Widerstand ist zwecklos
Februar 1st, 2010, 15:53Wir sind Borg! Noch Fragen?
(foto: AP)
Wir sind Borg! Noch Fragen?
(foto: AP)
Matthias Spielkamp hat im Blog der Zeit einen offenen Brief an Stefan Michalk (Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie) veröffentlicht. Dieser Brief ist so schön, dass ich mir das Recht erfragt habe, ihn in seiner gesamten Länge hierher zu kopieren. Für die freundliche Genehmigung möchte ich mich ganz herzlich bedanken (der Text steht eh unter CC BY-SA, das hätte ich mir also sparen können) und wünsche nun viel Spaß mit 10 Minuten voller deutlicher Worte an die Contentmafia:
(mehr …)
Die Piratenpartei könnte schuld daran sein, wenn Bad Homburg ein freies WLAN bekommt. Aus Angst vor dieser ungewaschenen und unrasierten Bande stellt die Grünenfraktion die Bürgerliste Bad Homburg nun einen entsprechenden Antrag im Bad Homburger Stadtparlament. Die Frankfurter Rundschau berichtet:
"Wir wollen nicht, dass sich die Piratenpartei hier ausbreitet", sagte Fraktionsvorsitzender Armin Johnert in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Deshalb sollte deren Forderung nach kostenlosen Internetzugängen von den anderen Parteien aufgegriffen werden. Die Piratenpartei steht kurz vor der Gründung eines Kreisverbandes im Hochtaunuskreis.
Das nenn' ich doch mal erfolgreiche Politik. Weitermachen und Glück auf bei der Bildung des Kreisverbandes!
PS: danke andi für die Korrektur.
(via fefe)
Ihr habt vielleicht schon gehört, dass unsere Geliebte Bundesregierung™ eine drastische Verschärfung des Jugendschutzes plant. Falls nicht: am Ende dieses Posts gibt es eine ganze Latte Links, die die entsprechenden Informationen beinhalten. Diese Neuauflage des Jugendschutzgesetzes würde z.B. das Blog, das ihr hier lest, unmöglich machen. Ich bin nämlich weder in der Lage, bestimmte Inhalte nur noch zu bestimmten "Sendezeiten" zugänglich zu machen, noch kann ich überhaupt entscheiden, welcher Inhalt nach Vorstellung unserer Geliebten Bundesregierung™ ab wieviel Jahren geeignet ist.
Nun sollte man ja denken, Jugendschutz per se sei doch eine feine Sache. Darüber sind wir uns ja eigentlich auch einig. Aber der neue "Jugendschutz" bedeutet nicht weniger als das Ende der freien Meinungsäußerung im Internet für deutsche Bürger. Das glaubt ihr jetzt bestimmt nicht, ne? Cosmo von Zivilschein hat einen tollen Artikel über diese Thematik veröffentlicht, den ich dem geneigten Leser wärmstens ans Herz lege. Er berichtet davon, wie Sender wie z.B. RTL den Jugendschutz mit den Füßen treten können (weil sie gut gefüllte Kriegskassen haben) während der "normale" Bürger aufgrund dieser Gesetzesnovellierung Gefahr läuft, durch eine unbedachte Äußerung im Netz seine Lebensgrundlage zu zerstören (einmal im Knast gelandet kann schon das Aus bedeuten wenn's doof läuft).
Zivilschein: Jugendschutz verstößt gegen Bürgerinteressen.
Er sagt unter anderem:
Der Zugang [zum Internet] ist nur möglich, wenn man einen Vertrag mit einem Zugangsanbieter eingeht. Für einen solchen muss man volljährig sein. Wer als Volljähriger nun seinen Internetzugang für Minderjährige zugänglich macht, der trägt die Verantwortung dafür, wie diese mit dem Zugang umgehen.
und deshalb:
Hier wird ein bürokratisches Monstrum geschaffen, das für sein proklamiertes Ziel (den Schutz der Jugend) unwirksam und kontraproduktiv ist, dabei jedoch erwachsene, reife Bürger in der Ausübung ihrer Bürgerrechte behindert.
Bitte lest euch wenigstens diesen Artikel in Ruhe durch und überlegt einmal, in was für einer Gesellschaft eure Kinder groß werden sollen. Und wie ihr konkret dafür sorgen könnt, dass eine solche Gesellschaft auch Realität wird.
Weiterführende Links zum Thema:
1&1 Blog: Das Ende der freien Kommunikation im Internet?
AK Zensur: Stellungnahme zur Thematik
Internet-Law: Zensur über den Umweg des Jugendschutzes?
Köhntopp: Ab 18
Odem.org: Der Verbraucherzentrale Bundesverband versteht das Internet nicht
Nerdcore: Zensur dank Jugendschutz
Netzpolitik.org: Zensur im Namen des Jugendschutzes
Stuttgarter aufgepasst!
Diesen Freitag, den 29. Januar 2010 um 19.00 kommt der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, nach Stuttgart um ein bisschen Prosecco zu schlürfen. Es gilt, ihm laut und deutlich klar zu machen, dass wir den 3x verfluchten Scheißbahnhof nicht wollen. Warum? Darum.
Kommet zuhauf, bringt Pauken und Trompeten mit, seid laut. Ich zähle auf euch.
Wann? Freitag, den 29. Januar 2010 um 19.00
Wo? Vor der LBBW am Hauptbahnhof, beim Nordausgang
Warum? Weil Stuttgart uns gehört!
stuttgart 21 | scheiße | prestigeprojekt | kotzt mich an
Heute mal wieder schlimme Links aus der Kategorie "Heim ins Reich". Glaubt ja nicht, dass ich das gerne machen würde.
Mehr möchte ich euch heute nicht zumuten.
Oh Mann! Wenn ich das hier lese, krieg ich schon wieder einen Hassanfall. Da stellt ein Fotograf seine Bilder unter der Creative Commons Namensnennung 3.0 Unported Lizenz ins Netz. Die Lizenz besagt, dass man mindestens den Namen des Fotografen nennen muss, wenn man das Foto verwendet. Ansonsten denkt man bei Creative Commons ja erstmal an "freie Nutzung". Nun kommt ein 15-jähriger Schüler auf die Idee, das Foto für sein Blog zu verwenden. Er setzt sogar einen Link zu Wikimedia Commons (wo er das Bild her hatte), vergisst jedoch, den Namen des Fotografen dazu zu schreiben. Daraufhin flattert ihm eine E-Mail des Fotografen ins Haus, in der er aufgefordert wird, innerhalb von sieben Tagen 150 Euro “Nachlizensierung” zu bezahlen.
Nachdem das nun wieder eine größere Runde im Netz gedreht hat, "verzichtet" der Fotograf gnädig auf die Nachlizensierung. Man könnte ja auch mal einfach miteinander reden, bevor man die Geldkeule schwingt. Aber nein, es muss gleich eine "Nachlizensierung" sein. Keine Ahnung, wie der Fotograf heißt. Schade eigentlich, denn alleine für diese Scheißaktion würde ich sämtliche Fotos, die ich eventuell von ihm verwendet habe, sofort aus meinem Blog löschen. Also Du Superpaparazzo: sollte ich versehentlich ein Bild von Dir verwenden, schreib' mir eine Mail, es wird nie wieder vorkommen!
PS: ich vermute ja, es handelt sich um dieses Bild, aber das ist nur geraten.
Der Bürger ist Träger von Grundrechten. Als solcher kann er vom Staat sowohl verlangen, dass nicht in diese Rechte eingriffen wird, als auch, dass der Staat sich schützend vor die Grundrechte stellt. Der Staat und seine Repräsentanten, die ein Amt bekleiden, sind in dieser Funktion demgegenüber keine Träger von Grundrechten, sondern das Gegenteil davon. Sie sind nämlich Grundrechtsverpflichtete.
Der 2. Link ist irgendwie verloren gegangen und ich kann mich echt nicht mehr daran erinnern, was ich da eigentlich verlinken wollte. Scheiß Multitasking.
Von Herrn Berlusconi gibt es peinliche Videos im Internet. Das ist natürlich doof. Gut also, dass Herr Berlusconi Alleinherrscher eines faschistischen Staates ist. So kann er nämlich einfach ein Gesetz erlassen, das eine staatliche Genehmigung für das Hochladen von Internetvideos vorschreibt. Das ist das Europa des 21. Jahrhunderts. Schaut es euch gut an, so sieht unsere Zukunft aus, anscheinend handelt es sich mal wieder "nur" um die Umsetzung einer EU-Vorgabe.
PS: Spannend finde ich, dass z.B: das ehemalige Nachrichtenmagazin es für nicht notwendig hält, darüber ein Wort zu verlieren.
(via fefe)
Aus Angst vor Piratenüberfällen meiden viele illegale Fischfangflotten inzwischen die ostafikanischen Seegebiete. Mit erfreulichen Folgen: die durch Überfischung arg gebeutelten Fischbestände scheinen sich wieder zu erholen.
Es gibt auch wieder Fische, die schon verschwunden waren, wie den Barracuda oder den Schnapperfisch
erklärte ein Fischer. Den somalischen Bürgern kommen die Piraten ebenfalls zugute. Aufgrund des vermehrten Fischaufkommens sinken auf den örtlichen Märkten die Preise, so dass sich wieder mehr Menschen einen Einkauf dort leisten können. Was dann wiederum zu mehr Gewinnen bei den Händlern führt. Steigender Gewinn durch sinkende Preise, das ist doch mal eine Ökonomie nach meinem Geschmack. Kann das bitte jemand unseren Wachstum-über-alles-Politikern stecken?
2 Jahre lang ist bei der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG nun Videoüberwachung im Einsatz. Das ernüchternde Fazit der Landesregierung: sie kann "die allgemeinen Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung nicht aufzeigen". Hm. Und weiter: "Vorher-Nachher-Untersuchungen konnten bisher nicht durchgeführt werden". Hm hm. Nur der "Fahndungsdruck" habe sich erhöht. Hm hm hm.
Tolle Sache, so eine Videoüberwachung. Meine ganz persönliche Paranoia verursacht mir allerdings jedesmal ein super ungutes Gefühl, wenn ich wieder an so einer vermaledeiten Kamera vorbeigehe. Hier in Stuttgart findet das ungefähr alle 2 Minuten statt wenn man sich ganz gemütlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß durch die Stadt bewegt. In fast allen Bussen und Bahnen, an hunderten Ampeln, in zig U-Bahnhöfen, Einfahrten und Unterführungen, überall glotzen einen diese seelenlosen Überwacher an. Ich weiß, dass ich paranoid bin. Das ändert nichts daran, dass ich mich einfach unwohl fühle, wenn ich von so einer Kamera angestarrt werde.
Und wenn ich jetzt lese, dass sich "die Auswirkungen nicht aufzeigen lassen", dann kriege ich schon wieder so einen Hals. Erinnert ihr euch noch an den Film Truman Show? Der ist gerade mal 12 Jahre alt. Damals fandet ihr die Aussicht auf so eine Welt höchst bedenklich und hieltet es für völlig unmöglich, dass so etwas jemals Realität wird. Und heute? Heute wird von einem Großteil der Bevölkerung eine solche Rundumüberwachung begrüßt und gutgeheißen. Warum nur? Weil in Amerika 2 Hochhäuser in Schutt und Asche gelegt wurden? Weil in Madrid ein Zug in die Luft flog? Weil ein Wirrkopp sich in einem Flugzeug sein Bein angekokelt hat?
Ich bin frustriert wie sehr die Welt da draußen sich in ein Hochsicherheitsgefängnis verwandelt. Und jetzt kommt mir nicht mit "wer nix zu verbergen hat". Schande, Schande, Schande über Euch uns! Wir lassen uns unsere freie Welt zunichte machen, wir werden zu Rundumüberwachten, wir lassen unsere hart erkämpften Rechte beschneiden und wir befinden uns mitten in einer neofaschistischen Weltordnung und sehen es nicht. Hauptsache, der nächste Flatscreen ist noch 10 Zoll größer und das nächste Telefon kann noch mehr Mist.
Johnny Häusler hat einen sehr lesenswerten Artikel verfasst, in dem er die Frage aufwirft, ob Googles Ankündigung, Chinas Zensur nicht mehr zu bedienen und sich ggf. aus China zurück zu ziehen, wirklich so toll ist, wie allerorts gejubelt wird. Ich halte diesen Artikel für sehr lesenswert und möchte meinen geneigten Lesern empfehlen, sich die 10 Minuten mal zu gönnen.
Ey, lass mich einfach rein, okay? |
Ich will das hier nie wieder sehen. |
Ihr Browser versucht gerade eine Seite aus dem sogenannten Internet auszudrucken. Das Internet ist ein weltweites Netzwerk von Computern, das den Menschen ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation bietet.
Da Politiker im Regelfall von neuen Dingen nichts verstehen, halten wir es für notwendig, sie davor zu schützen. Dies ist im beidseitigen Interesse, da unnötige Angstzustände bei ihnen verhindert werden, ebenso wie es uns vor profilierungs- und machtsüchtigen Politikern schützt.
Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie diese Internetseite dennoch sehen sollten, so können Sie jederzeit durch normalen Gebrauch eines Internetbrowsers darauf zugreifen. Dazu sind aber minimale Computerkenntnisse erforderlich. Sollten Sie diese nicht haben, vergessen Sie einfach dieses Internet und lassen uns in Ruhe.
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