Ein Interview mit Josef Hader
Dienstag, 1.3.2016, 23:51 > daMaxLesen bildet. Sehen übrigens manchmal auch.
(via powertothepoeple)Das Blöde ist, dass Rechtspopulismus oder Flüchtlingskrise ja nur Symptome dafür sind, dass eine viel tiefere Grundübereinkunft dabei ist zu kippen. Diesem System – dass man von seiner Arbeit leben kann, dass es soziale Stützen gibt, dass die, die mehr verdienen, mehr Steuern zahlen und so weiter – wird immer mehr das Geld entzogen, weil bei uns immer mehr die Arbeit besteuert wurde – und immer weniger Firmengewinne und Gewinne aus Finanzspekulationen. Die Arbeit, die man besteuern könnte, wird aber immer weniger: Statt uns im Café bedienen zu lassen, stellen wir uns an der Theke an, machen die Arbeit des Kellners mit und zahlen genau so viel. Als Dank dafür verschiebt der Unternehmer seine Gewinne dorthin, wo er keine Steuern zahlen muss. Und wenn er dann Multimillionär geworden ist, gründet er eine Stiftung und hilft Not leidenden Menschen. Mir wär lieber, er hätte vorher Steuern bezahlt. Währenddessen haben wir in Europa teilweise 40 Prozent Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen, die für Ideologien jeder Sorte empfänglich werden. Und es erodiert ein Mittelstand, der sich zunehmend für die Botschaften von rechts begeistert. Da kann man ruhig laut sagen: Dankeschön, Neoliberalismus.
Ich dachte, wir haben die geringste Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren?
Und viele von denen, die gegen Ausländer hetzen haben Arbeit, Autos, Häuser oder sichere Renten.
Nein, da will jemand einen Zusammenhang konstruieren, der nicht besteht. Den Rassismus gab es auch schon 1989, als es den "Neoliberalismus" zumindest in den neuen Bundesländern noch nicht gab.
Manche Leute haben eine fixe Idee und nutzen alles, was in der Welt passiert, um es in diese feste Vorstellung zu pressen. Genauso hört sich das bei Herrn Hader an.