Lieber Kapitän Schwandt,
Sonntag, 21.2.2016, 09:46 > daMaxleider ist auch Ihr Blog eine umzäunte Gemeinde, deshalb kann ich Ihnen keinen Kommentar hinterlassen. Dann tue ich es eben in meinem Blog. Ich lese Ihre Berichte ja seit einiger Zeit mit wachsender Begeisterung, aber sich damit zu brüsten, kleine Schmuggler mit Hunden zu bedrohen, halte ich jetzt wirklich für kein Glanzstück... Ich weiß, ein Vergleich mit US-amerikanischen Foltergefängnissen ist sehr weit hergeholt und hinkt auf mehreren Füßen, aber auch in Abu Ghraib wurden Hunde eingesetzt um die Gefangenen einzuschüchtern. Zumal Sie schreiben, dass selbst der Hundeführer das Viech nicht immer bändigen konnte, die Situation also durchaus zu Verletzungen hätte führen. Ich denke nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt und ich weiß, dass auch Sie das nicht denken, dennoch möchte ich an dieser Stelle für mehr Humanität im Umgang mit Gefangenen plädieren. Eigentlich für mehr Humanität im Umgang zwischen Menschen generell, denn der Ihnen sicherlich geläufige Spruch "Wehret den Anfängen" findet auch hier Anwendung.
Ich antworte für Kapitän Schwandt, der den Beitrag hier nicht gelesen hat. Der Kapitän erzählt im Stück, wie man versucht hat, an die Hintermänner größerer Drogen-Operationen zu kommen. Er brüstet sich nicht damit, sondern erzählt, wie es damals eben war. Der Vergleich zu Abu Ghraib hinkt nicht: der ist absurd. Es ist niemand zu Schaden gekommen.
Wir arbeiten eng zusammen und glauben Sie mir: Einen korrekteren, empathischeren Menschen als den Käpten werden Sie schwer finden. Viel Spaß weiterhin mit dem Blog. Gruss, stefan Krücken (Ankerherz)
@Stefan: Hi Stefan. Mir ist klar, dass der Vergleich nicht passt, das hatte ich ja auch geschrieben. Mir ist auch klar, dass Kapitän Schwandt schwer okay ist, das steht völlig außer Frage. Ich halte ihn für einen wirklich integren und empathischen Menschen, das kommt in seinen Beiträgen ganz klar rüber. Menschen wie er sind selten geworden.
Dennoch finde ich diesen einen Blogeintrag eben bezüglich des Spiels mit der Angst des Delinquenten ein bisschen zu flapsig formuliert:
Das klingt einfach ein bisschen nach "so einfach kann es sein". Das ist eben eine Formulierung, die mir persönlich ein bisschen zu hemdsärmelig daher kommt, zumals angesichts der immer heftiger um sich greifenden Einstellung einiger Polizisten, über den Gesetz zu stehen (was ich Kapitän Schwandt GANZ SICHER NICHT unterstelle!).
Wie Kapitän Schwandt selbst immer wieder schreibt: wir erleben gerade das Aufkeimen eines neuen Faschismus und dazu gehören auch gewaltbereite und empathieunfähige Polizisten, die eine solche Formulierung eben als Handlungsanweisung verstehen könnten.
Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Nochmal: ich halte Kapitän Schwandt für einen tollen Menschen. Eine flapsige Formulierung macht ihn zu einem nicht weniger tollen Menschen. Das hier ist ganz sicher kein Shitstorm sondern nur ein Denkanstoß, wenn auch vielleicht ein wenig übers Ziel hinausgeschossen