...sondern das Drumrum. Schaut mal, so angenehm gings mal rund um den Stuttgarter HBF zu. Auch ein bisschen später war die Welt noch in Ordnung. Eine Schande, dass an der gleichen Stelle heute nur noch das Auto regiert. Und da liegt der Hund begraben. Solche Entscheidungen werden von empathielosen Technokraten gefällt, denen die Begriffe "Lebensqualität" und "Lebensfreude" unbekannt sind und die sie für dementsprechend irrelevant halten. Und genau diese Leute finden S21 und den ganzen hässlichen Rotz dahinter auch so toll. Wozu muss eine Bibliothek auch hübsch sein? Hauptsache, man kriegt die Bücher drin unter, oder? Genau so sieht die gesamte "Stadtplanung" Stuttgart aus. Hässliche Kacke, Hauptsache, es gibt einen Versace-Laden irgendwo in der Nähe.
| Abgelegt unter Real life, S21
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Gewiss, das Problem ist nicht der Bahnhof,
sondern die grenzenlose Gier der Egomanen,
der Macht- und Geld-gierigen Kreaturen,
die menschenverachtende Herzlosigkeit derjenigen,
die ich nicht mehr als Menschen bezeichnen kann.
Nein, nicht das Drumherum wie es gebaut ist ist das Problem, das Drumherum wie es gehandhabt wird ist das Problem.
Über Strassen und co kann man trefflich streiten, aber dann auch bitte ehrlich und offen und nicht hinter verschlossenen Türen.
Eine Solche Bilderstrecke vom Schlossplatz wäre auch interessant, dort sind die Autos ja verbannt worden (nur als Beispiel) auch wenn ich da den Klotz beim besten willen auch nicht verstehe.
(Stuttgarter lieben Würfel?)
Aber ja, ich versteh dich schon. Ausserdem fehlt ein Foto wo der eine Teil kaputt gemacht worden ist...
Beim Design und der Architektur (genauso wie bei Musik, Essen, Wein, Filmen etc.) scheiden sich eben die Geschmäcker. Apple Produkte empfindet jeder als schick weil sie ein minimalistisches Design haben und sich aufs Wesentliche beschränken (Google übrigens auch). Bei der Bibliothek empfinden das viele Apple Nutzer dann plötzlich nicht mehr so
Architektur ist nunmal auch immer ein Ausdruck ihrer Zeit (und der (Bau-)Technik).
Der kleine Schloßplatz, gebaut irgendwann in den frühen 70ern (oder waren es die späten 60er)...irgendwann hatten sich die Stuttgarter mit der Betonarchitektur angefreundet und ja fast schon verliebt. Ich weiß noch wie groß das Gezeter war als das (nach meinem Empfinden hässliche) Teil abgerissen werden sollte. Da war es plötzlich der Star der Stuttgarter Architektur und die Freitreppe ein "Kommunikationsraum", der mit der neuen Galerie "für immer zerstört" wird. Und, was haben wir nun? Ein tolles Kunstmuseum, mitten in der Stadt, eine Freitreppe mitsamt Schnick-Schnack-Schicki-Lounge oben druff und keiner jammert mehr weil es den kleinen Schloßplatz nicht mehr gibt. Und sogar die Skater können weiter skaten (auch das damals ein Argument warum man denn das Teil behalten solle). Von oben eine sagenhafte Aussicht die auch niemand furchtbar findet (über die Leistungen des Restaurants kann man streiten). Tja...ist der Würfel nun schön oder nicht...ist eben Stahl und Glas statt Beton...
Manche finden auch den Tagblatt-Turm ganz furchtbar hässlich. "So ein Scheiß, der nach dem Krieg gebaut wurde". Umso mehr sind die Leute dann erstaunt, wenn man ihnen erklärt, dass sie vor einer Bauhaus-Ikone aus den 20ern stehen. Überhaupt Bauhaus: Lange verlacht und bekämpft, hat aber vor 90 Jahren die Standards gesetzt in denen wir heute wohnen (wenn neu gebaut wird).
Nicht unbedingt erstaunlich war es dann auch, als bei der Eröffnung (bzw. dem Publikumstag nach der Eröffnung) der neuen Bibliothek einige Besucher mit K21-Button zu hören waren die meinten "hmmmm so schlimm ist das ja gar nicht". Ich weiß wie es in der alten Bibliothek war: piefig, eng, laut, nervig. Die neue ist hell, hat Platz und lädt ein mehr zu lesen und auch mal dort zu bleiben. Bei der alten: schnell rein, schnell raus.
Ja, sie steht momentan als monolithischer Klotz in der Landschaft, aber das ändert sich ja...es kommen weitere monolithische Klötze dazu (kleiner Scherz musste sein).
@daMax, Hattest du den Eindruck es hätte mir nicht gefallen und ich bin auch gerne mit der 2-Mrd. teuren S-Bahn zur Arbeit gependelt.
Aber man kann es sich jobtechnisch halt nicht immer raussuchen wo man hin zieht. Ich kann ja dann ins neue Rosensteinviertel ziehen wenn die Rente naht.
Meine erste spontane Assoziation zu eurem Bücherwürfel war ja der Palazzo della Civiltà Italiana, erbaut im faschistischen Italien. Die Fenster beim Bücherwürfel haben halt keine Rundbögen. Aber dass Prunkbauten und Prestigeprojekte, auch gegen den Widerstand der Bevölkerung durchgesetzt, meist Ausdruck politisch instabiler Zeiten und geringer gesellschaftlicher Ideen sind, hat sich auch schon im akademischen Diskurs herumgesprochen.
The Autobahn wird auch gerne besucht, ist aber kein Argument gegen meine These. Die sagt nämlich nichts über die Ästhetik oder den reinen Nutzwert eines Bauprojekts aus, sondern beschreibt lediglich eine Tendenz zu Prestigeprojekten in politisch oder ökonomisch unsicheren Zeiten. Dass die dafür aufgewandten Geldmittel meist besser allokiert und die politischen Verhältnisse somit stabilisiert hätten werden können, ist übrigens auch kein Geheimnis. Egal ob Taj Mahal, Ryukyong-Hotel, Versailles oder S21.
Ist übrigens nicht meinem Hirn entsprungen, sondern entstammt dem sozioökonomischen Wissenschaftsbetrieb. Literatur dazu darfst du dir gerne selbst suchen.
@simonr, Wenn du es schon so schön erwähnst. Was ist denn bitte an S21 ein Prunkbau oder Prestige? Ok, klar...man könnte auch statt Lichtaugen (die sowohl eine Form, als auch eine Funktion haben) einfach einen Deckel drauf machen, nur damit keiner sagt "Prestige". Aus 16 Gleisen werden 8...Prestige? Gleise verschwinden aus der Stadt (bzw. aus dem Blickfeld und von der Oberfläche) eine Wunde in Stuttgart wird "zurück gebaut"...Prestige?
Dann wäre der jetzige Bonatzbau ja auch als solches zu werten gewesen oder das (auf allen Visualisierungen zu sehende "K21-Glasdach" für 300 Mio. Euro. Die Logik verstehe ich nicht. Und hast du den Eindruck wir, in Deutschland, leben in politisch unsicheren Zeiten? Da gab es ganz andere unsichere Zeiten (ökonomisch und politisch) und in denen wurde nicht "prunktgebaut"...ich denke da an die Nachkriegsjahre...das sind dann doch zumeist eher Zweckbauten geworden (die heute von mancher Bürgerinitiative als erhaltenwert eingestuft werden...da war doch irgendwas mit der Stadthalle in ähhh Bonn...Essen...Dortmund...müsste mal wühlen). Also deinem Gedankengang kann ich weiterhin nicht folgen (egal ob es dazu nun Literatur gibt oder nicht).
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Gewiss, das Problem ist nicht der Bahnhof,
sondern die grenzenlose Gier der Egomanen,
der Macht- und Geld-gierigen Kreaturen,
die menschenverachtende Herzlosigkeit derjenigen,
die ich nicht mehr als Menschen bezeichnen kann.
@Weltenfrau, das sind aber Menschen und zwar leider ziemlich "normale" im Sinne unserer zivilisierten Gehirnwäsche
Nein, nicht das Drumherum wie es gebaut ist ist das Problem, das Drumherum wie es gehandhabt wird ist das Problem.
Über Strassen und co kann man trefflich streiten, aber dann auch bitte ehrlich und offen und nicht hinter verschlossenen Türen.
Eine Solche Bilderstrecke vom Schlossplatz wäre auch interessant, dort sind die Autos ja verbannt worden (nur als Beispiel) auch wenn ich da den Klotz beim besten willen auch nicht verstehe.
(Stuttgarter lieben Würfel?)
Aber ja, ich versteh dich schon. Ausserdem fehlt ein Foto wo der eine Teil kaputt gemacht worden ist...
@fronti, das fehlt dir?
Mich erinnert die neue Bibliothek ja immer an Metropolis, die Architektur der Arbeiterstadt im Untergrund, hier z.B. Die Arbeiterstadt
@daMax, Super Antwort, Max
@Andreas S. aus F., ja, kommt hin. Oder eben Dagobert Ducks Geldschrank.
@daMax, Um meine persönliche Meinung zu unterstreichen, nachfolgend ein Gedicht von mir:
AUSERWÄHLT
Begierde gilt es zu besiegen
Nur so wird man den Frieden kriegen
Das gleiche gilt für Eifersucht
Wie oft hat man sie schon verflucht
Des Weiteren schlecht ist auch der Neid
Wer da drunter leidet, tut sich selbst leid
Auch Hass und Lüge muss man meiden
Sonst kommt man niemals weg vom Leiden
Die Gier, Gewalt, Zwietracht und List
Wer dieses lebt, der baut nur Mist
Das Ego und die Leidenschaften
Der Mensch an sich kann’s kaum verkraften
Um Mensch zu sein, da braucht man viel
Als allererstes: Mitgefühl
Gefühl für sich und alle andern
Sonst kann man nicht zum Höchsten wandern
Dann muss man auch sehr achtsam sein
Sonst fällt man oft aufs Ego rein
Das Ego ist ein kleines Biest
Es wird verrückt, wenn’s das hier liest
Es ist ein falsches Ich, das quält
Wer das versteht, wird auserwählt
Es ist das wahre Ich, das zählt
Wer selbst es lebt, ist auserwählt
Beim Design und der Architektur (genauso wie bei Musik, Essen, Wein, Filmen etc.) scheiden sich eben die Geschmäcker. Apple Produkte empfindet jeder als schick weil sie ein minimalistisches Design haben und sich aufs Wesentliche beschränken (Google übrigens auch). Bei der Bibliothek empfinden das viele Apple Nutzer dann plötzlich nicht mehr so
Architektur ist nunmal auch immer ein Ausdruck ihrer Zeit (und der (Bau-)Technik).
Der kleine Schloßplatz, gebaut irgendwann in den frühen 70ern (oder waren es die späten 60er)...irgendwann hatten sich die Stuttgarter mit der Betonarchitektur angefreundet und ja fast schon verliebt. Ich weiß noch wie groß das Gezeter war als das (nach meinem Empfinden hässliche) Teil abgerissen werden sollte. Da war es plötzlich der Star der Stuttgarter Architektur und die Freitreppe ein "Kommunikationsraum", der mit der neuen Galerie "für immer zerstört" wird. Und, was haben wir nun? Ein tolles Kunstmuseum, mitten in der Stadt, eine Freitreppe mitsamt Schnick-Schnack-Schicki-Lounge oben druff und keiner jammert mehr weil es den kleinen Schloßplatz nicht mehr gibt. Und sogar die Skater können weiter skaten (auch das damals ein Argument warum man denn das Teil behalten solle). Von oben eine sagenhafte Aussicht die auch niemand furchtbar findet (über die Leistungen des Restaurants kann man streiten). Tja...ist der Würfel nun schön oder nicht...ist eben Stahl und Glas statt Beton...
Manche finden auch den Tagblatt-Turm ganz furchtbar hässlich. "So ein Scheiß, der nach dem Krieg gebaut wurde". Umso mehr sind die Leute dann erstaunt, wenn man ihnen erklärt, dass sie vor einer Bauhaus-Ikone aus den 20ern stehen. Überhaupt Bauhaus: Lange verlacht und bekämpft, hat aber vor 90 Jahren die Standards gesetzt in denen wir heute wohnen (wenn neu gebaut wird).
Lange Rede kurzer Sinn: Ich kann jeden verstehen wenn er ein Gebäude nicht schön findet. Ob das ein ausreichendes Argument ist warum man sich auf die Straße setzt um es zu verhindern...tja die Meinungen gehen auch da sicherlich auseinander. Auch die Architektur von Oskar Niemeyer wurde lang als monströs bezeichnet, heute stehe auch hier einige der Sache anders gegenüber (http://www.google.de/search?q=oskar+niemeyer&rls=com.microsoft:de&oe=UTF-8&startIndex=&startPage=0&redir_esc=&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&biw=1440&bih=742&sei=%209Dm5TvS-I6P74QS9qsTuBw). Oder die beiden Hochhäser "Romeo" und "Julia" in Zuffenhausen, auch so ein Beispiel...oder oder oder.
Nicht unbedingt erstaunlich war es dann auch, als bei der Eröffnung (bzw. dem Publikumstag nach der Eröffnung) der neuen Bibliothek einige Besucher mit K21-Button zu hören waren die meinten "hmmmm so schlimm ist das ja gar nicht". Ich weiß wie es in der alten Bibliothek war: piefig, eng, laut, nervig. Die neue ist hell, hat Platz und lädt ein mehr zu lesen und auch mal dort zu bleiben. Bei der alten: schnell rein, schnell raus.
Ja, sie steht momentan als monolithischer Klotz in der Landschaft, aber das ändert sich ja...es kommen weitere monolithische Klötze dazu (kleiner Scherz musste sein).
@Lutz, na, dir scheint es in Stuttgart ja prima zu gefallen. Fast schade, dass du nicht mehr da wohnst, hm?
@daMax, Hattest du den Eindruck es hätte mir nicht gefallen und ich bin auch gerne mit der 2-Mrd. teuren S-Bahn zur Arbeit gependelt.
Aber man kann es sich jobtechnisch halt nicht immer raussuchen wo man hin zieht. Ich kann ja dann ins neue Rosensteinviertel ziehen wenn die Rente naht.
Meine erste spontane Assoziation zu eurem Bücherwürfel war ja der Palazzo della Civiltà Italiana, erbaut im faschistischen Italien. Die Fenster beim Bücherwürfel haben halt keine Rundbögen. Aber dass Prunkbauten und Prestigeprojekte, auch gegen den Widerstand der Bevölkerung durchgesetzt, meist Ausdruck politisch instabiler Zeiten und geringer gesellschaftlicher Ideen sind, hat sich auch schon im akademischen Diskurs herumgesprochen.
@simonr, Das hier war übrigens auch ein Prestigeobjekt, heute reisen manche gerne dort hin: http://dl.dropbox.com/u/26019167/S21/wettbewerb/indien2.jpg
Ach ja und die Grabkapelle auf dem Württemberg auch ein Prunkbau. So wie jedes Schloss und eigentlich auch jede Parkanlagen aus Königs Zeiten.
So und jetzt lasse ich das Forum wieder in Ruhe...zu viel Widerrede...
@Lutz,
The Autobahn wird auch gerne besucht, ist aber kein Argument gegen meine These. Die sagt nämlich nichts über die Ästhetik oder den reinen Nutzwert eines Bauprojekts aus, sondern beschreibt lediglich eine Tendenz zu Prestigeprojekten in politisch oder ökonomisch unsicheren Zeiten. Dass die dafür aufgewandten Geldmittel meist besser allokiert und die politischen Verhältnisse somit stabilisiert hätten werden können, ist übrigens auch kein Geheimnis. Egal ob Taj Mahal, Ryukyong-Hotel, Versailles oder S21.
Ist übrigens nicht meinem Hirn entsprungen, sondern entstammt dem sozioökonomischen Wissenschaftsbetrieb. Literatur dazu darfst du dir gerne selbst suchen.
@simonr, Wenn du es schon so schön erwähnst. Was ist denn bitte an S21 ein Prunkbau oder Prestige? Ok, klar...man könnte auch statt Lichtaugen (die sowohl eine Form, als auch eine Funktion haben) einfach einen Deckel drauf machen, nur damit keiner sagt "Prestige". Aus 16 Gleisen werden 8...Prestige? Gleise verschwinden aus der Stadt (bzw. aus dem Blickfeld und von der Oberfläche) eine Wunde in Stuttgart wird "zurück gebaut"...Prestige?
Dann wäre der jetzige Bonatzbau ja auch als solches zu werten gewesen oder das (auf allen Visualisierungen zu sehende "K21-Glasdach" für 300 Mio. Euro. Die Logik verstehe ich nicht. Und hast du den Eindruck wir, in Deutschland, leben in politisch unsicheren Zeiten? Da gab es ganz andere unsichere Zeiten (ökonomisch und politisch) und in denen wurde nicht "prunktgebaut"...ich denke da an die Nachkriegsjahre...das sind dann doch zumeist eher Zweckbauten geworden (die heute von mancher Bürgerinitiative als erhaltenwert eingestuft werden...da war doch irgendwas mit der Stadthalle in ähhh Bonn...Essen...Dortmund...müsste mal wühlen). Also deinem Gedankengang kann ich weiterhin nicht folgen (egal ob es dazu nun Literatur gibt oder nicht).