„Man hätte auch Schwedens Nationalhymne vorsingen können“ (Nachtrag)

Montag, 13.7.2015, 23:18 > daMax

Und wo wir gerade bei Griechenland waren: hier ein Interview mit dem frisch zurückgetretenen Ex-Wirtschaftsminister Giannis Varoufakis

Von seinen Euro-Finanzminister-Kollegen fühlt er sich immer noch unverstanden. In den Verhandlungen mit den Geldgebern hätte niemand ökonomische Argumente hören wollen. Wenn er „logisch stimmige Argumente“ vorgetragen habe, wäre er nur angestarrt worden: „Man hätte auch die schwedische Nationalhymne vorsingen können – man hätte dieselbe Antwort bekommen“, erzählt Varoufakis. Er hätte noch nicht einmal für Verärgerung gesorgt. Es sei einfach so gewesen, als habe er nicht gesprochen.

und

„Wir können unmöglich zulassen, dass eine Wahl alles ändert“, soll Schäuble laut Varoufakis gesagt haben, schließlich gäbe es in der EU allenthalben irgendwo Wahlen, da könne man nicht immer die Verträge ändern.

Nachtrag: pantoufle zu der Angelegenheit:

Das Regierungsorgan Tagesschau.de schlägt dabei in die selbe Kerbe wie auch FAZ oder die Süddeutsche: Tsipras Kampf um die Mehrheit. Daraus spricht ein eigenartiges Demokratieverständnis der Gewohnheit folgend, daß Wahlversprechen nur dazu dienen, die Wahlplakate nicht so nackt aussehen zu lassen. Daß man dem Ministerpräsident Griechenlands die Rücknahme jedes dieser Versprechen erpresst hat, geht zwangsläufig damit einher, daß sich für die traurigen Reste keine Mehrheit mehr findet. Das lohnt keinen Artikel. Es sei denn, man hält es für vollkommen normal, daß sich an diese Versprechen nach der Wahl niemand mehr erinnern kann.
Zugegeben: Das ist normal.