Re: Antrag auf einen papiergebundenen Versichertennachweis
Donnerstag, 12.2.2015, 14:16 > daMaxHm... mein ellenlanger Antrag (wegen der eGK) wurde wie folgt beantwortet:
Bitte teilen Sie uns die Arzttermine mit. Danach erhalten Sie unverzüglich für diese Tage eine Ersatzbescheinigung von uns.
Falls Sie Fragen haben, rufen Sie und einfach an. Wir sind gern für Sie da
Na super. Jetzt soll ich also ohne Karte zum Arzt und da erst mal eine endlose Diksussion lostreten, weshalb ich keine Karte habe, um dann später nochmal mit dem Wisch zum Arzt zu rennen? Tolle Wurst.
"Bitte übermitteln Sie mir 2 Versicherungsnachweise zur Vorlage für meinen Hausarzt und Zahnarzt. Da ich noch nicht weiß, welche Ärzte das in diesem Quartal sein werden, senden Sie die Nachweise bitte an meine Adresse."
Momentan treten die so ziemlich alles los, um dem Wahlvieh die eGK unterzujubeln. Ich hab mit meiner KK Glück. Da kam die Frage, ob man mir die Scheine zusenden oder direkt an irgendwelche Praxen faxen soll.
Der Kampf ist erst gewonnen, wenn die elektronische Patientenakte eingestampft ist. Die Daten landen übrigens bei Arvato, einem Tochterunternehmen von Bertelsmann.
Ich empfehle, alle Schreiben von Deiner Krankenkasse vor dem Öffnen abzutasten und zurückzusenden, wenn Du eine Karte ertastest. Die restlichen Schreiben Deiner Krankenkasse solltest Du vorsorglich vor dem Öffnen in der Mikrowelle desinfizieren.
Boa sorry... Ich lese deinen Blog ja schon lange Zeit und mag deine Einstellung eigentlich sehr. Aber als ich das hier gestern gelesen habe, hab ich mich schon ein bisschen aufgeregt. Wo genau ist bitte das Problem, irgendein stinknormales Foto von dir da hinzuschicken?! Das bedeutet nicht, dass du irgendwelche elektronischen Patientenakten auf der Karte hast oder whatever.
Mal im Ernst: Meinst du deine Daten sind bei Dr. Heiner Butzemann* (*Name frei erfunden) um die Ecke, der keine Ahnung von IT hat und seinen 3 zickigen Arzhelferinnen, die alle so um die 50 sind und bei jedem Klick erst 3x nachfragen müssen, ob das so richtig ist, da zu klicken, BESSER aufgehoben?!
Die werden da vermutlich über irgendein System gespeichert, was ihnen mal irgendein Vertreter verkauft hat, vermutlich auf nem Windows XP PC, auf dem auch das Fax und die ISDN (DSL haben die noch nicht!) Leitung liegt, angeschlossen. Der Typ, der sich darum kümmert, war das letzte Mal vor 2 Jahren da und Updates machen die Damen am Tresen nicht, weil sie gar nicht wissen, wie das geht. Da kann wahrscheinlich jeder mit Kenntnis der IP-Adresse so reinspazieren und alles mitnehmen. Oder auch physikalisch - die Daten sind mit Sicherheit NICHT verschlüsselt - ein Dieb kann den Rechner einfach mitnehmen. Das Passwort für Windows (lol!) klebt vermutlich auch noch unter der Tastatur!
So. Und da werden jetzt alle deine Daten elektronisch erfasst, mit Medikamenten die du bekommen hast und Krankschreibungen und eventuell führt er auch noch eine Patientenakte dort in diesem System. Ernsthaft? DAS findest du besser? Und wenn du jetzt denkst, das wäre frei erfunden... Mein Hausarzt, auf den könnte diese Beschreibung so ziemlich exakt zutreffen. Und der schreibt in die Patientenakte sogar allen möglichen Scheiß rein, der da erst recht nichts zu suchen hat (blöd, wenn man den Bildschirm so hinstellt, dass man beim Warten alles lesen kann...)
Was ist also deiner Meinung nach sooooooo schlimm an diesem verkackten Foto auf der Karte? Noch kann überhaupt kein Arzt die damit angedachte Patientenakte nutzen, weil a) siehe oben, die hausarztübliche Infrastruktur existiert und b) das System noch gar nicht funktioniert.
Also hör bitte mal auf zu jammern, du hast auch nen Perso (da ist auch ein Bild drauf?). Also wieso machst du aus dem Bild jetzt noch nen Aufstand?!
Wenn du nicht willst, das eine Patientenakte elektronisch gespeichert wird bei irgendeinem "Cloud"-Unternehmen, dann kannst du das immer noch verweigern. PFLICHT ist nur, dass die (wie bisher auch auf der Karte gespeicherten!) Stammdaten wie Anschrift, Name, Geburtsdatum gespeichert werden müssen! Und zwar auf der Karte, genau wie bisher auch. Alles andere ist freiwillig.
http://www.stoppt-die-e-card.de/
http://www.theguardian.com/society/2014/mar/03/nhs-england-patient-data-google-servers
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Grossbritannien-will-Patientendaten-sammeln-und-weiterverkaufen-2090164.html/from/atom10?wt_mc=rss.ho.beitrag.atom
https://blog.todamax.net/?p=61857
Den Link, dass in England eine CD mit hinderttausenden Patientendaten abhanden gekommen ist, finde ich gerade nicht mehr.
PS: der Begriff "Salamitaktik" ist dir geläufig, ne?
PPS: sorry für die Aufregung. Das war nicht mein Ziel.
Wenn du nicht willst, das eine Patientenakte elektronisch gespeichert wird bei irgendeinem “Cloud”-Unternehmen, dann kannst du das immer noch verweigern.
Gibt es dazu einen Beleg?
@R@iner:
http://www.bmg.bund.de/themen/krankenversicherung/elektronische-gesundheitskarte/fragen-und-antworten.html
unter "Welche Anwendungen sind Pflicht und welche Kür?"
Natürlich ist mir die Salamitaktik geläufig, aber mal ehrlich - man muss es auch realistisch sehen. Momentan weißt du nur nicht, was mit deinen Daten schon längst passiert! Und ein Foto auf der eGK heißt wie gesagt noch lange nicht, dass dort irgendwas "mehr" gespeichert wird als bisher (abgesehen vermutlich davon, dass die KK dann auch irgendein altes Foto von dir hat - aber daran sehe ich nun wirklich nichts schlimm verwerfliches).
Und das mit den hundertausenden Patientendaten - denke erneut an meinen fiktiven Hausarzt dort oben...
Also Foto und eGK selbst: No problem - Daten darauf sind ja eh nur die Stammdaten.
Oder um es noch anders zu nennen: eGK != Datenspeicherung in der "Cloud". Das sind ja zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Selbst wenn du nur mit deinem Schein dorthin gehst, wird ja irgendwas über dich irgendwo gespeichert. Die eGK wird in Zukunft nur als Schlüssel/Authentifizerungswerkzeug genutzt, um diese Daten unter der jeweiligen ID abzulegen. Geplant ist, dass du dafür einen PIN eingeben musst und der Arzt auch - viel zu kompliziert und das setzt sich eh nicht durch.
Aber ob du nun die eGK oder nicht hast - same procedure: Speichern kann man immer noch Sachen über dich, dann tippt halt einer deine Krankenversicherungsnummer ab und speichert es unter dieser ID.
Deswegen nur mein Aufruf: Vergesst doch mal die Aufregung um das blöde Foto - das eigentliche Problem ist die Speicherung der Daten (die noch nicht zentral passiert/passieren kann, weil es nicht funktioniert) - DA muss man in Zukunft verweigern und nicht wegen dem blöden Foto.
Du bist im Prinzip eine Salamischeibe zu früh dran
@Daniel: Danke, aber ich finde nichts darüber, dass ich irgendwann gefragt würde, ob meine Daten irgendwo gesammelt werden dürfen und ich das dann auch noch verneinen könnte.
Das ist doch die Krux - Das Bild ist nicht das Problem, sondern die Struktur, die am Enstehen ist. Es zweifelt auch niemand an, dass auf der Karte nur ein paar grundsätzliche Daten von uns stehen. Wenn aber selbst Ärzte anführen, dass die eGK das Ende des Arztgeheimnisses darstellt, dann sollte man sich das angucken. Es kann technisch ja gar nicht so gelöst werden, dass mit einmalig erzeugten Schlüsseln die Daten im Rechenzentrum so gesichert sind, dass sie niemand lesen kann, außer denjenigen, denen man es gerade erlaubt. Was passiert, wenn jemand seine Karte verliert? Gibt es irgendwo Kopien der Schlüssel? Wer hat Zugriff auf diese? ... Das bmi verbreitet ausschließlich Propaganda, die jeder Informatiker zerlegt.
@daniel: r@iner hat eigentlich schon alles gesagt und daß das foto nicht das wirkliche problem ist, wurde nicht nur hier in diversen threads bereits zur genüge zerkaut; wissen wir alle.
@Daniel
Ich bin auch kein Fan der eGK und besitze auch noch keine! Deine Einwände gegen den Herr Dr. Müller-Lüdenscheid kann ich aber trotzdem gut nachvollziehen:: bin mal bei meinem Hausarzt in Die Praxis, als sich dann rausstellte, dass die Urlaub haben. Der Rechner stand da einfach so rum, den hätte jeder mitnehmen können und ausser mir war auch keiner da. Die Praxis war nur auf weil ein Raum wohl auch für Physiotherapie genutzt wurde....
Der Dieb hätte dann aber auch nur meine Daten von EINEM Arzt, nicht ALLE Daten. Dabei könnte es so schön sein: Die Daten könnten ja "Zentral" und verschlüsselt auf der Karte selbst gespeichert werden... Um Backups müsste sich dann halt jeder selber kümmern...
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/GID/227/steven/jetzt-erst-recht-anders
Ein interessanter link zum Thema eGK
Gruß Mona