Da platzt gerade mein Traum vom selbstfahrenden Auto
Dienstag, 15.11.2022, 13:10 > daMaxDas nun folgende Video ist nichts für schwache Nerven. Die Irrfahrt eines Teslas in China wirkt wie eine verkürzte Version des Horrorklassikers "Christine". Mit dem Unterschied, dass hier tatsächlich 2 Menschen starben. Wie gesagt, das Video ist wirklich fies.
Wundern tut mich das nur wenig. Unsere Gesellschaft ist nicht bereit für verantwortungsvolle Manager, Softwareentwickler, Whistleblower und was es nicht alles an verantwortungsbewussten Menschen geben muss, um einer Software tatsächlich die Entscheidungsgewalt über menschliches Leben zu geben. Solange wir Blendern und Hochstaplern wie dem aktuellen Besitzer von SpaceX, Tesla und Twitter, dem derzeit wohl bekanntesten Spross einer süddeutschen CSU-Adelsfamilie oder ähnlichen "Lichtgestalten" hinterher rennen, wird das nix mehr mit der Menschheit.
In meinen Augen ist eines der Hauptprobleme, dass man die »selbstfahrenden Autos« im Wesentlich mit angelernten neuronalen Netzwerken implementieren will. Das hat zwei Nachteile: Man kann diese Software nicht verstehen, und man kann sie auch nicht systematisch entfehlern, sondern nur neu oder zusätzlich anlernen. Ich nenne das verantwortungslos bis mörderisch. Vor allem, wenn man zwischendurch immer wieder mal hört, dass so genannte »künstliche Intelligenz« schon an viel einfacheren Dingen scheitert.
achdumeinefresse; die kiste hat ja mal locker 150-180 kmh drauf. tesla weiss schon, warum der "autodrive" standardmässig 1 sekunde vor drohendem aufprall einfach abgeschaltet wird. tesla-software macht keine fehler. musk macht ja auch keine.
JFC.
der traum ist btw schon vor jahren geplatzt; nicht nur, weil die technologie schlicht nicht in der lage dazu ist, sondern es schlicht ne scheissidee ist. verantwortung und kontrolle komplett der maschine übergeben...ist verantwortungslos. sogar infantil.
scheissidee.
@DasKleineTeilchen: hm, nee, da denke ich anders. Wir geben unser Leben ständig in die Hände von Maschinen, ich sach jetzt nur mal Aufzug und Kirmes. Und wenn ich mich auf der durchschnittlichen Autobahn so umgucke, dann denke ich immer wieder, dass Maschinen einige Vorteile haben, z.B. keine Minderwertigkeitskomplexe, kein Testosteron, kein Alphagetue, keine Eile, kein Egoismus. Ich bin echt der festen Überzeugung, Maschinen könnten Autobahnen sicherer machen (Stadtverkehr ist eine andere Nummer). Dazu bedarf es aber einer anderen Menschheit. Mit deutlich weniger Kapitalismus und Hierarchiesucht.
@daMax: "automatische" maschinen im kontext und als unterstützung, nicht vollautomatische, autonome "AI". abs hat mir auf der autobahn mal den arsch gerettet, aber der vergleich mit nem aufzug oder kirmesmaschinen, die explizit nur mit mensch an steuerung läuft...wirklich? es ist genau der unterschied, ob ich nem menschlichen piloten mein leben anvertraue, oder einer machine-learning-software, die nichts, aber garnichts mit künstlicher intelligenz zu tun hat. glorifizierter autopilot für gerade strecken ohne grosse abweichungen von der norm, versagt in komplexen situationen regelmässig, versagt in nicht-komplexen oft genug mit tödlichen ausgang. das *sichere*, autonom selbstfahrende auto in einer infrastruktur, die massiv angepasst ist an verkehr mit menschen am steuer mit all seiner chaotik, komplexen fuzzyness und abhängig von der jeweiligen situation gleitenden "regeln", muss unerfüllbarer wunschtraum bleiben.
Unsere Gesellschaft ist nicht bereit für verantwortungsvolle Manager, Softwareentwickler, Whistleblower und was es nicht alles an verantwortungsbewussten Menschen geben muss, um einer Software tatsächlich die Entscheidungsgewalt über menschliches Leben zu geben. Solange wir Blendern und Hochstaplern wie dem aktuellen Besitzer von SpaceX, Tesla und Twitter, dem derzeit wohl bekanntesten Spross einer süddeutschen CSU-Adelsfamilie oder ähnlichen "Lichtgestalten" hinterher rennen, wird das nix mehr mit der Menschheit.
wait, what? genau die blender, die du benennst, sind doch diejenigen und einzigen, die genau das behaupten: nämlich software die Entscheidungsgewalt über menschliches Leben zu geben und ausserdem zu behaupten, das wäre ernsthaft ne gute idee. ????
Wir reden ein bisschen aneinander vorbei, glaube ich. Wir müssen da ein paar Sachen aufdröseln:
1. Neuronale Netzwerke. Die sind tatsächlich irgendwie undurchsichtig,schwer zu verstehen und nicht zu debuggen. Das halte ich für manche Dinge für total toll (Bilder, Spiele, sonstwas), für manche Dinge aber total furchtbar (Killerdrohnen, Autos usw). KI an sich ist so wenig böse wie ein Hammer oder Messer.
2. Technik, der man ohne menschliche Bedienung sein Leben anvertraut. Ein Aufzug wird von niemandem gesteuert. Knöpfchen drücken alleine ist ja wohl kein Steuern. Trotzdem vertraust du denen ständig dein Leben an. Ist ja auch okay, gleiches gilft für den Skytrain in Vancouver, der fährt schon seit Jahren ohne menschliche Fahrer und das geht locker. Weil er aber auch in seinem eigenen, begrenzten Universum unterwegs ist, ohne Autos, Menschen usw.
3. Autos, die "von alleine fahren" können. Tja, das ist so ne Sache. Ich halte KI an dieser Stelle ganz klar für den falschen Ansatz. Und ein Auto wird auch nicht "überall" von alleine fahren können. Aber so eine relativ begrenzte Situation wie eine Autobahn ab dem Beschleunigungsstreifen bis zur gewünschen Ausfahrt. das könnte eine ordentliche Software mMn mindestens so gut meistern wie ich und deutlich besser als viele anderen Spackos, die derzeit über die Autobahnen brettern. Wenn alle Autos mit Radar, Lidar, Googlemaps und der Fähigkeit der gegenseitigen Kommunikation ausgestattet sind, würde das PRIMA gehen. Da glaube ich fest daran.
Oder auch so kleine Busle, die mit 30kmh auf fest definierten Routen durch die Stadt zuckeln. Why not. Doof nur, wenn da hat etwas unvorhergesehenes wie ein Polizei- oder Feuerwehreinsatz, ein Kinderwagen oder eine entlaufene Kuh unterwegs ist, ne? Ja, ich weiß, Stadtverkehr is a Bitch Deshalb sage ich ja: Autobahn. Glaub mir, eine Software kann eher erkennen, dass da eine Kuh auf der Autobahn steht, als du. Und wenn wir das ganze auf 120km/h beschränken, gäbe es weniger unfälle, weniger Staus, weniger CO2 Belastung usw usw.
Ich verstehe nicht einmal den Bedarf nach solchen Autos:
Wenn ich nicht selbst fahren will, dann nehme ich halt den Zug. Oder den Bus.
Und wenn ich das Geld für einen Tesla habe, kann ich damit auch einen Fahrer beschäftigen.
Die meisten Leute, die angesichts anderer Optionen bewusst ins Auto steigen, die WOLLEN doch selbst fahren, beschleunigen, bremsen, kontrollieren. Denen macht das Spaß. (Ich verstehe das sogar. Allerdings stellt sich dieses Gefühl bei mir eher ein, wenn ich auf der Landstraße in die andalusische Abendsonne fahre, als im deutschen Feierabendverkehr.)
Aber wahrscheinlich geht es ums Einparken.
@Andreas Moser: Ich steige ins Auto, seit ich eines geschenkt bekommen habe Weil eine spontane Bahnfahrt in Deutschland unerschwinglich ist. Weil die Züge oft unangenehmt überfüllt sind. Weil ich auf der gesamten Strecke eine FFP2 Maske tragen muss, die mir nach 3h wirklich Probleme bereitet. Weil ich so selten unterwegs bin, dass sich eine Bahncard nicht lohnt. Weil das nächste 49-Euro-Ticket wieder nur als Abo erhältlich sein wird und dann auch nur in Bummelzügen gilt (ich habe keinen Bock, für 500km 8h unterwegs zu sein, sorry). Weil ich im Auto meinen halben Hausstand mitnehmen kann (ja, ich mache in Ferienwohnungen Urlaub). Und so weiter. Ich hasse Raser, Drängler und Arschkrampen, ich will nicht beschleunigen, bremsen, kontrollieren, ich will nicht schnell fahren, ich will einfach nur ankommen. Sicher. Entspannt.
Ja, letzteres geht manchmal auch mit einem deutschen Zug. Aber eher nicht so oft. Ich fahre kommendes Wochenende per Bahn nach Krefeld und kann gerne berichten, wie das lief. Vor allem musste ich das 8-10 Wochen im voraus buchen, um diese Strecke für "nur" 160 Euro zu fahren, der reguläre Preis führt zu einem Integer-Overflow
@daMax: geht schon los: der Zug, den ich gebucht habe, fällt "wegen Reparaturarbeiten" aus. Und das wissen die schon einen kompletten Tag im Voraus. Einen fucking Ersatzzug können sie leider nicht bereitstellen. Diese Bahn mich nur noch an. Ich habe jetzt schon keinen Bock mehr, diese Reise anzutreten. Vielleicht zünde ich die 160€ einfach an und setze mich doch ins Auto.
@daMax:
"fällt "wegen Reparaturarbeiten" aus."
Kann es sein, dass auf dem Abschnitt eine Streckensperrung wegen Bauarbeiten ist? Das wäre dann die Reparatur. Blöderweise hat eine Marketingtruppe in "Kundenumfragen" herausgefunden, dass Reparatur angeblich besser klingt als Störung und deswegen wird das jetzt so bezeichnet.
Im Moment wird vor dem Winter noch an allen möglichen und unmöglichen Stellen gebaut und jahrzehntelanges Sparen speziell unter Mehdorn hat immer Folgen. Kommt dann noch so ein unvorhergesehnes Ereignis wie gestern in Gifhorn dazu, kann es sich natürlich auch um einen Zug handeln, der in der Länge auf dieser Relation verkehren würde und deshalb ausfällt. Vielleicht gibt es aber durch die Zugteilung auch einen Ersatzzug in derselben Zeit, der aus betrieblichen Gründen einfach nur eine andere Nummer hat, weil jede Zugnummer pro Tag nur einmal vergeben werden darf und erst recht nich gleichzeitig?
@Siewurdengelesen: es war die Strecke Frankfurt- Duisburg, da wird glaube ich nicht gebaut. Ich vermute, da steckt Corona dahinter. Aber hätte ich nicht selber am Donnerstag in die App geguckt, ich hätte echt ein Problem gehabt: die App WUSSTE mindestens schon am Donnerstag Mittag, dass der Zug nicht fährt, aber MITGETEILT hat sie mir das erst gestern, EINE STUNDE VOR ABFAHRT!! Echt zu krass. Da saß ich schon in meiner selbst rausgesuchten Alternativverbindung. Ich hätte SO gekotzt. Naja, jetzt bin ich ja da und werde meine Rückfahrt mit Argusaugen im Blick behalten. Drückt mir die Daumen...
https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/bahn-infrastruktur-105.html
@daMax:
Den Fall kenne ich. Nur dass es bei uns z.B. eine der wenigen Busverbindungen war, die uns dann in die große Stadt hätte bringen sollen und aus unbekannten Gründen zwar fuhr, aber nicht über die Ecke durch unser Dorf, sondern unter Ausfall unseres Bushalts die direkte Verbindung?! Das zuständige Busunternehmen konnte bis auf textbausteine als Antwort keinen wirklichen Grund nennen, warum der Bus da für 3km weniger und 4 Minuten Fahrzeit die Abkürzung genommen hat.
Auch da war es knapp und wir saßen dann halt bis zum Bahnhof wieder im Auto, um unseren Zug noch zu erreichen. Immerhin hat da der rechtzeitige Blick in den PC vor Abfahrt die Reise gerettet. Steht man erst einmal ander Haltestelle und ist über die Zeit, ist der Anschluss auch weg und ohne smarte Endgeräte oder andere Informationen wie Anzeiger ist man da voll der Mops.
Wenn es wirklich ein Corona-bedingter Ausfallw ar, wundert es mich wieder eher, dass es so "zeitig" veröffentlicht wurde. Meist sitzen gerade beim Fernverkehr doch noch ein paar Bereitschaften da, die für solche Fälle einspringen können, es sei denn, Du hättest auf dem Abschnitt DB Regio oder ein Dritt-EVU nutzen müssen/wollen.
@daMax: Ich habe schon langsam den Eindruck, die Bahn hat irgendwelche Cookies, mit denen sie merkt, dass du reich bist.
Wenn ich ganz aktuell und spontan nach ICE-Tickets für Stuttgart-Krefeld suche, bekomme ich die für morgen früh ab 70 EUR.
Bei den Preisen die du zahlst, rechnet sich zumindest eine BahnCard 25 ja schon ab der zweiten Fahrt. Die Probe-BahnCard 25, ja fast die Probe-BahnCard 50 sogar schon ab der ersten.
Aber wenn Geld keine Rolle spielt, empfehle ich sowieso die BahnCard 100. Ich hatte die, als ich noch als Rechtsanwalt arbeitete, und das war fantastisches Reisen. Da sind dann nämlich auch Zugausfälle und so vollkommen egal, weil man einfach den nächsten Zug oder einen anderen nimmt. Ich musste mal von Berlin nach Nürnberg, es fiel etwas aus, also stieg ich spontan in den ICE nach Hannover und von dort nach Nürnberg. Im Bordbistro nach Hannover traf ich sogar noch Hubertus Heil.
Gilt auch für Nachtzüge, für TGV, für Railjet, alle Bummelbahnen und sogar die Straßenbahn und den städtischen Bus in Stuttgart. Absolut flexibel.
Fahrradmitnahme ist auch mit dabei.
Außerdem ist es mir mit der BahnCard 100 für die 2. Klasse oft passiert, dass mich die Schaffner in die 1. Klasse geschickt haben, wenn kein Sitzplatz frei war. (Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich damals immer Anzüge trug und wichtig aussah. )