im Geldbeutel wehtut.
Ich krieg die Details leider nicht mehr zusammen, aber vor ein paar Jahren gabs dazu mal ne schöne Meldung im Radio. Entweder in Schweden oder Finnland ist der damals reichste Einwohner geblitzt worden. Und dort ist der Strafzettel abhängig vom Einkommen und mußte was im 100.00€-Bereich zahlen.
Ich bin passionierter Tramper und bin mal mit einem reichen Typen in nem Porsche Cayenne Turbo S (also der Sportversion von der Sportversion) mitgefahren. Der hat seinen Tempomat durch die Tunnel (Begrenzung auf 80km/h) so eingestellt, daß er zwar dauernd geblitzt wurde, aber nur ein Bußgeld erhält und keine Punkte. "Ist ja nur Geld"- meinte der Fahrer. Da war kein Lenkungseffekt des Fahrverhaltens erkennbar.
Bei so nem Verhältnis zu Geld wird man doch glatt zum Kommunisten...
@megatherium: ich hab den oben erwähnten Fall wiedergefunden. Ist in Finnland gewesen:
http://www.sueddeutsche.de/auto/ueberhoehte-geschwindigkeit-kmh-zu-schnell-finne-zahlt-euro-strafe-1.1795099
zum Kommunismus: offenbar fordert Die Linke das schon länger
http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/bussgeld-einkommen-abhaengig-machen/
auch im Tagesspiegel gibts ein Plädoyer für progressive Bußgelder
http://www.tagesspiegel.de/politik/strassenverkehr-und-gerechtigkeit-bussgeld-sollte-vermoegensabhaengig-sein/12091546.html
Aber im autogeilen Deutschland wird eine so vernünftige Lösung wohl nie kommen...
@megatherium: jo, diese finnische Regelung kannte ich auch schon. Finde ich super.
Tja, selbst fahrende Autos. Eine nette Idee, aber leider nicht überall sinnvoll oder umsetzbar. Man sollte statt dessen lieber in flexible Arten des ÖPNV investieren, bzw. diese entwickeln.
Ansonsten halte ich autonom fahrende Autos für nicht übel. Bei meinem Job würde mir ein selbständig einparkendes Auto aber schon reichen Oder autonomes Rückwärtsfahren oder autonomes Rangieren...
Solange man bei Fahrzeugen die Assistenzsysteme ausschalten kann, werden sie auch nicht viel bringen, denn dann werden sie ausgeschaltet. Hier könnte eine Reduktion der Versicherungsleistungen im Falle der Deaktivierung helfen.
Was die Strafen angeht, bin ich auch für eine einkommensabhängige Regelung, denn wenn ein Mensch, der sich nen Porsche leisten kann, EUR120 löhnen muss, dann lacht der einmal, holt seine Kleingeldbörse raus und gut is.
Man könnte in diesem Zusammenhang auch eine Regelung erarbeiten, die bei wiederholtem Verstoß gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkvergehen etc., auch wenn die Übertretungen nur geringfügig sind, eine erhöhte Strafe folgen lässt.
Meiner Meinung nach müssten vor allem Abstandsunterschreitungen und gefährliche Überholmanöver schärfer sanktioniert werden. Denn schnell fahren ist das eine, rechtzeitig zum stehen zu kommen das andere. Und egal wie gut eine Bremsanlage ist, bei Tempo 130 oder auch nur 100 kann niemand mehr anhalten, ohne den Vordermann dafür zu missbrauchen, wenn er nur 5 bis 10 Meter von diesem entfernt ist.
@JoyntSoft: full ack. Parkassistenten sind z.B. in der aktuellen S-Klasse schon eingebaut. Okay, zugegeben, das ist sicher weder deine noch meine Budgetklasse, aber die Dinger kommen langsam aber sicher.
@da]v[ax: Jepp, meine Klasse ist eher so Richtung Toyota Aygo, Renault Twingo, Skoda CityGo, Citroen C1. Und bis die sowas haben dauert's wohl noch ein wenig.
Andererseits wäre es schön ziemlich cool, mal mit 'ner S-Klasse bei den Patienten vorzufahren: "Herr Doktor! So früh schon hier?", statt: "Na! Sie kommen heute aber spät! Jetzt will ich auch nicht mehr duschen!"
@JoyntSoft: jo, da bewegen wir uns in der gleichen Kategorie. Wobei ich ja schon auch gerne einen Schneewittchensarg fahren würde
Parkassistenten bekommst du auch in der unteren Mittelklasse (z.B. Golf) und bei Kleinwagen (z.B. Opel Adam).
Die Parkassistenten finde ich aber noch nicht so gelungen. Enge Parklücken funktionieren nicht wirklich. Die Assistenten welche ich bisher gesehen habe, brauchen ziemlich viel Platz vorne und hinten (vermutlich aus Sicherheitsgründen, wg. Haftung und so.).
Das kann der gemeine Autofahrer in der Regel deutlich besser.
@Woogie: Dann kann ich den Assistenten nicht gebrauchen, Autos anditschen kann ich selber.
@Max: Hahahah. die Porsche-Story is ja geil, netter Typ^^
"PPS: deutsche Autobahnen sind übrigens der Raum, wo ich uneingeschränkt für eine volle Rundumüberwachung bin. In meiner Traumwelt fährt dein Auto automatisch rechts ran und ruft die Polizei, sobald es 2 krasse Regelverstöße (Drängeln, irrwitzige Manöver etc.) feststellt. Ein Fahrscheinentzug ist in dieser Utopie natürlich obligatorisch."
dazu wollte ich was schreiben, hat aber pantoufle schon erledigt. (manchmal muss ich mich über deine zurechtlegung-wies-mir-in-den-kram-passt schon wundern, mäx).
edit/ sagmal, wollteste den advocatus d. spielen, oder was sollten diese null-antworten drüben? das ist doch wohl hoffentlich nicht dein ernst?!? pantoufle bekommste damit nicht auf die palme, aber mich durchaus; ernsthaft, ich glaube es hakt!.
@DasKleineTeilchen: vielleicht sollten wir mal Telefonnummern tauschen ich habe mich mit Pantoufle inzwischen nämlich telefonisch darüber unterhalten, weil das in einer Kommentarspalte im Blog zeitlich und missverständistechnisch einfach alles viel zu umständlich ist.
damn it, alles schon gesagt
Ich kenne die aktuellen rechtlichen Regelungen zum Führerscheinentzug nicht, aber einen Automatismus würde ich da auch nicht haben wollen. Das darf schon gerne rechtlich überprüfbar sein. Jemandem das Autofahren zu verbieten ist schon ein erheblicher Eingriff in die persönlichen Rechte.
Das finnische Strafprinzip finde ich auch prima - woher nehmen die denn das Einkommen für die Tagessätze? Steuererklärung? Dann müsste man in D erstmal ein Steuersystem einführen, mit dem man wirklich auch gescheite Aussagen zum Einkommen kriegt...
Was die weitere Entwicklung verschiedener Verkehrsmittel angeht, so werden wir meines Erachtens noch lange ein Nebeneinander haben. Es ist daher nicht sinnvoll, diese gegeneinander auszuspielen. Vielmehr müssen mehr "Modal-Split" Möglichkeiten her, also die flexible Nutzung verschiedener Verkehrsmittel je nach Bedarf. Das bedingt natürlich auch, dass alle Verkehrsmittel vernünftige Rahmenbedingungen vorfinden.
@ein anderer Stefan: bis dahin würde ich ein generelles Tempolimit von 140 und die Aufhebung des Rechtsfahrgebots begrüßen. Und natürlich mehr Blitzer und/oder Autobahncops, um die Einhaltung dieses Tempolimits auch zu überprüfen. Oder eben Autos, die das anhand der GPS-Daten errechnen und automatisierte Bußgeldbescheide verteilen