Erzieht eure Kinder nicht zu Smombies
Mittwoch, 10.1.2018, 11:39 > daMax
Achtung, Smombies!
Rund 20 Leute waren da. Und fast alle filmten die Darbietung mit ihren Telefonen. 20 Erwachsene, die sich entschieden hatten, in diesem Moment ein Gerät zwischen sich und ihre Kinder zu halten. Es war eine Szene wie aus einem düsteren Science-Fiction-Film. Was die Kinder wohl gerade sahen? Elternkörper mit Plastikrechtecken statt Köpfen? Schnell steckte ich mein Telefon wieder weg.
Als ich Benjamin später auf die Filmerei ansprach, wusste er gar nicht, was ich meine. Und irgendwie erschreckte mich das noch mehr. Ich dachte an all die Momente, in denen ich verzückt das Telefon zwischen mich und die Kinder gehalten hatte, statt mit ihnen zu spielen, zu toben, zu lachen, sie durchzukitzeln. Wie viele Momente hatte ich dokumentiert, anstatt sie gemeinsam mit ihnen zu erleben?
Und wie viele Konzerte wurden mir schon durch Smombiefilmer vermiest? Einige. Vor allem, wenn sich solche Smombies dann mitten vor die Bühne stellen und ernsthaft erwarten, unverwackelte Bilder seien ein unveräußerliches Grundrecht. 
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lustig, ich hatte 2024 gelesen 
Smombies zu überfahren ist auch kein Spaß.
Wie oft musste ich, uppn Dörpe, schon hupen, auf dass mir keiner vors Auto rennt!
Oder Du gehst durch die Straßen, diesmal die Fußgängerzone einer deutschen Großstadt, und wirst öfter angerempelt, als beim Pogen aufm Metalfestival.
Also: ACK!
Es braucht keine Regeln, sondern einfache Cell Phone Jammer. Falls ein Notfall eintrifft, kann man diese vorübergehend abschalten. Der Betrieb ist allerdings noch nicht legal. Wenn ich eine Bühne betreiben würde, wäre das klar Pflichtausstattung.
@Eike: das schaltet leider keine Kamera weg
@JoyntSoft: Als Anarchist sage ich dazu: NIEN, ich weiche den Smombies bewusst nicht aus, den Rempler provoziere schon ich selbst¹. Wenn auch gerne.
¹ not my f* job! Sollen selbst aufpassen.
@T. Roll: Jo, da setzt es schonmal nen Ellenbogen oder der Fuß bleibt stehen
Aber s nervt!
Schön, dass ihr entscheidet, was andere dürfen.
@Charmy: geht's uns darum? Wenn ich auf einem Konzert mehr Handyscreens als Bühne sehe, dann darf ich doch angefressen sein, oder? Oder wenn mir mitten im Moshpit jemand ernsthaft das Rumhüpfen untersagen will, weil er unverwackelte Bilder machen will. Geht's noch? Wo genau liegt denn der Sinn darin, ein fucking Handyvideo von einem Konzert zu machen? Das gibt nur grausam übersteuerte Wackelvideos, die eh keiner sehen will. Wie James Hetfield mal so schön sagte: "Put your cameras away, put your phones away. Some shitty blurry 5 second video on YouTube is not gonna make you famous. Just enjoy the show, right?". Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Aber davon mal abgesehen: hast du den verlinkten Artikel gelesen? Findest du den wirklich im Kern komplett falsch? Oder wolltest du einfach nur auch nur mal einen passiv-aggressiven Ein-Satz-Kommentar loswerden?
Und das obwohl die meisten Events heute eh professionell gefilmt werden und man sicher da auch ordentliches Bildmaterial erhaschen kann. Das Ding dabei ist doch, das es den Meisten um den Augenblick geht und die das sofort irgendwo uppen oder versenden wollen. Ohne Netz läuft das nunmal nicht. Ich würde meinen, dass Du damit gut 80% der Smombies abfängst.
@Eike: okay, daran hatte ich gar nicht gedacht. Mein Hirn funktioniert irgendwie anders... Wenn es mir um den Moment geht, dann versuche ich den zu leben und vielleicht mit den Menschen zu teilen, die auch gerade da sind. Nicht mit Freunden irgendwo... Ich bin da wohl echt alt(modisch).
Jo, das ständige Aufnehmen von Konzerten mit einem Handy finde ich wenig sinnvoll. Schon allein aus Respekt gegenüber den Musikern macht man doch einen Moshpit oder eine Wall of Death! Die machen gute Musik und wir (also die Gäste!) würdigen es damit!
Aufnahmen findet man im Netz genug! Aber das Gefühl und die Möglichkeit abzuspacken hat man nur auf einem Konzert. Besonders dann, wenn die Band genug Zeit hatte den Soundcheck gescheit zu machen!
Ich persönlich bin ja auch kein grosser fan davon alles immer zu filmen oder Bilder zu knipsen aber auf der anderen Seite: Nur weil man etwas aufnimmt bedeutet das doch nicht das man es nicht erlebt?
Es ist doch keine entweder-oder frage?
Ausserdem musste ich persönlich zugeben das es doch schön ist ein paar Monate/Jahre später nochmal durch die Aufnahmen durchzugehen, klar sind die in grausiger Qualität aber die bringen mich halt in den moment zurück. Ich kann es quasi nochmal erleben - und das ist auch nicht zu verachten.