Tue Gutes und rede darüber, 2017 (update)
Dienstag, 12.12.2017, 10:55 > daMaxEs weihnachtet sehr und so poppen uns wieder fröhliche Spendenaufrufe auf sämtlichen Websites entgegen. Ich dachte mir, dieses Jahr mache ich es mal publik und spende je 50 Euro an Wikipedia und Netzpolitik. An Wikipedia, weil sie mir nicht mehr aus meiner Welt weg denken kann und an Netzpolitik, weil sie in meinen Augen einen sinnvollen Gesellschaftsbeitrag leisten. Außerdem würde ich noch gerne 50 Euro an eine "gute" Institution spenden, irgendwas mit Umweltschutz oder Tieren, aber ich weiß noch nicht so genau, wer das sein wird. Vielleicht habt ihr ja 'nen Tipp für mich. Na, und vielleicht gebe ich zehn meiner Lieblingsblogs auch noch je 5 Euro, aber da bin ich noch ein bisschen zwiegespalten, denn wenn einer sein Blog oben, unten, links und rechts mit Werbung zuballert, braucht der doch meine Kohle eigentlich eh nimmer... na, ma schaun.
Und ihr so? Spenden ja/nein/weißnicht? Erzählt doch mal.
Update: also, eine Tierschutzorganisation bekommt schon mal kein Geld von mir:
In San Francisco ist eine Tierschutzorganisation mit einem Roboter gegen Obdachlose vorgegangen. Mit ihren Sensoren beobachtete die Maschine das Gelände der Organisation und öffentliche Gehwege. Fiel ihr etwas Ungewöhnliches auf, meldete sie dies an Sicherheitskräfte.
Ich spende jedes Jahr, um Vögel mit einem lustigen Namen zu retten.
http://kakaporecovery.org.nz/
Die Wikipedia kriegt von mir schon allein deshalb nichts, weil sie das Geld nicht nötig hat. Laut dem, was ich so mitbekomme, verbrät sie das vor allem für fragwürdige politische Projekte. Diejenigen, die die Wikipedia so wichtig machen, nämlich wir Autoren, kriegen von den Spenden keinen Cent. Server und deren Admins schreiben halt keine Artikel voll. Aber natürlich musst du selbst wissen, was du honorieren möchtest.
Zuletzt habe ich Gaby Weber und den Nachdenkseiten gespendet. In diesem Jahr bin ich selber auf Spenden angewiesen
Interessant finde ich
Die dunkle Seite der Wikipedia:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=28035
und
Warnung vor Wikipedia
Zitate aus der deutschen Wikipedia sind ab jetzt in akademischen Abschlussarbeiten an meinem Institut nicht mehr erlaubt. Anders als die englische wird die deutsche Wikipedia von Ideologen dominiert. Außerdem steckt sie in vielen Artikeln zu Wirtschaftswissenschaften und Statistik voller Fehler. Generell ist das Niveau von Artikeln zur Statistik weit unterhalb einer Bachelorarbeit an unserer Fakultät.
https://www.statistik.tu-dortmund.de/kraemer.html
Gruß
Pjotr56
Trotzdem gucke ich ungefähr 5-10 Mal in der Woche irgendwelche Sachen auf Wikipedia nach. Die sind für mich einfach aktueller, relevanter und deutlich gehaltvoller als das Mayer Taschenlexikon oben im Regal. Sowohl die amerikanische wie auch die deutsche Wikipedia bereichern also mein Leben und zwar deutlich. Trotz aller Kontroversen.
Spende die 50 Euronen Dir selbst und gönne Dir ein ausgiebiges Frühstück in einem feinen Etablissement der Gastwirtschaft.
@Pjotr56: englische wikipedia, sich die versionsgeschichte der artikel und diskussionsseite geben und die quellen lesen.
ganz ehrlich? ich kann den scheiss mit "der dunklen seite" nich mehr hören. und nochma: weltwissen für lau.
vielen Artikeln zu Wirtschaftswissenschaften und Statistik voller Fehler
statistik keine ahnung, aber da wirtschafts"wissenschaft" eh hart an der esoterik schrammt, halte ich das als argument für reichlich verwegen
(archive.org wäre jetzt btw gerade mein kandidat, *wenn* ich den knatter hätte)
global denken: Amnesty ist immer einen € wert. Da sind die Tiere (die großen) meist die außerhalb der Käfige.
lokal handeln: Dem Wohnsitzlosen um die Ecke nützt Amnesty nix, aber vielleicht eine lokale Initiative?
Ansonsten ***** für Netzpolitik.org und wie schön, dass es Dir so gut geht, dass Du was abgeben willst!
Hoi Max
Ich hab Geld an die Kampagne "adopt a revolution" gespendet, die Projekte der syrischen Zivilgesellschaft unterstützt - also nicht an Kriegsparteien.
Ich finde das wichtig in Zeiten, wenn die Staaten und Politiker nur darüber reden, welcher bewaffneten Gruppe nun mit Waffen unterstützt werden soll, und ansonsten der Krieg dort nur noch über die Flüchtlinge wahrgenommen wird, die davon abgehalten werden müssen, daß sie es bis Deutschland schaffen.
Mir ist klar, daß so eine Spende den Krieg nicht beendet, aber es lindert ihn unmittelbar.
https://www.adoptrevolution.org/
Ich empfehle klar die lokale Variante. Mit den schon angesprochenen Initiativen in deinem Kiez, hilfst du direkt und manchmal auch sichtbar. Vielleicht geht ja anstelle von Geld auch (regelmäßige) Hilfe vor Ort(Ehrenamt?).
Oder, anderes Beispiel, wenn du durch deine Gegend läufst - fällt dir da einer der (vermutlich vorhandenen) Obdachlosen auf? Sind ja meistens "unsichtbar". Aber wenn, gehe zu einem hin und frage ob er was braucht! Wenn er Geld will, gibst du ihm was du magst. Vielleicht braucht er (oder sie?) aber auch einen Schlafsack oder neue Schuhe, kaufe ihm dann das.
@megatherium:
Ich hab Geld an die Kampagne "adopt a revolution" gespendet, die Projekte der syrischen Zivilgesellschaft unterstützt - also nicht an Kriegsparteien.
Ich finde das wichtig in Zeiten, wenn die Staaten und Politiker nur darüber reden, welcher bewaffneten Gruppe nun mit Waffen unterstützt werden soll
Hä? Das haben die doch auch getan. Es gibt nun wirklich genügend Material, das zeigt, dass adopt a revolution mit zu den Kriegstreibern in Syrien gehört.
Auch in Zeiten des Internets scheint es immer noch zu lange zu dauern, bis sich rumspricht, dass NGOs heutzutage entscheidende Faktoren bei der Durchsetzung imperialer bzw. Investoren-Interessen sind.
@Margot: Das ist mir tatsächlich neu. Ich verfolge die Thematik ziemlich intensiv und das hab ich moch nicht gehört.
Ich habe mich auch Elias Perabo und einem anderen, dessen Name mir entfallen ist, mal unterhalten. Hatte eigentlich nen redlichen Eindruck von den Leuten und hatte sie als glaubwürdig eingeschätzt.
Daher bitte ich um Links, damit ich deinen Vorwurf einschätzen kann.
Oder verwechselst dus mit der Kampagne "Waffen für Rojava"?
Danke für die Anregung, irgendwas Lokales mit Menschen zu unterstützen, aber ich will die 50 Euro wirklich entweder dem Tier- oder dem Umweltschutz zukommen lassen. Ich finde da noch was...
@megatherium:
Hier auf die Schnelle ein Link. Wenn Du natürlich an das Narrativ der gemäßigten Rebellen glaubst, wird Dich das nicht stören.
Na, wenn du an eine Tierschutzorganisation was spenden willst, lege ich dir die Animals Angels an Herz. Ich unterstütze die, seit es sie gibt und bekomme - obwohl ich normaler Spender und kein Förderer bin - inzwischen auch einmal im Jahr einen offiziellen Geschäftsbericht. Persönliche Kontakte gab es auch schon. Vordringlich retten sie keine Tiere (weil das im Schlachttransport gar nicht geht), aber sie sorgen dafür, daß diejenigen, die an dem widerlichen Geschäft ohne Rücksicht verdienen, immer öfters auch richtig Strafen zahlen müssen und sich vielleicht langfristig die Zustände für die Ärmsten der Armen ändern. Sie verzichten auf Effekthascherei und ich habe im Netz bisher nichts Negatives gefunden. Natürlich bleibt es nicht aus, daß gelegentlich ein Tier gerettet wird - das ist ok und muß manchmal einfach sein, sonst hält man das Elend nicht aus.
http://www.animals-angels.de
Natürlich findest du sie auch auf Wikipedia.
Danke für Deine Unterstützung!
@Markus: hab doch noch gar nicht gezahlt kommt aber noch, versprochen!
Wie wär´s mit der freien, demokratischen Schule Kapriole in Freiburg? Die müssen dringend neu bauen und sind für jeden Betrag dankbar. Näheres unter: http://www.kapriole-freiburg.de
@Flossi: ist das Tier-, Umwelt- oder Naturschutz? Eben
Wenn du was seriöses suchst...
http://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/liste-aller-spenden-siegel-organisationen-a-z
Ich spende eher so über das Jahr verteilt, so oft und so viel wie ich halt kann. Aus gegebenem Anlass unterstütze ich hierzulande unabhängigen Journalismus (soweit sowas überhaupt existiert) wie The Intercept und National Public Radio. Ansonsten die ACLU, Planned Parenthood, Electronic Frontier Foundation, Amnesty International, Farm Sanctuary, und die lokale Food Bank. Ich beteilige ich mich an einer Aktion des Landeskrankenhauses um jedem Patienten dort ein Weihnachtsgeschenk zukommen zu lassen. Die Food Bank liegt mir besonders am Herzen, soviele Menschen hier leiden Hunger und im Winter ist es besonders schwierig.
Das Spenden-Siegel ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Es gibt eine Menge guter Organisationen, die KEIN Spendensiegel haben und trotzdem vernünftig arbeiten. Die geben ihr Geld dann nämlich lieber für ihre Ziele aus anstatt Geld für das Siegel rauszuwerfen. Umgekehrt gibt es Organisationen, die das Spendensiegel zwar haben, aber trotzdem nicht vertrauenswürdig sind.
@barbix - das mit dem Krankenhaus und Geschenken für Patienten gefällt mir!
@Seriös: danke!
@Schwarzes_Einhorn: da ist auch was dran...
Ich finde schon noch was
@barbix: wow. So viel? Du bist halt echt eine Gute...
@Margot: Hallo Margot, hoffentlich liest du das noch.
Dein verlinkter Artikel beschreibt nicht, daß "adopt a revolution" bewaffnete Gruppen unterstützt, wie du es andeutest.
Die Aussage: „Ich glaube, um schnellstmöglich einen Sturz des Regimes herbeizuführen, brauchen die Rebellen nach wie vor effiziente und bessere Waffen. Ansonsten wird dieser Kampf sich noch in die Länge ziehen.“ ist ja auch sachlich korrekt. Der Krieg hat sich in die Länge gezogen. Das heißt doch aber nicht, daß die Kampagne deswegen Partei ergreift. Ferhad Ahma, der dieses Aussage getätigt hat, ist offenbar auch seit 2012 nicht mehr mit "adopt a revolution" verbunden.
Sie sprechen sich auch klar und deutlich gegen eine militärische Intervention aus.
https://www.adoptrevolution.org/hintergrund/zur-frage-sog-humanitarer-intervention/
Die Kampagne informiert ja ziemlich transparent über die Projekte, die sie fördern und ich finde die auch unterstützenswert.
open your mind! Natürlich- im Besten Sinne!
@Anonymous: wä?