Ihr habt es bestimmt schon gelesen: unsere oberste Verbraucherschützerin will den digitalen Radiergummi einführen, will heißen: es soll Daten geben, die sich nach einer gewissen Zeit von selbst auflösen. Prinzipiell steckt da ein sicherlich guter Gedanke dahinter, warum das aber SO nix wird, könnt ihr bei Netzpolitik nachlesen. Und da ihr alle so gehetzte Menschen seid, habe ich den wichtigen Abschnitt mal eben schnell kopiert.
Da gibt es eine proprietäre Lösung, die man sich als Browser-Plugin installieren soll. Damit kann man dann Bilder vor dem hochladen in ein DRM verpacken und anschließend hochladen. Das soll dann erstmal rund 9 oder 10/ Euro / Monat als Flatrate kosten. Die Bilder (Und später auch andere Inhaltstypen) können dann wieder nur von anderen angeschaut werden, die ebenfalls das Plugin installiert haben (Ob die auch dafür zahlen müssen, ist mir gerade unklar). Das ist alles erstmal kompliziert, klingt nicht nach kompatibel mit einer Sharing-Kultur und wird deswegen auch kaum angewendet werden. Zumal es beim Einsatz von DRM ein paar Risiken gibt, die man aus dem letzten Jahrzehnt kennt, wo die Musikindustrie DRM-verseuchte Musik verkauft hat. Ohne Browser und Plugin funktioniert das nicht, dann muss jedesmal ein Keyserver kontaktiert werden, um ein Bild zu entschlüsseln, was wiederum andere Datenschutzbedenken aufwirft (Speicherung des Medienkonsumverhaltens). Und dann ist man noch abhängig von dem System, wenn der Keyerver mal nicht da ist oder irgendwann wegen Erfolgslosigkeit abgeschaltet wird, sind die verschlüsselten Daten auch weg. Tolle digitale Nachhaltigkeit.
Muahaha! Ein reines Firefox-Plugin (um das mal klarzustellen: wir reden hier laut w3cschools von ca. 40% Marktanteil), das dann auch noch Geld kosten soll!! Das wird ein Rohrkrepierer erster Güte, soviel ist sicher.
Der Netzpolitik-Artikel "Zum Vergessen" widmet sich der gleichen Problematik.
Update1: noch was Hübsches dazu auf T3n: Umständlich, unwirksam, aber dafür kostenpflichtig.