Wieder was gelernt: Face Replace
Samstag, 22.12.2012, 10:44 > daMaxNeulich wollte ich endlich mal wissen, wie man mit GIMP ein Gesicht in einem Foto durch ein anderes ersetzt. Dabei bin ich auf dieses Tutorial gestoßen: Face Replace (Part 1). Es ist zwar etwas langatmig, weil der Sprecher anscheinend davon ausgeht, dass seine Zeilgruppe GIMP noch gar nie benutzt hat, aber dafür isses recht verständlich.
Mein so erworbenes Wissen wollte ich natürlich gleich mal ausprobieren:
Geht, oder? Zum Verleich die Originalbilder eins und zwei.
Darf auch in der Suppe weiter verbreitet werden.
[Update: Ich hab eigentlich keinen Bock mehr, das Bild hier stehen zu lassen, aber ich lass mir das nicht vermiesen. Die Diskussion da unten zeigt allerdings, dass ich damit offenbar mal wieder zu weit gegangen bin. Ich kapiere zwar immer noch nicht, warum ich Frau Merkels Politik nicht faschistisch nennen darf oder warum ich mit einem Nazivergleich den Holocaust verharmlosen würde. Aber da Weihnachten ist, habe ich jetzt auch echt keinen Bock mehr auf die Diskussion. Die führen wir nächstes Jahr vielleicht mal weiter. Vielleicht auch nicht. Vielleicht warten wir einfach ab, bis wir wieder Internierungslager in Deutschland haben. Ich werde dann auch versuchen, nicht "hab ich euch doch gesagt" zu sagen.]
angela merkel | adolf hitler | cdu | eu | faschismus
| gimp | tutorial | face replace
*schluck* Hätte nie gedacht, dass das Originalbild von Adolf im Gegensatz zur Montage schon fast sympathisch rüber kommt, während sich Merkel irgendwo zwischen Stan Laurel und Alien 4 bewegt.
Saubere Montage - ich sag das als Profi-Bildbearbeiter!
Jedes mal, wenn Du die Bundesregierung oder Merkel mit Hitler bzw. dem Naziregime vergleichst relativierst Du in meinen Augen die Machtergreifung der Nazis und den Holocaust und spielst somit Leuten in die Hände denen Du bestimmt nicht in die Hände spielen willst.
@Kotzendes Einhorn
Also ich habe bei dem Bild richtig Angst bekommen. Nicht weil ich weiss, wohin sich Hitler bewegt hat, sondern weil ich nicht weiss, wohin uns Merkel bewegen wird.
Also Du denkst, dass Merkel Vernichtungslager und eine Tötungsindustrie zumindest möglicherweise einrichten könnte?!
@Kotzendes Einhorn, in meinen Augen hast du zu 50% Recht. Ja es stimmt, dass Hitler und seine Schergen mit ihrer "Endlösung" ein fürchterliches Ziel vor Augen hatten, dass die Merkel sicher nicht auf dem Plan hat. Trotzdem führt uns die EU in einen Spitzel-Fascho-Staat, der sich gewaschen hat.
Wahrscheinlich wäre es richtiger, mehr Honnecker-Vergleiche zu machen, die sind wohl treffender...
@ninjaturkey, vielen Dank für die Blumen, ich übe ja auch schon seit Photoshop 5 inzwischen habe ich allerdings nur noch GIMP, weil ich mir sowas teures wie PS nicht leisten kann. Und GIMP kriegt ja auch einiges hin...
Ich würde mich dem kotzenden Einhorn teilweise anschließen, wäre da nicht... .Auf welch unterirdisches Niveau es die »Nazivergleiche« gebracht haben, zeigt der Eklat des CDU-Politikers Marco Schulz mit seinem Vergleich NPD-Verbot – Judenverfolgung. Wenn Marco Schulz als Erklärung sagt:
“Ich persönlich will und kann es auch nicht akzeptieren, dass Menschen in unserer demokratischen Gesellschaft wegen ihrer Anschauung vorverurteilt werden.”
verrät das ein vollkommenes Unverständnis sowohl des Nationalsozialismus wie auch der Demokratie. Relativiert wird da gar nichts: In Relation kann man nur Begriffe stellen, die man wenigstens ansatzweise verstanden hat. Das findet hier erkennbar nicht statt.
Leider steht der CDU-Mann damit nicht alleine. In Foren, Blogs und ähnlichen Gelegenheiten wird diese Keule gerne gezückt. An DaMax: Definiere »Faschismus«! Auf welche Definition berufst Du Dich da? Die in der Auslegung von Ernst Nolte? Oder lediglich die deutsche Spielart, die den Kriterien Noltes eigentlich gar nicht entsprach? Versteh mich nicht falsch: Ich bin überhaupt kein Gegner von Nazivergleichen. Das ist eine notwendige Folgerung aus der Bewertung der Zeit zwischen 1918 und 1945 (ja, genau dieser Zeitraum! Es ist nicht damit getan, lediglich die »Dienstzeit« Hitlers zu berücksichtigen). Die Betrachtung der Folgen, die ein schwarzer Freitag 1929 hat, bringen uns dem Phänomen Faschismus, b.z.w. einem denkbaren autoritärem System weit näher als die »geschichtslose« Betrachtung einer Ära Merkel – und da sind Parallelen.
Nein, Todeslager wie Dachau oder Treblinka wird es in absehbarer Zeit in Deutschland nicht geben. Ob aber einige Textilfabriken in Asien, Minen in Südafrika oder Chemiewerke in Bopal dem Kriterium »Arbeitslager« entsprechen, ist eine interessante Frage. Bei ihrer Beantwortung ist es nicht nur hilfreich, sondern unabdingbar, zu vergleichen, wie sich dieser Begriff über die Jahre entwickelt hat, wie er sich heute darstellt und ob es historische Parallelen gibt.
Die Polizei der Bundesländer mit der SS oder ähnlichen Institutionen zu vergleichen, ist völliger Stuss. Ebensowenig fällt mir kein Politiker ein, den ich mit Überzeugung als »Nazi« bezeichnen könnte (auch nicht bei der NPD). Diejenigen, auf die diese Beschreibung eventuell zutreffen würde, sind keine Nationalsozialisten im historischen Sinne. Es ist eine neue Generation, es gibt keine historische Kontinuität – selbst die Ideen haben so gut wie nichts miteinander zu tun.
Die Ziele der Nationalsozialisten unter Hitler? Nimmt man sich das 25-Punkte Programm der Nazis dafür als Maßstab – bei der sich wenigstens 50% des Inhaltes bei der Partei »Die Linke« wiederfindet – wird klar, das es nicht eine Frage der Ziele, sondern der Art der Machtausübung ist, die hier interessant ist. Und diese Art unterscheidet sich sowohl in den technischen Mitteln wie auch im gesellschaftlichen Kontext, in dem sie stattfindet. Diese Art darf durchaus verglichen werden – muß es -, wird aber sicher zu dem Ergebnis kommen, daß eine Angela Merkel mit Hakenkreuzbinde nicht einmal zur Karikatur taugt. Sie machen es eben anders! Wir müssen uns mit den Machtstrukturen des Kapitalismus befassen, nicht mit denen faschistischer – oder meinetwegen autoritärer Systeme. Die unterscheiden sich eklatant voneinander. Daß populäre Nazivergleiche den Holocaust relativieren: Sicher, auch das. Vor allem aber verstellen sie den Blick auf das, was tatsächlich passiert. Die Suche nach der einfachsten Erklärung führt nicht automatisch zur Antwort.
Das Gesicht Merkels auf einem anderen Körper? Wie wäre es mit Maggie Thatcher?
@daMax, Es wäre richtiger weder das eine noch das andere zu machen und aufzuzeigen was Du meinst statt mit polemischen Nazivergleichen zu kommen oder mit denen andere Regimen.
Es ist ratsam nicht auf alte Bilder und Begriffe zurückzugreifen, sondern neue einzuführen. Dieses ständige 4. Reich, Führerin Merkel etc. macht Deinen Blog für mich unlesbar - weiß nicht ob ich da empfindlicher wurde oder das wirklich zugenommen hat (in meinen Augen letzteres).
Das einzige wo ich nicht schlucken muss, auch wenn es auf den ersten Blick genau so polemisch scheint ist "Bundeswehrmacht", weil es dort eine imho nicht aufgearbeitete Geschichte gibt. Bei Gründung der Bundeswehr stammten deren Offiziere und Unteroffiziere fast ausnahmslos aus der Wehrmacht – teilweise auch aus der Waffen-SS. Und auch der Name "Bundeswehr" kam von einem Wehrmachtsgeneral. Eine klare Absage zur Wehrmacht fand erst 1982 statt, fast 30 Jahre nach ihrer Gründung.
Also. Es ist zwar eigentlich Weihnachten und ich sitze hier im Kreise der Familie rum, aber weil euch das Thema offenbar sehr zu Herzen geht, schreibe ich ein bisschen was dazu. Bitte habt Nachsicht, dass ich mich kurz zu halten versuche.
Ich gestehe, dass ich geschichtlich ziemlich unbeleckt bin und von den verschiedenen Faschismusdefinitionen keinen Plan habe. Die daMax'sche Definition von Faschismus ist ein Gemengelage aus einem totalitären System, bei der eine einzige Person das Sagen hat, dazu eine Atmosphäre der Angst und des Misstrauens, die durch rigorose Bespitzelungsmaßnahmen aufrecht erhalten wird zusammen mit einem möglichst abstrakten Feind, der "uns" in einen Krieg "zwingt", welcher wiederum zu einer "bedauerlichen aber notwendigen" Abschaffung grundlegender Menschenrechte führt.
Ersteres (nur eine Person am Ruder) ist Merkel pur. Zweiteres haben wir mit unserem Nazi-Verfassungsschutz-Kameraüberwachung-Bundestrojaner-etc.-Müll auch und letzteres ist wahlweise der Islamistische Terror (TM) oder die bösen Kinderschänder oder sucht euch was aus.
In letzter Konsequenz bedeutet (für mich) ein faschistisches System, dass Andersdenkende stigmatisiert und weggeknastet, später gefoltert und erschossen werden. Ach ja, nicht zu vergessen: Gewalt wird institutionalisiert und anonymisiert, was wir mit unserem vermummten Prügeltruppen inzwischen AUCH haben.
Ich kann mich nur wiederholen: lest bitte mal das Buch "Wie zerstört man eine Demokratie - Das 10 Punkte Programm" von Naomi Wolf. Die Autorin ist Tochter von Holocaust-Überlebenden und dürfte damit hoffentlich vor dem Vorwurf der Holocaust-Verharmlosung gefeit sein.
Wenn ich also Faschismus schreibe, ist das ein (wahrscheinlich unzulässiges) Über-den-Kamm-Scheren diverser ekliger, menschenverachtender Systeme. Aber ich bin eben ein Verallgemeinerer und finde diese ganzen Haarspaltereien total lästig. Immer dieses "aber das kann man doch so nicht sagen" geht mir einfach gegen den Strich. Guckt euch bitte mal an, das hier abgeht. Stichworte (ohne Links, sucht euch die selber raus):
Ich könnte die Liste noch endlos weiter führen.
Wenn man mir vorwirft, ich würde mit meinen Nazivergleichen die Millionen vergaster Juden verharmlosen, dann kann ich nur sagen: tut mir leid, so ist das GANZ SICHER nicht gemeint. Mir fällt eben kein passenderer Vergleich ein. Vielleicht habt ihr ja was parat.
PS: ich sag auch noch Guantanamo und Abu Ghraib und weiß natürlich, dass Frau Merkel sowas (noch) nicht hat.
PPS: ach ja ich sag auch noch Hartz-IV. Was das mit Faschismus (nach daMax'scher) Definition zu tun hat, könnt ihr mal selber überlegen.
@da]v[ax, Und Faschismus aufzuzeigen geht nur mit Nazivergleichen? Wieso brauchst Du denn Vergleiche, wieso ist es Dir nicht möglich zu sagen: "Das und das ist faschistisch?!" Wieso reicht diese Aussage alleine nicht aus?
Tut mir leid, Deine Antwort ist extrem unbefriedigend. "Ich bin eben ein Verallgemeinerer und finde diese ganzen Haarspaltereien total lästig." Oh mein Gott, tut mir leid, dass ich den Bullshit in Frage stellte. Echt sorry Max!
Du weißt schon, dass Du gerade, um mal mit Kackvergleichen gleichzuziehen, eine Buschkowksi-, Sarrazin-, BILD-Mentalität mit "DAS WIRD MAN JA WOHL NOCH SAGEN DÜRFEN!!!!!!!!!!!!1111einself" an den Tag legst?!
Und verstehe ich das richtig. Du vergleichst jetzt Guantanamo und Abu Ghraib mit was genau? Arbeitslagern? KZs?
"Die Autorin ist Tochter von Holocaust-Überlebenden und dürfte damit hoffentlich vor dem Vorwurf der Holocaust-Verharmlosung gefeit sein." ist übrigens kein Argument. Wie viele Bilder von Merkel als Hitler sind eigentlich in dem Buch? Ich werde es mir kaufen und bin sehr gespannt auf die Vergleiche!
Du kennst mich und Du weißt, dass es nicht um den Inhalt geht, sondern um Deine Präsentation!
P.S.: Weihnachten ist morgen
Max, du hast recht. Punkt. Fertig. Ich kann Empfindlichkeiten gegen diese Vergleiche auch nichts abgewinnen oder nachvollziehen. Zumindest nicht aus oben genannten Gründen.
Was sich in solchen Äußerungen Bahn bricht, ist ein sehr falsch verstandenes Gefühl von Anstand und politischer Korrektheit. Kollektive Schuld, Informationsflut und andächtiges Schweigen oder auch andächtiges Besprechen auf den sicheren Pfaden der ewig gleichen Vokabeln hatten wir nun viele Jahrzehnte. Was hat uns das gebracht? Nix, oder? Zumindest nicht, wenn man den Maßstab zugrunde legen möchte, dass eine Gesellschaft wirklich etwas gelernt haben sollte aus einer derartig desaströsen Historie. Hat sie aber nicht. Durch diese vollkommen verquere Fixierung auf das dritte Reich, die Personifizierung mit der Führungsriege der NSDAP und der ganzen Inszenierung und Monstrosität der Vorgänge sind keinerlei echte Rezeptoren geschaffen worden, um sich gegen faschistische Entwicklungen zu wehren.
Natürlich ist das, was wir gerade erleben kein Drittes Reich im neuen Gewand. Aber es ist ein System der Ausgrenzung, der Angst, der Kontrolle und der Falschinformation und Volksverblödung. Und wir sind ja noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Dass durch dieses System und somit durch uns Armut und Elend seit Jahrzehnten exportiert wird, millionfacher Tod in Kauf genommen wird, kann man perfekt ausblenden, denn is ja kein Hakenkreuz dran und die Menschen sitzen nicht in Lagern. Und auch wenn man so weit gar nicht schauen möchte ist die deutsche Politik innereuropäisch aggressiv und diktatorisch.
Und genau da setzt dann auch meine Kritik an. In dem Moment, wo du Merkel so montierst, hast du meiner Meinung nach jedes Recht dazu, was die Inhalte angeht. Aber da diese Inhalte wie beschrieben eindeutig assoziiert sind, landet die Information eben in der Schublade, wo sie gar nicht hingehört. Der Hintergrund auf dem all das nämlich zutreffend ist, was dieser Vergleich aussagen soll, ist bei den meisten nämlich schlicht nicht in dem Maße vorhanden, um es auch entsprechend einzusortieren.
Du wirst immer die "Betroffenen" brüskieren und den anderen nicht wirklich dienen. Mal davon abgesehen ist die Nummer auch wirklich ausgelutscht. Aber das ist eina nderes Thema.
Was nix dran ändert, dass es eine wirklich gute Montage geworden ist.
@Kotzendes Einhorn, sag mal, bist du heute mit dem falschen Bein aufgestanden? Warum so aggressiv mein Gutster? Ja, ich vergleiche Guantanamo und Abi Ghraib mit KZs und das sogar obwohl es da weder Verbrennungsöfen noch Gasduschen gibt.
@da]v[ax, Was ist an meinen Ausführungen aggressiv?
@Kotzendes Einhorn
Ja, so in etwa denke ich das. Letztlich wird ein Vernichtungslager oder eine Tötungsindustrie nur dann funktionieren, wenn sich, so wie damals, Menschen finden lassen, die sowohl vernichten als auch töten. Und da habe ich überhaupt keine Zweifel, das sich dafür wieder Menschen gewinnen lassen. Schau Dich um. Merkel wird diese Architektur vielleicht nicht einrichten, aber ihre Politik ist tauglich genug, den Grundstein dafür zu legen. Allein wird sie das selbstverständlich nicht schaffen. Hat Hitler ja auch nicht.
Ist es wert, auf das, was Uena schreibt, zu antworten? Ich denke nicht: Es ist nichts anderes, als man von den Eltern oder Großeltern hörte, als das Thema »Nationalsozialismus« auf den Tisch kam. Uena garniert die sattsam bekannten Gedankengänge und Ausflüchte mit dem Brei der Müsligeneration.
Was bitte ist denn ein »sehr falsch verstandenes Gefühl von Anstand und politischer Korrektheit« und wie sollte sie denn dann sonst aussehen?
» In dem Moment, wo du Merkel so montierst, hast du meiner Meinung nach jedes Recht dazu, was die Inhalte angeht.« Welche Inhalte? Die von Uena aus dem bunten Potpourri der Politikverdrossenheit und vereinfachten Zusammenhänge? Ach ja... das Wort Faschismus taucht auch auf... ist ja in einigen Kreisen sehr beliebt.
Ach, Uena: Weißt Du was? Du hast recht. Punkt. Fertig.
Wie ich schon sagte: Es lohnt sich nicht. Da kommt eine Generation, der das gleichgültig wird. Man kann es bedauern, aber warum soll man das Fälschen der Geschichtsbücher allein den Mächtigen überlassen.
@Pantoufle,
Ich würde sagen, du hast genau null verstanden von dem, was ich geschrieben habe. Oder ich habe es schlecht beschrieben, kann auch gut sein.
Ein falsch verstandenes Gefühl von Anstand und politischer Korrektheit ist genau jenes in die Knie gehen vor den Insignien eines historischen Nationalsozialismus. Dieser wird dadurch auf ein Podest gehoben, wo er nicht hingehört. Nicht weil er nicht so schlimm war, sondern weil es ihn in die Vergangenheit rückt und da verschließt.
Und wer auf Hakenkreuze und Antisemitismus als Inkarnation des Unrechts und Auslöser kollektiver Schuld getrimmt wurde, hat in unserer Gesellschaft offenbar gerne auch gerade dadurch eine Blindheit (oder Ignoranz), dass Unrecht in anderem Gewand daherkommend immer stärker gleiche Züge trägt.
Alles was du oben geschrieben hast, zeugt für mich nur davon, dass du jedem klischeehaft unterstellst, er habe sich nicht genug befasst oder sei bar jeden Respekts, wenn er sich nicht rollenstatisch verhält.
Ob man das nun als Gimp-Tutorial ausführen muss, nee, wohl nicht. Und ich bin auch kein Befürworter die Leute eben nun wieder mit genau den gleichen Insignien in genau die gleiche gedankliche Schublade zu lenken.
Aber jemand, der reagiert, wie du es tust, steckt für meinen Geschmack auch nur in einer Schublade. Und keine gute. Insofern hoffe ich da wirklich auf eine Generation, die eben nicht genötigt wird, stets schuldbewusst den Blick zu senken, sondern die Augen aufmacht und sich traut zu sehen.
@da]v[ax,
PS: ich sag auch noch Guantanamo und Abu Ghraib und weiß natürlich, dass Frau Merkel sowas (noch) nicht hat.
Ein bisschen hat Frau Merkel das auch schon, und laut Herrn Wüppesahl ist das auch schon seit Jahrzehnten gängige Praxis.
Und in Griechenland hat Frau Merkel richtig kranke Zustände geschaffen; was da so alles auch in Kooperation der Polizei mit dem goldenen Morgengrauen geschieht, ist extrem beängstigend.
Nach dem ich mir diese komplette Diskussion mal zu Gemüte geführt hab kann ich mir nur noch an den Kopf greifen.
Wir haben hier mittlerweile ein System, das Faschistoide Züge annimmt. Bei einigen mittlerweile laufenden aktionen hätte die damalige Riege mit Freudentänzen angefangen, wenn sie die schon gehabt hätten.
Und dann kommt hier das (sorry für die Wortwahl) absolut Hirnverbrannte Kommentar, man dürfe ein solches System ja nicht mit den Namensgebern dieses Systms vergleichen.... Wegen den OPFERN? GERADE wegen den Opfern sollte man das vergleichen. Oder sollte man lieber damit warten bis man wieder solche Opferzahlen hat?
Das hat doch nix mit Opferverharmlosung zu tun. die heutige Generation kann sich doch garnicht mehr vorstellen was damals war. Durch die mittlerweile vergangene Zeit ist da jeder Bezug dazu verloren gegangen. Das ist auch gut so, denn ich persönlich hab keinen Bock darauf wegen eines Ösis und seiner depperten Anhänger mein Leben lang als "der böse Täter" dazustehn.
Und nun komm mir keiner mit "aber.. aber.. dein Erbe" und so ne Scheisse. Dann sollen die "Opfererben" Israel mal zeigen das mehr aus der Zeit gelernt haben als selbst andern zu unterdrücken.
So, genut Gutmenschtum gebasht.
Frohe Weihnachten euch allen und Max, lass dich nicht ärgern, wenns zu arg wird, mach einfach die Kommentare dicht. Dein Blog, deine Regeln. Gruß vom BOfH
Ich fands ok - paßt ja auch ganz gut auf die aktuelle Zeit.
Die Anfänge oder auch Fortgeschrittenen sind doch längst gemacht. Guckt euch aktuelle Interviews der politiker an. Soviel Menschenverachtung, wie da rumkommt? Aber ist klar. Sch.. darf man eben nicht Sch.. nennen.
Nichts verstanden. Sorry, jetzt noch die Opferrolle raushängen lassen. Und dann kommen in Deinem Blog Leute die PC-Bashing, Gutmenschen-Bashing (1) betreiben und dazu wird still (und laut) applaudiert. Ist das die neue Pseudo-Antifa?! Hab ich da eine Entwicklung verpasst und wir wurden in die 80er zurückgeschmissen?
Es geht auch nicht darum dass niemand was zur Unmenschlichkeit der aktuellen Politik sagen darf. Genau so geht es nicht darum Nazivergleiche zu verbieten. Die sind in manchen fällen angebracht. Aber wer die ganze Zeit "Wölfe" krakeelt, dem hilft/glaubt keiner mehr wenn die Wölfe wirklich kommen. (2) Außerdem wird die Schlagkraft des Vergleichs durch die ständige Überstrapazierung deutlich banalisiert und die Diskussion (zu Recht) vom eigentlichen Thema abgelenkt. (3)
Dazu kommt:
Wer nicht rafft, dass er gerade eine bürokratisierte Tötungsindustrie als Vergleich ranzieht, dem fehlt es an politischer Bildung.
Wer das rafft und den Vergleich billigt, dem fehlt es an Empathie. Wenn beides nicht der Fall sein sollte, dann weiß ich auch nicht weiter.
Aber wenn Kritik damit abgespeist wird, dass man "aggressiv" sei (warum weiß ich trotz Nachfrage bis heute nicht) und "wohl mit dem falschen Bein aufgestanden". Dann habe ich verständlicherweise keinen Bock mehr zu diskutieren. Ja, bei Dir gibt es keine Weihnachtsstimmung in Deinem Blog (siehe "Rechter Terror – der Staat als Freund und Helfer"). Aber von anderen forderst Du mit genau Dieser Argumentation doch einfach die Klappe zu halten und einen durchzuziehen (s.o. und siehe den "Kinners"-Post). (4)
Also am besten das Bild wieder reinnehmen. Den albernen Mimimi-Kommentar löschen und den Post in "Nichts gelernt" umbenennen. Und bitte nicht die Aggressiv-Frage anhand dieses Kommentars beantworten. Denn mittlerweile bin ich wirklich sauer.
Zu (1) aus der Wikipedia:
Der Politikwissenschaftlerin Katrin Auer zufolge werden unter der Chiffre „pc“ (für engl. political correctness), für deren Aufkommen häufig „Gutmenschen“ verantwortlich gemacht würden, speziell in der Rechten Themen benannt, über die man nicht mehr laut und öffentlich reden könne, ohne dem „Terror der Gutmenschen“ zum Opfer zu fallen. Die so ausgemachten „Gutmenschen“ würden dabei bildhaft oft keulenschwingend dargestellt. Die Rede sei von „Moralkeule“, „Rassismuskeule“, „Faschismuskeule“, „Auschwitzkeule“ und ähnlichem. So werde eine Feindbild- und eine Tabusituation geschaffen, in der insbesondere frauenfeindliche, rassistische und antisemitische Äußerungen als rebellisch und tabubrechend erscheinen. Der Begriff „Gutmensch“ wirke hier als Code, um in diesem Denkmuster sprechen zu können und verstanden zu werden, ohne die eigene Gesinnung deutlich formulieren zu müssen. Ein bekanntes Beispiel sei es, in antisemitischen Reden das Wort „Jude“ durch das Wort „Gutmensch“ zu ersetzen. Zuhörer, die sich gar nicht als Antisemiten verstünden, könnten diesen Reden bedenkenloser zustimmen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch#Verwendung_in_der_Politik)
zu (2) http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hirtenjunge_und_der_Wolf
zu (3) Ach komm, Godwin's Law muss ich hier echt nicht erklären, oder?
Zu (4) Dein Diskussionspartner wird diffamiert und verharmlost. Zum Einen wird er als "Kind" dargestellt, dann wieder als "aggressiv" und dann als nicht ernst zu nehmend, weil ja mit dem falschen Bein aufgestanden.
@Die Katze aus dem Sack, Wenn das in der Legislatur Merkel passieren sollte, dann gebe ich Dir 100 Euro! Ernsthaft!
@Kotzendes Einhorn
Wenn es tatsächlich passieren sollte, dann werde ich ganz sicher mehr tun, als nur die 100€ zu nehmen! Ohne Scheiss!
@Kotzendes Einhorn
Aber diese bürokratisierte Tötungsindustrie war doch die Endlösung. Zunächst wurde erniedrigt, gesammelt und ausgebeutet. Erst kam die Zwangs-Arbeit, dann kam der Tod. (Heute hiesse es: Erst kommt HartzIV, was kommt dann?)
Arbeitslager, Sammellager, Durchgangslager, Konzentrationslager. Habe ich eine Lagerart von damals ausgelassen? Ja, das letztliche Vernichtungslager. Es muss gestattet sein aufzuzeigen, das Sowas von Sowas kommt und alles eine Geschichte hat. Wenn aus dieser geschichtlichen Entwicklung weder gelernt noch an sie vergleichsweise verwiesen werden darf, dann weg mit dieser nutzlosen Altlast.
@Uena,
ich kann die Einwände vom kotzenden Einhorn & Pantoufle nachvollziehn.
Die Jugend von heute kennt Hitler - wenn überhaupt - nur noch als lustige Comedy-Figur; aus Helge-Schneider-Filmen, "isch hock in meinem Bönker", oder YouTube-Downfall-Parodien.
Eine der wenigen ernsthaften Auseinandersetzungen der letzten Zeit, "der Untergang", zeigte AH mit Bunkermannschaft in der Opferrolle. Hitler als körperlich-seelisches Wrack, der auf die letzte Flucht-Chance verzichtet, um bis zum bitteren Ende in Berlin zu bleiben... genauso der Goebbels-Clan: lieber mit dem Führer sterben, als unter "feindl." Weltanschauung zu leben.
Historische Tatsachen; auch daß Holocaust, Kriegsverbrechen, Kommissarbefehl, oder der Massenmord russ. Kriegsgefangener durch Nahrungsentzug nicht thematisiert wurden kann man dem Film nicht vorwerfen; war halt nicht sein Thema.
Das Problem ist nur, wie gesagt - die Jugend kennt gar nichts anderes mehr. Bei "Terror-Regime" denkt die Jugend zuallererst an die DDR, und das 3.Reich war dagegen doch nur "halb so wild". Die ständigen Nazi-Vergleiche relativieren natürlich, und "Faschismus" ist fast schon eine obligatorische Bezeichnung für alles Ungewollte.
Der -reale- Faschismus wird gerade dadurch "in die Vergangenheit gerückt und verschlossen", weil Faschismus heute nur noch ne leere Worthülse ist, die alles und nichts bedeuten kann - penetrante Nichtraucher, Spießer, "Öko-", alles Faschisten.
Wenn "Ökofaschisten" E-10 einführen und Gesundheits-Faschisten Rauchverbote erlassen - was ist dann noch Guantanamo Bay?
Für Raucher ist der Aufenthalt in einer Nichtraucherkneipe also so schlimm wie die Haft in einem Folterlager auf Kuba?
Wenn "Hakenkreuze und Antisemitismus" (Rassismus überhaupt) keine Inkarnation des Unrechts sind - was ist dann eine? Wenn es schon nötig ist getrimmt zu werden, dann höchstens darauf, das Zeichen unter dem Millionen Menschen nur wg ihrer "Rasse" ermordet wurden, nicht als Inkarnation des Unrechts zu sehn...
mit "Kollektivschuld" hat das gar nix zu tun, "Kollektivschuld" gibt es nicht.
Aber wenn ich nix übersehn hab, haben auch weder kotzendes Einhorn noch Pantoufle sowas geschrieben. Die einzigen, von denen ich überhaupt ständig was von "Kollektivschuld" höre, sind Nazis, die meinen die Deutschen "davon befreien zu müssen" - nur daß diese Kollektivschuld überhaupt nur in den Köpfen von Nazis (und vllt Antideutschen) zu existieren scheint. Ich kenne jedenfalls keinen der ernsthaft an eine dt. Erb-/Kollektiv-Schuld glaubt.
@Temno,
"Durch die mittlerweile vergangene Zeit ist da jeder Bezug dazu verloren gegangen. Das ist auch gut so"
Ich finde das überhaupt nicht gut, sondern sehr schade. MMN muß die Erinnerung hochgehalten, und was passierte vorm Vergessen bewahrt werden.
Nicht weil wir die "bösen Täter" sind oder "unsere Schuld" hochhalten müssen - sondern weil der Holocaust eben kein einmaliges Ereignis war, und jederzeit wieder passieren kann (und schon passiert ist). Und zwar ganz unabhängig von Nation, Land oder Kultur.
Ich bin jetzt echt nicht grad der Israel-Fan - aber daß ausgerechnet ein Deutscher (wenn du Völker pauschalisieren willst, bitte ;)) den "Opfererben Israel" vorschlägt, sie sollten mal zeigen was sie aus der Geschichte gelernt haben - das ist echt der Hammer.
Falls du dich erinnerst - es waren die Vorfahren der Israelis, die damals wie die Schafe in die Gaskammern gewandert sind. Wenn du also meinst, es wäre an einem Volk etwas zu lernen - sollten das doch eher die Nachfahren der Täter statt Opfer sein, oder?
Aber wenn du meinst, aus der Ermordung der Eltern & Großeltern könnte man etwas lernen - außer einer evtl. Psychose, tiefem Hass und Rachegedanken - würdest du vermutlich auch einem mißbrauchten Kind raten, es solle jetzt mal gefälligst draus lernen...
Aber genau, sollen erstmal die Juden lernen... deine Landsleute haben das jedenfalls weniger, denn Großmachtsstreben und Angriffskriege sind ja wieder schwer in im Lande. Sogar ne Söldnerarmee haben wir schon.
Keine Ahnung ob du trollst, ein bißchen dumm oder einfach ein Arschloch bist...
Aber wenn Erwachsene(?) wirklich derart hirnamputierte Kommentare ablassen, zweifele ich doch stark daß Deutschland noch zu retten ist... vor Allem ob sich das überhaupt lohnt.
@Garfield, jetzt muss ich doch mal dazwischen grätschen.
Ihr alle redet euch hier so in Rage, dass wieder Beleidigungen fallen, die mir ECHT AUF DEN SACK GEHEN! Wenn hier so "diskutiert" wird, werde ich die Kommentare demnächst zu machen. MANN! ECHT! FUCK!
Temno schreibt, dass ihm keiner mit Erbschuld kommen soll. Verständlich. Außerdem schreibt er, dass die Israelis inzwischen zu Tätern geworden sind, aber ständig den Opferstatus für sich beanspruchen. Stimmt doch, oder etwa nicht.
Außerdem schreibt er, dass man gerade wegen der Opfer nicht aufhören sollte, Faschismus als Faschismus zu bezeichnen.
Es wäre schön, wenn jetzt ALLE HIER mal tief Luft holen, eine Runde spazieren gehen und mal nen Gang zurück schalten. Sonst ist hier echt Schicht im Schacht.
@Kotzendes Einhorn, mit dem Ausdruck "ach Kinners" nenne ich niemanden ein Kind. Mann, du WILLST mich falsch verstehen und du WILLST angepisst und sauer sein, also nimmst du alles, was dazu passt, daher und liest es wiedewidewie es dir gefällt.
"ach Kinners" ist ein norddeutscher Ausdruck, der soviel bedeutet wie "Ach Leute" und hat nichs mit der Reduzierung der Angesprochenen auf einen Nicht-Erwachsenen-Status zu tun. Zumindest verstehe ich das nicht so.
Temno schreibt "So, genug Gutmenschtum gebasht" und darin schwingt für mich eine Menge Ironie mit. Die wird allerings in so einer aufgeladenen "Diskussion" gerne übersehen.
[Ironie]Vielleicht sollten wir uns alle mal im Boxring treffen und dort weiter diskutieren, das hier führt offensichtlich zu nix. [/Ironie] Und Ironie, die man erst kennzeichnen muss, nervt.
Es tut mir leid, dass ich mit einem (wie ich fand) lustigen Bildchen so eine BESCHISSENE Stimmung erzeugt habe. Ich werde in den nächsten Tagen mal was längeres dazu schreiben und da könnt ihr dann entweder über mich her fallen oder euch mal überlegen, ob ich nicht vielleicht doch auf eurer Seite bin.
@Garfield,
Nein, es geht eben nicht darum, Unrecht zu relativieren. Zumindest kein vergangenes. Es geht aber darum, es nicht auf Hakenkreuz und Antisemitismus zu beschränken. Das waren Symptome und Symbole. Heute hat es andere Symptome und andere Symbole. Wir werden gemahnt zu erinnern. Gleichzeitig wird aber eben eine Vorstellung davon mitgeliefert, wie man denn korrekt zu erinnern habe. Dem kann ich mich nicht anschließen.
Du hast recht, Faschismus wird missbräuchlich benutzt. Und man kann sich auch der Meinung anschließen, dass dadurch einiges relativiert wird. Die Historie, weil sie eben nur noch persifliert auftaucht. Die Gegenwart, weil sie durch den Verständniskontext unserer Gesellschaft eben nicht schockiert ist in einem gewünschten, wachrüttelnden Sinne, sondern eher entfernt wird und bekannte Schubladen öffnet. Ist zumindest mein Eindruck.
Ich weiß nicht, welche jungen Leute du so kennst. Man kann sich sicher über Allgemeinbildung, also fehlende, und überhaupt mangelndes gesellschaftliches Interesse beklagen. Für die jungen Menschen in meinem Umfeld kann ich das nur sehr bedingt unterschreiben. Ich sehe durchaus eine Auseinandersetzung, auch mit diesem Thema. Ich wurde während meiner ganzen Schulzeit wirklich vollgestopft mit diesem Thema und ebenso vollgestopft mit "Verantwortung und Schuld". Wie übernehme ich als Teenager Verantwortung für etwas das 60 Jahre her ist? Hast du den Eindruck, dass in Deutschland eine wache Gesellschaft herangewachsen ist? Die Generation, die sich jetzt über das fehlende Bewusstsein der jungen Leute echauffiert, hat meiner Meinung nach ordentlich gepennt in den letzten Jahrzehnten. Diskriminierung, Entwürdigung, Angst, Entrechtung und immer weiter um sich greifende Ausgrenzung, eine Aushöhlung der Verfassung und der gesamten politischen Ordnung und mediale Propaganda. Aber ist kein Hakenkreuz dran, also ist es nicht so schlimm und definitiv nicht vergleichbar mit einem Deutschland zwischen 1910 und 1930. Ist überzogen formuliert, aber ich hoffe, du weißt was ich meine.
Und wenn die Schlussfolgerung aus deiner Anmerkung eine Aufbereitung für ein uninformiertes (jetzt schrub ich erst uniformiertes, soweit isses schon! *g*) Publikum sein soll, kann ich mich dem auch nicht anschließen. Wie soll sowas dann aussehen? Dann müsste das für alle Informationen gelten. Was soll dabei rauskommen. Ebenso möchte ich keine Einschränkung im Bereich der Kunst sehen. Da darf es für mein Empfinden keine blinden Flecken geben, die man nur mit den Fingerspitzen anfassen darf. Das Risiko, dass für unseren Geschmack auch mal ordentlich daneben gegriffen wird, klar, das gibt es. Muss es geben. Muss man ertragen. Sowas ist für mich ein Teil einer echten Aufarbeitung, von der wir immer noch (!) meilenweit entfernt sind. Die sich anschließenden Diskussionen sind ein Motor dessen und ein Spiegelbild des Status Quo.
Hitler als Menschen zu zeigen, macht Sinn, für mich jedenfalls. Ihn nur als brüllenden Redner und groteskes Monster zu zeigen, bringt doch genau die Form der Entrückung und Mystifizierung, die blind macht das Gestern zu verstehen und das Heute zu sehen. Merkel ist kein Monster, dennoch ist sie führend verantwortlich für ein monströse Politik. Innen wie außen.
Ich kenne die Argumentation von Pantoufle oder Kotzendes Einhorn. Schon mein Leben lang. Und wenn ich mich umsehe, empfinde ich eben genau diese "Lehre" aus der Vergangenheit als eine "Leere". Ich finde, wir haben auf ganzer Linie versagt, was Wachsamkeit angeht.
Vielleicht sollte man einfach mal in die Richtung gehen, dass es die richtige Auseinandersetzung nicht geben wird. Was richtig und was falsch ist, zeigt uns eventuell die Zukunft, wenn wir mal zurückschauen werden. Falls wir es dann noch können. Ich jedenfalls wehre mich dagegen, mir Ignoranz oder Verharmlosung vorwerfen zu lassen. Nichts dergleichen ist Ursprung meiner Position, ganz im Gegenteil.
So und nu ist auch gut. Ich denke, wir werden uns bei diesem sehr schwierigen Thema sicher nicht einig. Müssen wir auch nicht.
@Max Mit emotionalen Diskussionen, die auch teils etwas ohnmächtig geführt werden, musst du rechnen, wenn du dieses Thema anrührst. Ich finde aber einen Großteil der Beiträge zwar emotional, aber doch in Ordnung. Geht um Positionen. Und zeigt doch, dass so oder so den Menschen vieles eben doch nicht am Arsch vorbei geht. Was ich erstmal begrüße. Muss ja auch nicht immer alles nur geschmeidig laufen. Je schwieriger ein Bereich desto schwieriger die Positionierung dazu.
@da]v[ax, Tut mir leid Max, Du sagst Du willst nicht diskutieren und fängst jetzt auf einem emotionalen persönlichen Level wieder an. Und das obwohl wir eigtl. auf nem anderen Level bereits kommunizierten, was Du Dir ja auch wünschtest. Da komme ich mir zusätzlich verarscht vor. Statt Dich mit meinem Vorwurf auseinander zu setzen kommen wieder die üblichen Plattitüden wie Ironie und DU VERSTEHST ALLES FALSCH, weil DU es so willst. Und natürlich weil ich voll aufgeladen bin. Is klar.
So weiß ich wieder nicht, warum ich denn bitte zu Beginn "aggressiv" gewesen sein soll. Ich hab auf keine meiner Fragen eine Antwort bekommen. Stattdessen muss ich mir jetzt nochmal anhören, dass ich nicht ein ernstzunehmender Diskussionspartner wäre, weil ich mir wie eine Kinderbuchfigur die Welt "wiedewidewie" sie mir gefällt konstruiere. Ist aber garantiert auch wieder nur falsch verstanden und gar nicht so gemeint
Genau so, wie ich Dir in einer Mail schrieb, dass Dir klar sein sollte, dass es nicht um das Bild geht, sondern die dauerhaften Vergleiche. Es war halt die Ironie, dass selbst ein Faceswap Tutorial nicht ohne Nazivergleich auskommt. Obwohl Deine Antwort flapsig war, dass Du ja nicht doof seist reduzierst Du das wieder alles auf das harmlose lustige Bildchen. Und signalisierst damit abermals, dass Du nicht verstehen willst, dass es mir um die dauerhaften zur Karikatur verkommenen vergleiche geht. Fühle ich mich auch veräppelt. Privat schreibe ich was anderes als Dir öffentlich in meinem Blog? Häh?
Und gerade wegen den neuen Kommentaren und Diskussionen hier empfehle ich nahezu allen Kommentatoren das Buch "Exklusive Solidarität".
@Die Katze aus dem Sack, Nochmal: "Es geht auch nicht darum dass niemand was zur Unmenschlichkeit der aktuellen Politik sagen darf. Genau so geht es nicht darum Nazivergleiche zu verbieten." Steht auch in dem Kommentar auf den Du antwortest.
@Kotzendes Einhorn
Ich verstehe ja Deine Einwände und habe bis zu einem gewissen Grad auch Verständnis für Deine Relativierungsbehauptungen. Aber meine Befürchtungen, dass diese Unmenschlichkeit einfach da weiter macht, wo man sie glaubte beerdigt zu haben, bleiben erst einmal bestehen.
@da]v[ax,
sorry, wollte nicht ausfallend werden.
Aber wenn jmd sich dagegen verwehrt, als Deutscher eine Kollektivschuld untergeschoben zu kriegen - was natürlich verständlich ist, Kollektivschuld ist Schwachsinn, und -die- Deutschen gibt's schon mal gar nicht - dann aber genau dasselbe mit den Israelis macht - da kann ich mir nur an den Kopf fassen, freundlich ausgedrückt.
Wenn man schon Völker pauschalisiert, dann aber ausgerechnet den Israelis vorschlägt sie sollten gefälligst lernen - woraus, daß sie vergast wurden? - ist das einfach nur unterste Schublade.
Was im nahen Osten abgeht ist ein kompliziertes Thema, Israel ist ein Apartheits-Staat der einiges an Scheiße baut und viel Leid zu verantworten hat...
man muß sich aber mal vor Augen halten, daß der Holocaust für die Juden eben nicht - wie für uns - nur ein abstrakt-theoretisches Thema, sondern ein ganz reales ist, was Holocaust-Opfer in der eigenen Familie beinhaltet, Ermordete und als psych. Wracks "Überlebende".
Das ist eben doch was anderes, als der Phantomschmerz einer eingeredeten Kollektivschuld (wobei jeder der sich sowas einreden läßt MMN sowieso selbst schuld ist).
Daß "die Israelis" zum Tätervolk geworden sind würde ich auch nicht sagen, weil es "die" halt nicht gibt. Abgesehn von den Ultra-Rechtskonservativen Juden & Israelis, die uns ständig von ARD & Co vorgeführt werden, gibts in Israel z.B. auch viele Friedens-Bewegungen, auch beim Grass-Gedicht stellten sich viele J. & I's hinter Grass, hier nur mal ein Beispiel.
Daß solche Stimmen in dt. Medien untern Teppich gekehrt werden ist eine Sache, wenn man die Israelis deshalb aber ausnahmslos für Rechtskonservative hält, spricht das eher für mangelnde Medien-Kompetenz.
Und nochmal sorry, aber nach der gleichen Logik, mit der du Israel als Tätervolk bezeichnest, sind auch alle Deutschen neoliberale Merkel-Nazis, die Griechenland ausnehmen.
So, nach dem die Weihnachtsbesuche durch sind und ich wieder am PC bin:
Max: Es tut mir leid, das ich hier wieder so eine Sinnbefreite Diskussion losgetreten hab.
Ich werd mich jetzt auch nicht weiter zu dem geschriebenen Äußern, bevor das ganze hier weiter geht.
Nur eins: Du hast mich völlig richtig verstanden, inklusive des (leider nicht gesetzten) Ironie-Tags.
@Uena,
ich denke so weit liegen wir gar nicht auseinander.
In vielen Punkten stimme ich dir zu, was die Aufarbeitung angeht z.B., die entweder gar nicht stattgefunden hat (MMN gings da sowieso eher ums beerdigen); und wenn, eher unglücklich verlaufen ist.
Stimmt natürlich auch, daß die Gesellschaft irgendwie immer eine "besondere deutsche Verantwortung" vermittelt hat (sogar in den 90ern noch, nur daß sie dann für Kriegseinsätze herhalten mußte ;). Mit dem Demjanjuk-Prozeß war die Zeit dann wohl reif, allen zu zeigen "die andern waren genauso schlimm" und sich endgültig reinzuwaschen).
Wobei ich das im Ansatz gar nicht so schlecht fand, eigtl hätte man z.B. stolz sein können, den Nationalstolz überwunden zu haben... der Fehler war MMN nur, alles am "Deutsch-Sein" festzumachen. Druck erzeugt eben Trotz, und so empfanden die meisten das wohl als Mangel, wünschten sich die (vermutete) Normalität anderer Länder - und freuen sich jetzt, endlich auch wieder Fahnen schwingen, Nationalstolz haben & Krieg spielen zu dürfen...
Auch was die "Mystifizierung" von Nazi-Symbolen angeht geb ich dir Recht.
Der Höhepunkt sind da die jährlichen Gedenkfeiern zur Befreiung von Auschwitz, wo Politiker ein "Nie wieder" heucheln, während über die Folterlager der Verbündeten großzügig hinweggesehn wird. Aber solang keine Hakenkreuzflagge über Guantanamo weht...
Trotzdem sind die Nazi-Vergleiche so langsam überstrapaziert... ständig den Teufel an die Wand malen, da kann man genauso rund um die Uhr Sirenen schrillen lassen - irgendwann hört das keiner mehr.
Mal anders gesagt: wenn Merkel die Hakenkreuz-Binde zu recht trägt - das heißt dann sie is zwar scheiße, aber ein BK von der NPD wär auch nicht schlimmer?
Wenn Griechen Nazi-Merkel-Plakate hochhalten, ist das sowieso was anderes - würde mich nicht mal wundern, wenn dieselben danach "Golden Dawn" wählen.
Wie auch immer... Ich kann mich so schon schlecht ausdrücken, also vergib mir daß ich jetzt keinen Nerv hab, mir die Finger wund zu tippen beim Versuch, zu erklären was ich meine - jedenfalls werd ich mich nicht wundern, wenn es in 20 Jahren wirklich heißt: Nazi, na und?
"Hitler als Menschen zu zeigen macht Sinn" - das bezog sich wohl auf meinen Absatz über den Film "der Untergang"...? Ich hatte da einen wichtigen Satz vergessen: daß zur Opferrolle noch das Heroische kommt.
Wär alles kein Problem - wenn das tödliche Werk dieses armen, gebrechlichen, und doch so heroisch-tapferen Mannes, die gleiche Aufmerksamkeit bekämen... was (zumindest die letzten Jahre) leider nicht so ist.
Was die Jugend angeht - hängt natürlich stark von Bildung, Elternhaus etc ab... im Durchschnitt - mein persönlicher Eindruck - hat die Jugend aber kaum noch Ahnung vom 3. Reich.
An histor. Kenntnissen zwar nicht viel da, umso mehr blühen dafür revisionistische Verschwörungstheorien - vom gefakten Holocaust bis zum "Zionistischen Agenten A.H."... ich kenne so einige Leute, die diesen Scheiß tatsächlich glauben (woran das Verbot der Holocaust-Leugnung MMN auch nicht ganz unschuldig ist - so wird die Diskussion halt in rechtsfreie Räume verlagert, in denen jeder ein "Historiker" ist).
Bei "Jugend" denk ich auch nicht zuletzt an die von morgen... der neue Leitsatz heißt ja offenbar "man darf sich nicht über Hitler lustig machen - man muß!".
Im Ergebnis wachsen die Kinder jetzt vllt nicht mehr mit "Kollektivschuld" auf, dafür lernen sie die Nazis als lustig-depperte Truppe kennen, die unterbewußt v.A. mit Spaß in Verbindung gebracht wird.
Ob das so zielführend ist, bezweifele ich mal.
@Garfield,
Danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass wir nicht wirklich viel haben, das wir kontrovers diskutieren müssten. Vor allem, da ich wirklich keinen Anspruch habe, meine Wahrnehmung allgemeingültig zu empfinden. Natürlich vertrete ich eine Position, zu der ich ganz persönlich über viele Jahre hin gekommen bin.
Deshalb ist mein Einstieg ganz oben sicher blöd gewählt. Mit "Du hast recht. Fertig. Punkt." steigt man in so eine Diskussion besser nicht ein. War mehr etwas genervt sein, vom 1000sten Déjà-vu.
Was mich daran glaube ich am meisten stört, ist ein von mir schon so oft beobachtetes Ablösen vom Kontext. Ich empfinde Max als sehr weltoffenen Beobachter mit einem breiten Blick, mit Humor und dennoch kritisch interessiert und informiert. Den Anspruch, dass er ohne Fehl und Tadel sei, legt er wahrlich auch nicht an den Tag. Und eine mangelnde Ernsthaftigkeit in Form sich mit etwas auseinanderzusetzen auch nicht.
Ich hatte eher den Eindruck, dass da Knöpfe gedrückt werden und Automatismen starten. Und das gilt wohl genau so für mich.
Du schreibst:Mal anders gesagt: wenn Merkel die Hakenkreuz-Binde zu recht trägt – das heißt dann sie is zwar scheiße, aber ein BK von der NPD wär auch nicht schlimmer?
Nein, das würde ich als Interpretation ganz sicher nicht unterschreiben. Mal abgesehen von dem (zu recht) kritisierten inflationärem Gebrauch solcher Darstellungen, verstehe ich zumindest hierzulande die Intention als ein Signal von: Hallo! Aufwachen! Das kommt aus vielen hier genannten Gründen meistens nicht so an, aber bildet für mich die Basis, wenn es sich um ernstzunehmende Darstellungen handelt. Ich lege hier zugrunde, dass sich meinem Empfinden nach viele, zu viele Menschen davor verschließen, was hier gerade passiert. Sei es weil es sie bislang nicht oder nur in geringem maße betrifft. Fernab von Leidensdruck bewegt sich hier sehr wenig. Der wird zwar immer weiter erhöht, aber eben auch nur in Dosen, die einen Protestschub immer noch vermeiden.
Ein BK der NPD würde ja nun kein Hallo wach! bedeuten, sondern das klare Urteil einer Bevölkerung zu genau diesen Inhalten. Bei Frau Merkel gehe ich immer noch davon aus, dass es dem Großteil der Wähler nicht bewusst ist, was hierzulande und andernorts mit deutscher Beteiligung abläuft. Wer sich an Mainstream-Medien hält, wird das meiste davon auch nicht erfahren oder nur mit sehr verfälschenden Vorzeichen.
Der Unterschied läge also in einem ganz bewussten Zuspruch zu genau dieser Art von Politik.
Warum kann man über eine lustige Montage nicht einfach lachen?
http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/TITANIC201211komplett-1_02.jpg
@Tr0LL, hahaha, danke! Das tut gut
http://hallespektrum.de/wp-content/uploads/2012/08/npd18.jpg
inzwischen kommen die Bullen bei Demos direkt zu mir und quasseln mich mit meinem Namen an. Mal sehen, wann se dich beehren, da ich jetzt hier posten darf und inzwischen in allen Antiterror-Datenbaken vertreten bin, sag ich schon mal vorsorglich byby, war schön.
@Tr0LL, ich bin doch selber Terrorist in deren Augen. Schon lange. Wir treffen uns dann im Arbeitslager.
@da]v[ax, glaub ich nicht, habe ich doch Otzes Rat befolgt.
http://uhupardo.wordpress.com/2012/12/30/reden-wir-nicht-drumherum-es-war-ein-drecksjahr/