Das Ende des Wachstums
Mittwoch, 20.2.2013, 07:56 > daMaxWenn ich lese, dass Dell die PC-Verkäufe wegbrechen, dann kann mich das weder so richtig wundern noch traurig stimmen. Ich selbst besitze einen Dell-PC seit 2005 und bin damit immer noch absolut happy. Ernsthaft. Der hat im Laufe seines Lebens immer mal wieder größere Festplatten bekommen, etwas mehr Speicher und eine flinkere und vor allem leisere Grafikkarte. Weil Dell so geile Rechner herstellt, brauche ich auch heute noch keinen neuen. Gut, ich kann Oblivion nur ziemlich ruckelig und mit Abstürzen spielen und Skyrim wage ich überhaupt nicht anzufangen, aber z.B. Batman Arkham Asylum lief bis auf leichte Ruckler hier und da völlig flüssig und sah total geil aus. Ich bilde mir ein, das liegt auch daran, dass ich eben nicht auf Windows 7 upgegradet habe, sondern bei meinem treuen WinXP Pro geblieben bin. Aber ich schweife ab.
Eigentlich wollte ich nämlich auf etwas ganz anderes hinaus. Was heißt denn "die Verkäufe brechen weg"? Im Endeffekt doch nur, dass irgendwann jeder einen PC zu Hause stehen hat, der ausreichende Dienste verrichtet, oder? Das ist eigentlich ja kein Problem. Im Gegenteil, das ist doch eigentlich der Traum. Leider kam unsere größenwahnsinnige Wirtschaft eines Tages auf die Idee, dass jedes Jahr mehr Schrott verkauft werden muss als letztes Jahr. Wachstum um jeden Preis und gegen jede Vernunft.
Jedem halbwegs intelligenten Menschen sollte klar sein, dass es kein unbegrenztes Wachstum geben kann. Es kann nicht einmal einen stetig gleichbleibenden Absatz von so Tinnef wie Computern oder Autos oder Fernsehern geben, weil einfach irgendwann eine Sättigung eintreten muss, es sei denn, die vertrottelten "Verbraucher" lassen sich dazu überreden, schnellere größere "bessere" PCs/Fernseher/Autos zu kaufen, weil "man das haben muss". Bierbrauer und Winzer haben es da besser. Das Zeug geht oben rein, kommt unten wieder raus und wird dann nachgekauft. Ein PC wird erst nachgekauft, wenn er obsolet ist und bei den Leistungen, die aktuelle PCs bringen, passiert das eben nicht mehr alle 2 Jahre.
Ich finde das überhaupt nicht schlimm. Klar kommen jetzt wieder irgendwelche Dampfplauderer mit Arbeitsplätzen, die wegfallen werden. Aber ich schätze, das ist eben auch nur ein Zeichen der Zeit. Es gibt nunmal gar nicht so viel Arbeit, dass 7 Milliarden Menschen jeden Tag 8 Stunden an irgendwas rumfummeln könnten bei unseren hoch effizienten Prozessen. Entweder wir gehen wieder dazu über, Mehl von Hand zu mahlen oder wir arrangieren uns endlich mit der Wahrheit: wir könnten genauso gut nur 4 Stunden am Tag arbeiten und die Arbeit würde trotzdem erledigt werden. Und Wachstum ist nicht unendlich.
Bildnachweise:
More Peanut Butter by bunchofpants [CC BY-NC-SA 2.0]
Buy More Stuff by Michael Holden [CC BY-NC-ND 2.0]
Be Afraid, Consume by What What [CC BY-NC-SA]
abgesehen von dem Abschweifen auf diese Computerspuele die ich nicht kenne oder spiele.
wie kommst du in meine seele und sprichst aus der?
@fronti, ich kann Gedanken lesen, weißt du das immer noch nicht?
Bei langlebigen Konsumgütern erfand man dann die Obsoleszenz.
Arbeitsplatzverlust ist ja immer ein beliebtes Totschlagargument, um jede Sauerei zu begründen. Selbst, wenn alle Henker auf der Welt arbeitslos würden, wäre ich immer noch gegen die Todesstrafe.
Ja, es stellt sich der gesunde Menschenverstand gegen elitäres "Besserwiss". Natürlich funktioniert Wachstum in einem begrenzten System nicht unendlich. Viele scheinen aber auch darin nur eine Form der Wette zu sehen.
Wann ist die Endlichkeit erreicht?
Wie lange kann ich mich mit Lug und Betrug noch über meine Mitmenschen erheben, indem ich sie vollkommen legal belüge, betrüge und ihnen bis in die n´te Generation von Ungeborenen das Erbe nehme, das die Lebenden bereits so hoch verschuldet sind, das ein Zehntel der Bevölkerung, Tendenz steigend, bereits dankbar für ihr Existenzminimum sein müssen, dabei aber auch nur noch gewinnbringende Konsumfaktoren sind.
Ich sehe sie Gesellschaft in diesem Punkt an einem Scheideweg, der sich seit Jahren ankündigt, immer konkreter wird.
Die Einschläge kommen näher.
Das Ende dieses heiligen Wachstums scheint erreicht. Selbt die Profitierenden scheinen das zu realisieren. Lese ich doch heute, dass auch der SAP-Chef Plattner Bill Gates und Warren Buffets Club "The Giving Pledge" beigetreten ist. Auch er hat wohl begriffen, dass ihn seine 5,4 Milliarden genauso glücklich leben lassen, wie das die Hälfte dieses Vermögens vermag.
Diese Einsicht stellt aber nur eine Gabelung der möglichen Wege, die zu beschreiten möglich scheint, dar. Hier funktioniert dann in Einzelfällen dieses kreuzdämliche Konstrukt, dem Unternehmer zu erlauben mit harten Bandagen seine Konkurenzfähigkeit zu erhalten, was darauf hinausläuft, dass man diese Weltbevölkerung zu Hungerlöhnen arbeiten läßt, und hofft, dass die so gemachten Gewinne, sich auch irgendwie auf´s Volk auswirken.
Hier in Form von Wohlstand. Es wird dann eben darauf geachtet, dass dieses Existenzminimum auch noch ein wenig von diesem Wohlstandsmüll zuläßt.
Es zeichnen sich aber auch andere mögliche Wege dieser Gabelung ab.
Da ist die steigende Bereitschaft, in ein em finalen Kreuzzug endlich klar zu stellen, welche Religion der Liebe denn nun die liebevollere, die wahrere ist. Interessant ist dabei, dass unsere christlichen Horden ihre Demokratie nur in die islamischen Staaten bomben, die für diese Befreieung hernach mit Öl, Uran, seltenen Erden, etc. bezahlen können.
Die wohl unwahrscheinlichste Lösung des Konflikts läge im mündigen Bürger, der begreift, dass er in seiner produktiven Lebensphase ausgeblutet wird, während die Aufzucht und die Entsorgung seiner Humanressource nichts kosten darf.
Ich bin tatsächlich gespannt, ob ich es noch erleben werden, dass sich da der Deutsche, ja eine Weltbevölkerung hinstellt und skandiert:"Wir sind das Volk!" Um sich eine Weile von Polizei und Bundeswehr zusammenknüppeln, zusammenschiessen zu lassen, bis die Administration bemerkt, mit wem sie da was machen. Das Szenario nennt sich Bürgerkrieg.
Einer der auch eintreten wird, können wir die Banken nicht mehr retten.
Ein Bürgerkrieg der mit dem Tag loswütet, an dem die Geldautomaten ihren Dienst versagen.
Die profitierenden Eliten wird´s nicht weiter kümmern. Die sehen sich den Mist aus ihren Südsee-Paradiesen an, und warten auf den Punkt, an dem die Menschen ausgekämpft haben, und wieder beginnen zu leben, statt zu morden.
Geschichte wiederholt sich...
Allerdings, und das ist die Crux:
Das System Planet Erde ist in der Tat eine begrenztes. Gut möglich, dass dieses Feld der Ehre zum letzten der Menschheit wird. Aus Sicht "Gaias" vermutlich nicht mal das schlimmste. Treffen sich zwei Planeten...
Dell find ich da n gaaanz doofes Beispiel. Ich selbst rate jedem Privatkunden ab sich auch nur ein einziges Stück Dell ins haus zu holen.
Ich hab ne Zeitlang PCs u.a. auch repariert. So richtig angestellt im Laden. Und jedes mal wenn ne Dell-Kiste kamen haben wir die Hände überm Kopf zusammengeschlagen.
Fing schon mit den Gehäusen an, die man nicht klassisch seitlich aufschob sonder hinlegen und aufklappen musste. Sollte THEORETISCH den zugriff erleichtern. Hat aber praktisch mehr ärger gemacht als es wert war.
Meine lustigste Erfahrung: Kunde hat ~240GB Festplattenplatz. Irgendwann schmiert die Kiste ab, Festplattenprobleme.
Beim aufmachen stellt sich raus das die Nasen hier 2x 120GB verbaut haben. Wäre ja noch OK. Aber statt das über den normalen Mainboardanschluss zu realisieren ham die nen zusätzlichen Controller eingebaut. Dieser Controller kann NUR RAID 0 konnte.
Für alle, die nicht wissen was ein RAID ist (oder nur an WoW denken ): hier werden 2 oder mehr Festplatten für den PC zu einem großen Datenträger zusammengelegt. Die Daten werden also schön zwischen den Platten gesplittet. Und wenn jetzt wie hier bei diesem PC eine Platte den Geist aufgiebt ist ALLES weg.
Hier wurd mit dem RIAD die Zugriffsgeschwindigkeiten auf die Platte gesteigert um den Geschwindigkeitsverlust des zusätzlichen Controllers auszugleichen.. STRIKE!
Und als ob das nicht reichen würde: nein. Denn es waren (zu der Zeit am gerade kommen) SATA-Platten. Um diese als Boot-Platte nutzen zu können musste man bei Win XP (war einige Monate vorm Vista-start) einen entsprechenden SATA-Treiber bei der Instalation per DISKETTE bereithalten. (OK, die Diskette kann Dell nix für, aber anderes Thema) Natürlich bot Dell damals nur Treiber für den verranzten Controller an. Wobei wir wieder beim ursprünglichen Problem waren, das wir wieder ne neue Platte brauchten um zwei als eine drin zu haben. Hier mussten eigentlich sogar 2 neue Platten her, denn welche der beiden nun wirklich kaputt war lies sich nicht mit sicherheit feststellen -.-
Als Geschäftskunde mit nem Wartungsvertrag siehts wieder ander aus. Wenn was nicht passt soll Dell es selbst ausbügeln, fertig.
Noch eine Anmerkung: Wenn du so einen Artikel schreibst, dann musst du aufpassen, dass dein Computer das nicht mitbekommt. Sonst fängt der an langsam Kaputt zu gehen, damit er endlich in Rente kann..
das fängt bei den kleinen Teilen an...
SCNR
(hoffe dass ich jetzt nicht den Teufel irgendwo hin gemalt habe)
@fronti, Der Max fängt langsam und heimlich an, aus dem kollektiven Unterbewussten zu schöpfen (dem seelischen Bereich), nur weiß ER das noch nicht.
Ahh...dein letzter Absatz geht runter wie Öl, danke dafür.
Selbst HIER (BRD, irgendwo, nur am Rande mitbekommen) reden sie ja nun von der 4 Tage Woche. ICH würde 25% Kohle abgeben, wenn ich nur noch Montag bis Donnerstag müsste (tatsächlich hatte ich das hier beim Arbeitgeber Onkel H. auch mal vorgeschlagen. Da ich aber unersetzlich bin, bin ich unersetzlich, selbst für den einen Tag. Schöner Rattenschwanz, Mist ey)
Ich SEHE es zumindest in meinem Office-Umfeld (hier und auch was am so hört) ALLE die ich kenne wären mit 3,5 Tagen VOLL ausgelastet, schleppen sich aber 45h in die Büros um... whatever. Es wird Zeit. Für mehr Zeit.
@Chris, nee, ich rede von vollem Lohnausgleich, mein Gutster
@Temno, ich bin mit meinem Dell total happy und alle, die sich auf mein Anraten einen Dell gekauft haben, sind es auch. Ist aber wie gesagt alles schon ein paar Jahre her. DAMALS waren die Kisten wirklich unschlagbar gut (und 200 Euro teuer als der Rest, was ich logisch und nachvollziehbar fand).
PS:
seitlich aufklappen: Check.
Controller: kein Plan, ich brauch kein Raid.
SATA: tut und bootet.
@da]v[ax, War auch nur ein Beispiel von vielen. Ist auch schon einige Jahre her, evtl haben die sich mittlerweile ja gebessert, aber ich mag sie trotzdem nicht
zum Controller: Der Kunde damals hätte auch keinen Raid gebraucht (vor allem kein Raid 0), das dingen war trotzdem drin und lies sich auch nicht umstellen.
SATA: die Floppy war ja nur bei XP-Instalation nötig. Nach Instalation beim normalen Systemstart brauchts die dann nimmer. Da hab ich aber oben schon gesagt, DAS kann ich nicht Dell anlasten, das hat M$ verbockt. Seit Vista ist aber auch die nichtmehr nötig.
@da]v[ax, Und ich würde auch in 80 Stunden pro Woche noch nicht mit all dem Kram fertig werden. Das ist schlimmer als jede Hydra. Nur weil ihr Penner Strom verbraucht und die Anbieter wechselt und eure Abschläge nicht zahlt und umzieht...
Wir sollten Strom mit in die Grundsicherung packen und ich bleib bei vollem Lohnausgleich zuhause und kann mehr bloggen.
Und Computer, die lange halten sind toll. Echt jetzt.
Ohne die Aussicht auf Wachstum keine Innovation. Und ohne Innovation gäbe es vermutlich auch sowas wie das Internet nicht. Geschweige denn Telefon oder sonstwas (und diese Seite damit auch nicht).
Die Frage ist eher, wie viel Wachstum und was "macht" man damit. Und dass ausgerechnet "Dell" gut ist wundert mich (schließlich ein böser, (noch) börsennotierter US-Computerkonzern) oder sind die alle gut (also auch IBM, HP, Lenovo (ok Chinesen), Acer...)...ok war eine rhetorische Frage. Es kann sich in der Diskussion (sofern es eine gibt) auf Satz 1-4 beschränken.
@Lutz:
Du nimmst bereits mit deinem ersten Satz eine Abzweigung, der ich nicht folgen möchte. Na sicher gibt es außerhalb deiner Welt Innovation um der Innovation Willen (z.B. Wurli), ganz ohne Wachstumshintergrundgedanken. Dem Rest ("Die Frage ist eher [...] sind die alle gut") kann ich dann endgültig nicht mehr folgen. Ich muss mich keineswegs entscheiden, ob alle Konzerne vielleicht gut sind, nur, weil ich mal ein gutes Produkt erwischt habe.
Schönes Leben noch.