Jetzt rufen sogar die Homöopathen zum Impfen auf
Samstag, 4.12.2021, 14:34 > daMaxWie schlimm ist die Lage? So schlimm. Jetzt gibt es dann langsam wirklich keinen Grund mehr, ungeimpft durchs Leben zu Laufen. Von all diesen Gründen mal ganz abgesehen.
Und weil es gerade so gut dazu passt: ich habe neulich diesen längeren Artikel gelesen, der einen deutlichen Zusammenhang zwischen Homöopathieglauben und Impfverweigerung sieht und zu dem Schluss kommt:
Spätestens jetzt muss klargemacht werden, dass Homöopathie keine Medizin ist. Es muss eine klare Position gegen unwissenschaftliche Mittel und Methoden aller Art her. Heißt konkret für die Homöopathie, aber auch für die Anthroposophie: Aberkennung des Status eines Arzneimittels, raus aus der Apothekenpflicht, raus aus der Kassenerstattung.
Wie seht ihr denn das so?
Ach, und sollte es immer noch Menschen geben, die nicht daran glauben, dass es die Ungeimpften sind, die diese Pandemie unnötig verlängern: 1 Bild sagt mehr als 1000 Worte (Quelle: NDR)
Ich habe diesbezüglich meine Meinung geändert.
Früher fand ich: Ist doch egal. Wenn die Krankenkasse Globuli oder Heilsteine mit Vollmondlicht finanziert, muss sie dafür keine richtige, meist teurere Therapie finanzieren.
Jetzt empfinde ich Homoöpathie nicht mehr nur als absurd, sondern als gefährlich. Leute sterben wegen dem Scheiß. Und ja, Leute sterben auch wegen Straßenverkehr und Alkohol und Silvesterböllern, aber das wird nicht von der Krankenkasse finanziert und im weißen Kittel unter dem Vorwand der Wissenschaftlichkeit präsentiert. Außerdem geht es bei Infektionskrankheiten eben nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Ansteckung anderer.
Ein krasses Beispiel eines Arztes aus Baden-Württemberg, das überhaupt eine Hochburg der esoterisch und/oder christlich motivierten Impfverweigerer zu sein scheint:
https://twitter.com/AndreasMoser007/status/1461990165002571777
@Andreas Moser (02): omg!
Absolut d‘accord. Dieser ganze Eso-Scheiss gehört hoch offiziell abgeschafft. Und suche mal eine Krankenkasse, die keine Homöopathie anbietet (wegen Unwissenschaftlichkeit). Der Herr Buggisch hat da mal nach recherchiert, mit niederschmetterndem Ergebnis:
https://buggisch.wordpress.com/2015/04/08/homoeopathie-freie-krankenkasse-gesucht/#comment-131364
Steinigt mich - ich hab schon Homöopathie genutzt. Im Humanbereich und im Veterinärbereich. Teils mit (manchmal erstaunlichen) Ergebnissen, teils aber auch ohne.
Ich bin zweifach geimpft (über die dritte Impfung denke ich nach) und wenn jemand zur mir kommt und sich über diese und jene Krankheitserscheinung ausläßt, sage ich zu dem jedenfalls nicht: probier es doch mal mit Globuli, sondern schicke sie/ihn zum Arzt. Globuli kann die Person meinetwegen später ausprobieren - aber zuerst sollte festgestellt werden, was denn los ist.
Dieses unreflektierte "alle-über-einen-Kamm-scheren" regt mich echt zunehmend auf! Ich kann auch bei Demeter die Tierhaltung gut finden - muß aber tatsächlich den ganzen esoterischen Kram nicht mitmachen.
@Schwarzes_Einhorn:
Bin da nicht weit von Dir weg - und auch von den meisten anderen Deutschen (75% haben vermutlich schon Erfahrungen mit Nicjt-Schulmedizin gemacht - Quelle Ärzteblatt shorturl.at/lCNT2 )auch nicht. Meine Mutter hat mich als Kind zum Homöopathen gebracht - der aber halt auch approbierter Arzt war. Der hat schon immer geimpft und wenn es war wie er das empfunden hat, gab's Globozauber oder echte Medizin. Soweit ich mich erinnere bin ich mit meiner Krankengeschichte gut damit gefahren und jetzt auch dreimal geimpft. Ich halte es auch nicht mit Eso-Desolat und auch Gottgläubigjeit oder Aberglaube ist in meinem Weltbild nicht besonders gut aufgehoben... Aber neulich war aus Gründen bei einer ärztlichen Vertretung wegen grippalem Infekt. Und bin mit "2 Ibuprofen und Bettruhe für 5 Tage" abserviert worden - fas hatte für mich schon mehr mit Hexenzauber als mit fundierter Therapie zu tun. Es wurden 3 Wochen, was mit dem eigentlichen Doc nie passiert ist.
Es gibt eine ("wissenschaftliche") These ob die eigentliche Überlegenheit ( wenn man das so nennen will) der Homöopathie das eigentliche Patientengespräch bzw. der sogenannte ganzheitliche Ansatz ist. Aber es ist halt leicht vom eigentlichen Politikversagen abzulenken und das betrifft nicht nur die letzten beiden Jahre sondern schon weit früher. Die Ungeimpften tragen ihre Weltbilder ja nicht ohne Grund mit sich herum. Da fehlt schulischer Bildungswille, Akzeptanz wissenschaftlicher Arbeit und zuletzt immer noch die abergläubische Macht der Kirche.
@Schwarzes_Einhorn: es wird ja nicht alles über einen Kamm geschert. Es geht um Evidenz. Und die fehlt bei Homöopathie und anderen „Alternativen“ eben. Die Kassen bezahlen für unnützes Zeug, haben aber andere Leistungen die zum Beispiel auch präventiv wirken nicht drin. Meine Tochter hat bspw. eine starke Kurzsichtigkeit (11 Jahre, -8 Dioptrien, Verschlechterung um -3 innerhalb 1 Jahres) und Stand der Behandlung sind Atropin-Tropfen und Kontaktlinsen. Beides wird von der Kasse nicht bezahlt. Die Tropfen, weil es in D nicht anerkannt ist (aber in so ziemlich allen westlichen Ländern der Welt schon), die Linsen, weil erst ab -9,25 bezahlt wird (Ich muss also noch warten, bis es noch schlechter wird )
Die Tropfen sind mir da noch egal, da eine Packung „nur“ 15€ kostet und ca. 1 Monat reicht. Die Linsen helfen aber aktiv die Verschlechterung zu Bremsen, müssen aber 3 bis 4x mal im Jahr angepasst werden. Kosten hier: >500€/Jahr.
Das Problem ist also einerseits, dass die Kassen gegen ihren gesetzlichen Auftrag verstoßen und andererseits, dass neue Erkenntnisse spät oder garnicht in den Leistungskatalog einfließen.
Dazu kommt, dass die Kassen in einem schwachsinnigen Wettbewerb(R) stehen. Politisch so gewollt, aber im Ergebnis führt das zu genau dem, was wir heute haben. Die Kassen nehmen Leistungen auf, wo sie glauben, dass das die Bürger wollen.
Und nicht zuletzt. Der Tenor des Artikels ist, dass die Akzeptanz unwissenschaftlicher Methoden durch den Staat (der hier jetzt stellvertretend für die Krankenkassen steht), dazu führt, dass wissenschaftliches Arbeiten und Denken untergraben wird.
Es ist immer derselbe Fehler: Menschen betrachten sich nicht als Einzelfälle, sondern als Fälle, in denen die letzte getroffene Maßnahme als kausal heilend eingestuft wird. Ist sie aber nicht. Ein Heilungsprozess ist eingetreten, das kannst du feststellen. Wenn er nach Einnahme von Gummibärchen eintritt, ist da eine (Schein-)Korrelation, die nichts über die Wirksamkeit sagt - ja, nicht einmal, wenn sie bei dir (scheinbar) mehrfach eintritt. Genau dafür gibt es erstens Studien und zweitens die unbedingte Forderung nach einer validen Theorie, die auf Höhe des Erkenntnisstands die Kausalität darlegt. Was Homöopathie da anbietet, ist wüster Geisterglaube, obendrein empirisch noch und nöcher widerlegt. "Misstraue deiner Erfahrung" ist eine der Säulen der Wissenschaftlichkeit.
@Schwarzes_Einhorn:
Teils mit (manchmal erstaunlichen) Ergebnissen, teils aber auch ohne
logisch; irgendein "ergebniss" haste immer, selbst wenn nur reines wasser oder reiner zucker als "medikament" verabreicht wird.
oder eben garnix.
und solange diese "manchmal erstaunlichen" ergebnisse nicht ordentlich falsifiziert werden, gibts trotzdem nicht den geringsten zusammenhang. und genau da scheitert die homöopathie regelmässigst und zuverlässigst. weils nur reines wasser oder zucker ist. and thats that.
nix für ungut, aber ich kanns nicht mehr hören.
was willst du denn, die Homöopathen rufen zum impfen auf. Und du hast es wohl noch nicht mitgekriegt, dass die Welle seit Wochen abebbt. So viel zum THema "sooo schlimm stehts bei uns".
@gerd: Und du hast es wohl noch nicht mitgekriegt, dass die Welle seit Wochen abebbt
? cant tell if youre sarcastic or not...vor allen dingen bezogen auf die abebbende welle der toten...
@DasKleineTeilchen:
Vergleiche mal die Todeszahlen der 2. und 3. mit jenen der jetzigen Welle. Wir haben heute 414 Tote bei 42813 Neuinfektionen im Vergleich zum 13. Januar, an dem es 1217 Tote bei 25566 Neuinfektionen waren. Selbst wenn du den absoluten Peak der 2. Welle vom 23.12.2020 nimmst, also 33758, wird klar, dass die Todesrate mindestens um das Dreifache zurückgegangen ist. Impfung und Lockdown wirken, oder leugnest du das? Es gibt keinen Grund, wegen ein paar Kügelchen-Esoterikern in Panik oder Hetze zu verfallen.
@gerd: Impfung und Lockdown wirken, oder leugnest du das?
warum sollte ich? hä? was willst du von mir? es sind trotzdem 400-500 tote täglich und die kurve zeigt mal wieder nach oben.
Es gibt keinen Grund, wegen ein paar Kügelchen-Esoterikern in Panik oder Hetze zu verfallen
"hetze". aaaahja. gehts auch ne nummer kleiner? und ein "paar" Kügelchen-Esoteriker?!? immerhin ne halbe milliarde euro umsatz alleine für in apotheken verkloppte wasser-und-zucker-"arznei" ohne sonstwas drin im letzten jahr...
oh, meanwhile in engeland:
Hundreds off work ill at leading London hospital as Omicron cases surge
Omicron is having a significant impact on staff at a large hospital trust with hundreds off work due to illness...Rising Covid cases have also left London fire and rescue services with “unprecedented” staff shortages, the Fire Brigades Union (FBU) said, with almost a third of London’s fire engines out of action at points in the last week
wenn omicron bei uns richtig angekommen ist, ist nicht nur die sterberate ein faktor, sondern insbesonders, wieviel menschen gleichzeitig krank sein werden.
@DasKleineTeilchen: don't feed the trolls.
@daMax:
Sorry, aber wenn wir jetzt um 3 Ecken ausrechnen, wo letztlich die geringer werdende Lethalität alles Geld kostet, wirds nicht nur kompliziert, sondern dann bereitet man jeglichen Whataboutismen der Welt einen nährhaften Boden. Was ist dann mit Spahns ITS-Betten-Abbau? Wie viele Menschenleben hat das gekostet?
Noch was zur Lethalität:
nein, die Kurve zeigt 1. absolut runter und 2. als sie tatsächlich gestiegen ist (etwa Anfang bis Ende November), war das in keiner Weise proportional zu der Zahl der Infektionen. Sagen aber auch alle Virologen, dass die Impfung vor schweren Verläufen schützt.
Trotzdem noch ein Wort zu Esos: ich kann deren Gedankenwelt null verstehen. Mich interessieren ausschließlich wissenschaftliche Belege. Aber ich halte es für einen Trugschluss, sie jetzt verantwortlich zu machen für die aktuelle Welle. Wäre auch unlogisch. Ungeimpfte (und somit auch Esoteriker und Bachblütensamen-Gläubige) durften ja längst nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen. Die Geimpften haben dann gedacht "yay, endlich Freiheit" und dann zu hunderten oder tausenden gefeiert in Clubs und Konzerten. Und dann ist halt auch eine eigentlich wirksame Impfung fürn Arsch. Ende November hatte es sich dann rumgesprochen, dass die auch nicht komplett geschützt sind und dann waren viele so vernünftig, zuhause zu bleiben und siehe da: die Kurve zeigt seit nunmehr 2 Wochen nach unten. Also: Lockdown ist immer noch die beste Wahl und dann erst kommt das Impfen. Ne ganz schlechte Wahl ist jetzt aber, die Schuld bei diesen Blumenkindern zu suchen, die doch eh nirgends mehr hin dürfen außer zum demeter oder ihren Arbeitsplatz beim Waldkindi.