Erste Verhaftungen in Sachen "Panama Papers"
Dienstag, 12.4.2016, 22:01 > daMaxIn den US of A wurden gestern 400 Personen im Zusammenhang mit der sog. Panama-Papers-Affäre verhaftet. Natürlich keine Steuerhinterzieher, wo denkt ihr hin?
Den Personen werden von der Polizei Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration, Verkehrsbehinderung und verwandte Ordnungsverstösse zur Last gelegt.
The best democracy money can buy.
PS: in Island trat der Premier deswegen zurück, ne? So als kleiner Realitätsabgleich.
In Island tritt man zurück und in Deutschland wird man zum Präsidenten des Bankenverbandes ernannt. "Die Berenberg Bank legt Wert auf hanseatische Tugenden." (Das lustige Smiley, dass hier eigentlich stehen sollte, ist leider zwischen Kopf und Tischplatte zerquetscht worden)
Die amerikanische Strafverfolgung von Finanzverbrechen ist zwar lasch, aber damit immer noch beinhart, verglichen mit den deutschen Kollegen. Banken werden mit Multimilliardenstrafen belegt und ab und zu - siehe Bernie Madoff - muss sogar mal jemand für lange Zeit in den Knast.
Vor Allem gibt es dort mittels Sammelklagen die Möglichkeit, auch für Normalbürger die großen Player mit massiven zivilrechtlichen Schadensersatzforderungen haftbar zu machen. So musste - um nur ein Beispiel zu nennen, alleine das Erzbistum Boston für seine kinderfickenden Priester 100 Millionen Dollar Entschädigung zahlen, während es gegen die Kirche in Deutschland überhaupt keine Schadensersatzansprüche gibt und man sich als PR-Maßnahme großzügig bereit erklärte, Opfer mit gigantischen 5000 Euro abzufinden.
Hier kann man eine halbe Milliarde Euro hinterziehen und mit Bewährung davonkommen - siehe die Milliardärsfamilie Engelhorn - während ein Hanfplantagenbesitzer schon mal 10 1/2 Jahre einfährt.
Lehnen wir uns also nicht zu weit aus dem Fenster. Unser Justizsystem ist eines der zahnlosesten aller entwickelten Länder, wenn es um die Verfolgung der dicken Fische geht. Nicht umsonst ist Deutschland für die Mafia der Hauptstandort für ihre Geldwäschesysteme in Europa.
"Das Drama der bürgerlichen Gesellschaft ist ja, dass sie Gleichheits- und Freiheitsrechte postuliert, die sie aufgrund ihrer Eigentumsverhältnisse gar nicht einlösen kann."
Aus:Raul Zelik Im Multiversum des Kapitals.
Diese "Gleichheits- und Freiheitsrechte" sind und waren nie mehr, als eine notwendige Beruhigungspille nach dem Übergang von der Agrar- zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft.
Wann immer diese "Rechte" der Macht im Weg stehen, die Interessen der Besitzerkaste stören, werden sie einfach ignoriert. Wer soll denn was dagegen unternehmen? Selbst die vielfach herbeigeträumte Revolution führt nur zu noch mehr Leid - siehe der arabische "Frühling".