Praktisch, so eine Inflation!
Dienstag, 21.6.2022, 10:37 > daMaxIch kann mich des Eindrucks nicht erwehren, manche nutzten die aktuelle Inflationssituation, um sich mal gepflegt die Taschen voll zu stopfen. Der Bäcker hier um Eck hat mal eben von heute auf morgen sämtliche Preise zum teilweise satte 25% erhöht. Bei aller Liebe für gutes Brot, das geht jetzt echt zu weit.
Update: hoppla, da war ich vielleicht ein bisschen vorschnell. Weizenimporte sind offenbar 74% teurer als letztes Jahr Krasse Scheiße. Ich glaube leider nicht daran, dass die Preise wieder runter gehen, sollte der Ukrainekrieg je vorbei sein. Chef! Wir müssen reden...
Warum soll der "kleine" Bäcker anders reagieren als die Konzerne? Und das es so kommen würde, war ja klar. Nur siehst Du die Preise beim Bäcker eben direkt und an der Tanke oder bei der Enerigeabrechnung kommt der Hammer mit Versatz.
Einen Roman dazu schreibe ich heute lieber nicht;-)
"manche nutzten die aktuelle Inflationssituation, um sich mal gepflegt die Taschen voll zu stopfen."
Stimmt ja auch. Und dein Bäcker und Du leiden gleichermaßen darunter...
@Siewurdengelesen: 25%? Das ist einfach nur kackdreist.
Dem 'kleinen' Bäcker nehme ich noch am ehesten ab, dass er im Zweifel nur drastisch gestiegene Rohstoff-/Energiekosten z.T. an den Kunden weitergibt. Wird eh schwierig, weil viele Abnehmer momentan auf günstiges Aufback- oder SB-Discounterbackwerk ausweichen dürfte.
Hoppla... da war ich wohl etwas vorschnell. Siehe Update.
Jo.
An der Inflation gewinnt u.a. die Regierung in Italien, weil deren Staatsschulden dann billiger werden (aber auch andere hochverschuldete südeuropäische Staaten).
Haben wir im Übrigen zum großen Teil auch der EZB zu verdanken.
Die aktuellen Preissteigerungen bei Lebensmitteln haben viel mit dem Krieg der Russen gegen die Ukraine zu tun, aber nicht nur. Kannst Dich drauf verlassen, dass das Ende noch lange nicht erreicht ist.
@JoyntSoft:
Ob Italien dabei wirklich "gewinnt"? Im Gegenzug ziehen vielleicht die Zinsen demnächst weiter an und es ist ja schon endloses Spielgeld gedruckt worden. Dann sind zwar nach Zahlen die Schulden im Verhältnis weniger, aber dafür die Leihgebühr höher. Sowohl in Griechenland als auch bei anderen Staaten wäre ein Schuldenschnitt sinnvoller gewesen. Dann hätte die Troika aber nicht so schön die Finanzhäuser bedienen können und die immobilen Werte dieser Länder verscherbelt werden müssen.
Die jetzige inflationäre Spirale hat sich bereits während der Pandemie abgezeichnet und wird durch den Ukraine-Krieg nur weiter gehebelt. Nur kann z.B. die EZB auch nicht das ganze Luftgeld aus den "Märkten" ziehen statt nur moderat die Zinsen anzuheben, weil dann der nächste Börsencrash fällig ist.
Im Energiesektor wäre es zumindest für D milder verlaufen, wenn die bisherigen Regierungen die Energiewende ernst genommen hätten, bei EEG nicht nur die privaten Verbraucher belastet hätten und im Gegenzug den Status Quo der Energiekonzerne mit deren fossiler Energieerzeugung gehätschelt hätten.
Das die jetzt wieder aus allen Rohren feuern und die Lobby selbst AKW als "Alternative" wieder anpreist, ist auch so vorherzusehen gewesen. Dabei ist das nur Not gegen Elend und wieder auf Kosten der Kleinen gekaufte Zeit.
@all
Die immer nur bestimmten Menschengruppen vorgeworfene Mitnahmementalität z.B. der Ölkonzerne ist doch schon sprichwörtlich und erlebt jedes mal wieder zu größeren Reisezeiten fröhliche Urständ in den Medien. Da mault halt auch jeder und schluckt die Pille trotzdem. Nur machen die wie jetzt mit der "Spritpreisbremse" echten Profit, während der Bäcker vermutlich nur seine Unkosten kompensiert, um nicht zum Selbstausbeuter zu werden.
Ich bin schon gespannt, welche Zahlen an der Tränke dann im Herbst aktuell sein werden und es wird sich trotzdem nichts ändern in Form eines flächendeckenden ÖPNV usw., der einen weitestgehenden Verzicht auf den Blechsarg möglich machte.
Die Teuerung ist doch logisch, weil in Tschechien, Frankreich und Polen doch Krieg ist. Irgendwie.
https://ibb.co/s2vQcRt
Die Bäckereien leiden unter teurem Weizen UND den Energiekosten.
Ärgerlich finde ich allerdings, dass offensichtlich immer genug Getreide da ist um Rinder für die Fleischproduktion vollzustopfen, gleichwohl sie weder Mais noch Getreidefresser sind.
Würde man die Fläche mal für Nahrungsmittel nutzen, die direkt und ohne Umweg von Menschen verzehrt werden könnten, sähe es vielleicht weniger brisant aus.
@anneloewe:
Ist das so? Ich weiß über die Fleischpreise gerade nicht wirklich Bescheid aber ich könnte wetten, auch da wird eine Teuerung einsetzen, wenn das so weitergeht.
Prinzipiell bin ich natürlich bei dir: wenn alle weniger Fleisch säßen, wäre die Welt vielleicht besser.