Killerspielverbot ist beschlossene Sache
Freitag, 5.6.2009, 15:37 > daMaxEs kam, wie es kommen musste. "Killerspiele" sollen nun in Deutschland verboten werden. So die Forderung der Innenministerkonferenz. Ihr Pappnasen!! Ich hab grad ne echte Wut im Bauch. Vor allem wenn ich Sätze wie diese lese, die Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) aus dem Maul triefen:
„Durch Killerspiele sinkt die Hemmschwelle zur Gewalt. Amokläufer haben sich vor ihren Taten immer wieder mit solchen Spielen beschäftigt.“
Ja nee is klar, ne? Amokläufer haben sich auch mit Weißbrotessen und Atmen beschäftigt. Eventuell sogar mit Schiller, der Mengenlehre und der Bibel. Ihr Vollblinsen!! Für euren Wahlkampf verbietet ihr mir mal so eben ein Hobby, das niemanden tötet, verstümmelt oder sonstwie gefährdet. Um bei den vielbeschworenen Stammtischwählern gut da zu stehen. Aber großkalibrige Automatikschusswaffen zu verbieten, das geht natürlich nicht, ne? Ihr Intelligenzallergiker!! Schließlich wurden die ganzen Kinder und Lehrer ja mit einer Computermaus umgebracht und nicht mit Waffen. Mann mann mann, ich bin's so leid. Ich will hier raus ihr Jodelschnepfen!!
Und sollte jemand dieses Video noch nicht kennen: hopp hopp, anschaun. Es zeigt auf, wie billig ARD und ZDF arbeiten, wenn es darum geht, "Killerspiele" zu diffamieren.
https://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak
Lieber Max,
ich habe gerade das Buch "Vorsicht Bildschirm" von Spitzer gelesen, der mehr oder weniger alle Studien zum Thema Bildschirmmedien zusammengertagen hat, ich wollte Dir das Kapitel zum Thema Computerspiele schon kopieren und schicken.
Ob Du es wahrhaben willst oder nicht: der Zusammenhang vom Spielen von "Killerspielen" und der Herabsetzung der Hemmschwelle Gewalt im wirklichen Leben zuzulassen oder auszuüben ist empirisch absolut klar nachweisbar und wurde auch in mehreren Studien bestätigt. Man konnte sogar nachweisen, dass dies mehr der Fall ist je realistischer die Gewalt im Spiel dargestellt ist (beispielsweise rotes statt grünem Blut). Ob Amoklauf oder nicht, alleine dieser Zusammenhang reicht für mich aus das zu tun was schon längst überfällig ist: sie zumindest für Jugendliche zu verbieten.
Also Moment mal. Erstens sind gewalthaltige Computerspiele schon immer für Jugendliche verboten gewesen. Das ist Fakt. Und zu den Studien kann ich nur sagen: es gibt mindestens genausoviele Studien, die keinen Zusammenhang zwischen realer und virtueller Gewalt nachweisen können. Spitzer hat halt hauptsächlich Studien einer Couleur zusammengetragen.
Ich denke, der Ansatz muss ganz woanders liegen. Einerseits darin, Jugendlichen Alternativen zu Computerspielen zu geben (Frisbee, Skateboard, Musik) und andererseits in der Sozialisierung. Ein sozialisiertes Wesen kann nämlich sehr wohl zwischen virtueller und realer Gewalt unterscheiden, da können mir auch 100 Studien das nicht Gegenteil "beweisen". Ich habe als Kind einfach genug reale Gewalt am eigenen Leib erlebt (ich war immer dder jüngste und kleinste), dass für mich sehr früh klar war, dass Gewalt scheiße ist. Und dann habe ich Killerspiele gespielt und bin NICHT Amok gelaufen. Hast du das hier gelesen? Das zeigt sehr gut auf, was bei der Entwicklung eines jungen Mannes alles schief laufen muss, bevor er loszieht und Leute abknallt.
Und es bleibt dabei: Waffen töten Menschen, nicht Computerspiele. Ohne Zugang zu Waffen hätte es keinen Amoklauf gegeben. Bevor man mir mein Hobby verbietet, sollte man da mal was tun.
Passend auch dazu:
LOL du hast ROFL gesagt
Karpfenschleuders Statement zur Killerspieldebatte