Big Data = Big Business
Dienstag, 25.7.2017, 12:59 > daMaxAus der Abteilung "Big Data macht Kohle" heute: iRobot,(der Saugroboterhersteller) will die Karten, die deren Roombas von euren Wohnungen erzeugen, jetzt meistbietend weiter verkaufen. Natürlich nur zu eurem Besten:
Der US-Hersteller iRobot will die Daten, die seine Roomba-Staubsaugerroboter über die Wohnungen der Kunden gesammelt haben, an Amazon, Apple oder Google verkaufen. [...] Die Daten könnten den Markt der Smart-Home-Geräte revolutionieren, denn für ihre Reinigungsarbeit sammeln die Roombas detaillierte Daten der Wohnungen und erstellen dabei nicht nur einen Grundriss, sondern kartieren auch, wo etwa Sofas und Schränke stehen. Mit diesen Daten könnten etwa smarte Lautsprecher oder Heizungssysteme besser auf die Gegebenheiten eingestellt werden.
Super Sache, das.
Neulich sollte ja schon mal Amazon die Sprachaufzeichnungen ihrer Schnüffelbox bei einem Mordfall rausrücken. Das mit einem Grundriss mit Möblierung kombiniert gibt ein perfektes Abbild der Wohnung einschließlich der Darstellung, wer wann wo gewesen ist. Fragt sich nur, wer zuerst an die Daten kommt- Polizeibehörden oder Kriminelle. Der Unterschied verschwimmt zusehends.
War doch klar, dass alles was an Daten gesammelt wird, sowohl zum Zwecke der Gewinnmaximierung, als auch der Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden würde.
Und dass wird immer so sein und mit allen Daten gemacht (werden).
Es ist ja nicht so, als würde das bei Softwareherstellern nicht genauso gemacht. Bloß, dass die Daten halt nur zur Laufzeit am PC eingefangen werden.
Der Mensch ist ein Daten-Sammler und Daten-Jäger. Er besitzt die Möglichkeit Daten zu vernetzen/auszuwerten und - je nach Intellekt und Vorsatz - Nutzen oder Schaden daraus zu ziehen.
Die (technischen) Möglichkeiten des Sammeln und Jagens von Daten entwicklen sich rasanter, als die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen. Die Vernetzung/Auswertung der Daten (insbesondere ausschließlich maschinengestützt - "smart") verschiebt die Ergebnisse folglich von Nutzen zu Schaden.
Nutzen und Schaden ist ja hier relativ. Das Unternehmen bzw. dessen Eigentümer, die die Daten verkaufen, haben einen Nutzen davon, nämlich mehr $$ auf dem Konto. Den Schaden haben dann die Hauseigentümer bzw. Bewohner, deren Wohnungen dann ganz legal ausspioniert werden und irgendwann sicherlich zu einem Datenreichtum anderer Art an anderer Stelle führen. Kapitalismus, yeah!
Egal ob jetzt der Schnüffelstaat oder die Kriminellen ein genaues Stimm- und Bewegungsprofil der Bewohner und die Zuordnung der Möbel zum Grundriß kriegen und sich damit prima überlegen können, wann sie einsteigen - wobei es ja noch bessere Ideen als Einsteigen gibt. Wer die Daten hat, kann ja locker damit drohen, einzusteigen, wenn niemand zu Hause ist und dann alles kurz und klein zu schlagen - oder man zahlt hat Summe x als Schutzgeld, um das zu vermeiden. Oder wenn die Behörden Dir nachweisen können, wieviel Blatt Klopapier Du verbraucht hast, als Du von 8.17 bis 8. 25 auf dem Klo gesessen hast. Privatsphäre? Wer die will, kann ja nur ein Terrorist sein.