Vorwort: Ich hätte ja lieber ein "runderes" Jubiläum gehabt, aber wer weiß, ob ich nächstes Jahr Zeit und Lust habe, einen Blogpost zu verfassen. Tja und dann habe ich vor lauter anderen Dingen vergessen, ihn am 30.09. zu veröffentlichen. Asche auf mein Haupt.
Heute Neulich vor 15 14 Jahren habe ich mich vermöbeln lassen, weil ich verhindern wollte, dass unser schöner Schlossgarten [1] einem größenwahnsinnigen Immobilienprojekt zum Opfer fällt. In den Jahren davor hat die sich erst zaghaft bildende, dann aber immens an Fahrt aufnehmende Widerstandsbewegung zahllose Fakten zusammengetragen, die gegen Stuttgart 21 sprachen, nicht zuletzt die völlig unrealistisch eingeschätzten Projektkosten.
Eine kurze Zwischenbilanz meinerseits.
- Anfänglich geschätzter Eröffnungstermin: Dezember 2019
- Aktuell geschätzter Eröffnungstermin: keiner, statt dessen soll häppchenweise in Betrieb genommen werden.
- Geschätzte Kosten: 4.1 Milliarden Euro
- Aktuelle Kosten: 12.45 Milliarden Euro
- Gerichtsverfahren der Kosten wegen: mindestens 1
- Urteile, bei denen die Bahn verdonnert wurde, die Mehrkosten alleine zu tragen: 1
- Machtwort einer Kanzlerin, das Ding jetzt gefälligst zu bauen und die Klappe zu halten: 1
- Rechtswidrige Polizeieinsätze: 1
- Schwer verletzte Demonstranten (Rausgeschossene Augen, Augenhöhlenbruch, Trommelfellriss u.ä.): 10-20
- Leicht verletzte Demonstranten: Zahl unbekannt
- Polittheater mit dem Titel "Schlichtungsrunde", feat. Heiner "Attac" Geißler: 1
- Dabei "verhandelte" Mehrgleise (weil klar wurde, dass die halb so vielen Gleise niemals den zu erwartenden Passagierstrom bewältigen können würden, Stichwort: S21+): 2
- Tatsächlich gebaute Mehrgleise: 0
- Machtwort eines Kanzlers, das Ding jetzt endlich durch die Tür zu bringen: 0
- Zerstörter Stuttgarter Schlossgarten: 1 [2]
Tja, und hier endet das Ding ganz abrupt, weil bei mir 1000 andere Dinge dazwischen kamen...
Bild-/ Quellennachweis:
[1] Prius 2 - Eigenes Werk, Gnu Free Documentation License
[2] UT70619, CC BY-NC-ND 2.9