Copyright ist Diebstahl
Freitag, 29.1.2016, 17:12 > daMaxFritz hat einen guten Artikel geschrieben, dessen Lektüre sich lohnt: Copyright ist Diebstahl. Heute: Bill Gates und das Tian’anmen-Massaker
Bill Gates, Sohn aus wohlhabendem Haus und reich geworden durch die Lizenzierung einer Betriebssystem-Raubkopie an den damals wichtigsten PC-Hersteller, kaufte seit 1989 mit seinen überzähligen Miliarden die „Rechte“ an Bildern, um sie dann digital vermarkten zu können. Daraus wurde eine der grössten Fotoagenturen der Erde, Corbis. Diese Firma verkaufte Gates vor einer Woche (22.1.16) an die Visual China Group in Bejing für eine ungenannte Summe. Zum „Portfolio“ von Corbis gehört (unter vielen anderen) auch das weltbekannte Bild vom Tian’anmen-Massaker, dem gewaltsamen Niederschlagen von Demonstrationen gegen die chinesischer Diktatur, mit mehreren tausend Toten im Jahr 1989, vom Fotografen Jeff Widener.
Die Veröffentlichungsrechte dieses einen Bildes, das die chinesische Gewaltherrschaft am stärksten kritisiert, sind nun also in chinesischen Händen.
Da es Dutzende von Aufnahmen anderer Fotografen und sogar Filmaufnahmen des Tiananmen-Massakers und des "Tank Man" gibt, würde ich mir da mal keinen Stress machen.
Und im Zusammenhang mit Fotografen, die 1989 nur nach China reisen konnten, weil sie dafür bezahlt wurden, ist der Spruch "Copyright ist Diebstahl" vielleicht etwas kurzsichtig.