Vorgezogene Neuwahlen: warum die Eile? (update)
Montag, 11.11.2024, 17:22 > daMaxWas brüllen sie jetzt alle rum, ne? Neuwahlen, aber zack zack!! Fefe sammelt munter Verschwörungserzählungen für und gegen die Gründe einer schnellen Neuwahl, aber das ist mir echt zu doof. Was aus Verschwörungsblödsinn wird, sieht man ja an den Reichsbürgern bzw. in den USA. Ich halte es da eher mit Vladimir Balzer, der gerade in Deutschlandfunk Kultur ein längliches Plädoyer für Ruhe und Gelassenheit bei der Organisation von Neuwahlen hält. Leider ist der Kommentar auf der DLF Homepage nicht zu finden, vielleicht erscheint er ja eines Tages hier.
Update: hier ist der komplette Studio-9-Beitrag, Vladimir Balzers Kommentar kommt ab 02:44
Ich arbeite bei fast jeder Wahl als Wahlhelfer.
Und das Wichtigste, was ich den Kollegen einschärfe, ist: "Nur ned hudeln!"
Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.
Und das sollte für die gesamte Wahl gelten.
Das größte Problem sehe ich gar nicht im Papier oder so relativen Kleinigkeiten, sondern in der knappen Zeit für die Nominierung der Kandidaten, die Aufstellung der Landeslisten sowie die Unterschriftensammlungen, die für Kleinparteien notwendig sind. Das alles ist an Fristen gebunden, ist wahnsinnig formell, muss doppelt und dreifach beglaubigt und überprüft werden. Und bei vielen Parteien machen das Menschen ehrenamtlich, neben der Arbeit, am Abend oder am Wochenende.
Je schneller man so eine Bundestagswahl veranstaltet (zudem zum ersten Mal nach dem neuen Wahlrecht), umso mehr Fehler werden passieren, umso mehr Landeslisten werden als unzulässig gestrichen, umso mehr Kandidaten werden disqualifiziert und umso mehr Wahlanfechtungen wird es danach geben.
@Andreas Moser: ganz ähnliche Argumente führt der Balzer auch an. Ich weiß echt nicht, was dieses alberne Hektiktheater soll. Die reinste Schmierenkomödie.