Warum man sich seine Website nicht vom billigsten Anbieter zusammenpfuschen lassen sollte...
Freitag, 8.4.2022, 12:30 > daMax...kann man gerade wunderbar in Österreich beobachten:
Baden in Niederösterreich hat sich die BadenCard für den Wertstoffhof ausgedacht. Da der politische Druck groß war, baute man hastig eine Website: mit Folgen.
Es landeten 33k Meldedaten im Netz. Ich sage ja seit Jahren, dass das Verfahren, immer den billigsten Anbieter nehmen zu müssen, nur zu Desastern führen kann. Aber was weiß ich schon von Softwareentwicklung? Ich mache das erst seit 20 Jahren. ¯\_(ツ)_/¯
PS: und wieso heißt das englische Wort disaster auf Deutsch eigentlich Desaster? Hm? Raffined.
Und ich sage schon seit 20 Jahren, dass man keine Websites, kein Interweb und keine Apps braucht für Einrichtungen, die schon seit der Französischen Revolution wunderbar ohne ebensolches Gedöns funktionieren.
Man richtet einen Wertstoffhof ein, hängt am Tor die Öffnungszeiten aus und verteilt an alle Haushalte eine Informationsbroschüre. Erledigt.
@Andreas Moser: OK, Boomer
Aber ja: ich war neulich auch da ohne Interwebz. Geht immer noch. Noch. Die Story dort war dann, dass ich einen halben Schluck Pinselreiniger dabei hatte, den ich dann aber doch nicht abgeben konnte, der gehört nämlich ins Schadstoffmobil, dessen Termine und Aufenthaltsorte mir die Dame vom Wertstoffhof aber leider nicht nennen konnte, weil sie seit Neuestem keinen Zugriff mehr auf diese Daten hat. Von ihrem Wertstoffhofinterwebz aus. Sie riet mir also, mich im echten Interwebz zu informieren, denn der gemeine Bürger könne - im Gegensatz zu ihr von ihrem Wertstoffhofinterwebz aus - diese Informationen durchaus noch einsehen Ich hab den Schluck dann einfach getrunken. Fertig recyclet
Zur Bemerkung Desaster und englisch disaster Freitag, 8.4.2022, 12:30 > daMax
Wahrscheinlich, weil es aus dem Französischen désastre ins Deutsche gekommen ist.
Die Anglisierung der Sprache gibt es in Deutschland noch nicht so lange! Als EDVler kennt man englische Begriffe eher.
@daMax: Ich muss zugeben, ich habe Sachen auch schon in den Mülleimer im Park geworfen, weil es mir zu kompliziert war, von einem Wertstoffhof zum anderen geschickt zu werden. :/
Dazu kommt, dass ich alle paar Wochen/Monate woanders wohne und ständig neue Regeln lernen muss. Abfallwirtschaft ist in Deutschland ja noch zersplitterter als die Corona-Regeln: https://andreas-moser.blog/2022/03/19/aktuelle-corona-regeln-in-deutschland/
In Belgien und in Italien habe ich so doofe Systeme gesehen, dass die Container nur mit Chipkarten zu benutzen waren, die man als Anwohner bekommt. Tja, wenn du von außerhalb bist, musst du hoffen, dass man gerade einen Anohner antrifft, der einem netterweise den Container öffnet. Ansonsten auch da: in den Mülleimer im Park mit all den schönen Recycling-Sachen.
@Anne: you are correct: https://de.wiktionary.org/wiki/Desaster