Fragen, die sich mir stellen
Montag, 17.10.2016, 09:06 > daMaxWAS ZUR HÖLLE MUSS MAN EIGENTLICH ANSTELLEN, UM IN KÖLN EINE WOHNUNG ZU BEKOMMEN?!? HÄ?!? "FREIWILLIGE" SELBSTAUSKUNFT; SCHUFA-AUSKUNFT; PERSOKOPIEN (!); GEHALTSABRECHUNGEN; KOPIEN DER VERSICHERUNGSPOLICEN (!!); HAMMER DES TAGES: "BRINGEN SIE IHRE LETZTE EINKOMMENSSTEUERERKLÄRUNG MIT". WADDAFAK?!?
Statistik bisher: 13 Wohnungsbesichtigungen, 5x Interesse bekundet, 1x in die "engere Auswahl" gekommen, 0 Zusagen, Frustpegel:98%
Keine Angst, bald drückt dein zukünftiger Vermieter, Arbeitgeber, Kreditverleiher, Arzt oder auch die vom Jobcenter (könnte ja sein, das Du auch auch einen neuen Job benötigst)nur noch auf einen Knopf um all dies und noch mehr zu erfahren.
Schöne neue Welt...
Kleine Steigerung gefällig? Man stelle sich vor, die Schufa-Auskunft wäre negativ und/oder statt einer Lohnabrechnung würde man einen SGB-II-Bescheid oder wahlweise die Kontoauszüge der letzten 6 Monate mit schwankenden Einnahmen aus selbstständiger Arbeit vorlegen. Das Letztgenannte für sich genommen reicht übrigens schon, um schräg angesehen zu werden.
Hallo usa, wir kommen: Zahl der Obdachlosen steigt um die Hälfte
Oder im Sinne Philipp Röslers: Wer keine Mietwohnung findet, kann sich ja eine Eigentumswohnung kaufen.
Naja, der Markt wird das schon irgendwie regeln.
Zu deiner Frage, was man anstellen muss: Bei einer dieser Massenwohnungsbesichtigungen dem Veranstalter einen gut gefüllten Umschlag unauffällig zustecken.
Ach, ich bitte Dich, wie soll der Jung' denn an (unmusikalisches) Anthrax kommen...^^
@Horst: Das war eindeutig ein Hasskommentar. Anzeige ist raus!
Hoffentlich ganzseitig - Sie wissen ja, mein Ego.^^
@R@iner:
> Wer keine Mietwohnung findet, kann sich ja eine Eigentumswohnung kaufen.
Aus derselben Liga:
Wem die Rente nicht reicht, weil er nie genug verdient hat, hätte ja eine in einer Privatvorsorge™ ansparen können.
Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen.
OK. Ich hole jetzt schonmal die Guillotine aus dem Keller und öle die Führungsschienen. Nein, nein, kein Haßkommentar. Ein historischer Verweis.
In Chorweiler oder Porz-Finkenberg würdest du sicher ganz schnell 'ne Bude finden ...
@Jean Lück-Pickah:
In dem Kontext könnte möglicherweise diese Prognose relevant werden: https://www.youtube.com/watch?v=gEPdOZbyzbw
Zum Artikel bitte hier entlang:
https://theintercept.com/2016/10/13/pentagon-video-warns-of-unavoidable-dystopian-future-for-worlds-biggest-cities/
@Jean Lück-Pickah: Liest sich, als würde das Leben dort interessant sein: Horror im „Folterkeller“
„Hochhaus-Schänke" und „schabdemtypschlageben“ finde ich überzeugende Argumente, die für die Wahl einer Wohnung dort sprechen. Ich schätze das einfache Leben.
Und dann organsiert man eben Marx-Leseabende.
@R@iner:
„schabdemtypschlageben“ ist immer noch besser als "Studierende"...lächel
@Jean Lück-Pickah:
Empfehlung: Nur auf private (direkt-)Vermietungen reagieren. Beim Besichtigungstermin die persönlichen Vorteile hervorheben wie z. B. "keine Haustiere, keine Kinder, Nichtraucher, regelmäßiges Einkommen usw.". Desweiteren sehr freundlich, bestes Benehmen an den Tag legen, nichts kritisieren (kann alles nach Abschluss des Mietvertrages geregelt werden), auf keinen Fall vermitteln, dass man unter Druck steht.
Wir sind in den vergangenen 4 Jahren 3 mal umgezogen, um endlich eine Wohnstätte zu bekommen, wo wir uns dauerhaftes Verbleiben vorstellen können. Und mit dieser Vorgehensweise haben wir jedes Mal das Objekt bekommen, das wir wollten. Selbstverständlich haben wir uns jedes Mal verbessert (was Größe und Lage des Objekts betrifft). Der Preis: wir mussten mehrmals umziehen, um endlich dort anzukommen, wo wir hin wollten: viel Platz, Keller, Dachboden, ruhige Lage, dennoch zentral, Parkplatz vorm Haus...) Für uns hat sich die Mühe gelohnt, doch nun habe ich vom Umziehen für lange Zeit genug!
Oje. Ich sehe schon, das wird ein Schock, wenn ich 2017 nach Deutschland zurückkehre. Nach 7 Jahren um die Welt Vagabundieren kann ich nur einen Reisepass mit vielen Stempeln, ein leeres Konto und einen Master in Philosophie vorweisen (der aber anscheinend weniger zählt als eine Hausratsversicherung).
Da bleiben mir wohl nur zwei Möglichkeiten:
- zu meinen Eltern oder
- in eine dieser Städte in Ostdeutschland mit 20% Leerstand
zu ziehen.
Wie schön einfach war das doch im Rest der Welt, wo es immer ausreichte, sich am Tag des ersten Treffens mit dem Vermieter zu rasieren, ein Hemd anzuziehen und seriös-sympathisch auszusehen.
outside the boundary walls, the desert, cursed earth...inside the walls... the cursed city...convulsing...choking...breaking under its own weight
megablocks, megahighways, megacity one...
In München musst Du mittlerweile die Ergebnisse einer Kolonoskopie vorlegen - und die Schrottmöbel des Vormieters zu Manufactum-Preisen ersteigern.
In Wien soll es angeblich auch ohne diese Faxen gehen. Aber dort ist auch die Hälfte der Mietwohnungen in städtischer Hand. So 'nen Sozialismus geht bei uns mal gar nicht. Privatisieren lautet das Zauberwort.
Ja, bist du denn kein Bausparer?
@Vox Populist: Der Markt wirds schon regeln, newahr. Hier in Dresden hat die Stadt von 10 Jahren einen Wohnungsbestand von rund 50000 an die GAGFAH verkauft, um schuldenfrei zu werden. Dass seither die Mieten hier kräftig steigen, ist sicher nur ein Zufall, jetzt, wo keine kommunalen Wohnungen mehr vorhanden sind, die als Gegengewicht zu privaten Vermietern die Preise niedrig halten... (Zugegeben, momentan "investieren" auch alle in Betongold, das macht es auch nicht besser.)
London, New York, San Francisco, Hong Kong und Vancouver zeigen aber, dass da auch in Deutschland noch viel Luft nach oben ist. 50 Euro Mieter den Quadratmeter und mehr sind in solchen Städten völlig normal. Oft sind neue Wohntürme gar nicht mehr bewohnt, da sie einfach nur noch als Investmentobjekt für reiche Russen, Chinesen und Araber herhalten, die selbst niemals ihren Fuß darin setzen.
Eine progressive Grunderwerbssteuer und Grundsteuer könnte solchen Auswüchsen zu Leibe rücken, aber daran wird sich kein Politiker die Finger verbrennen - das würde die wirklich Mächtigen in diesem Staat herausfordern.
Unglaublich! Ich kanns leider nur so bestätigen, dass es so läuft. Aber ich bin da auch ehrlich: Ich werde ganz sicher niemandem meine Einkommenssteuererklärung zu einer Wohnungsbesichtigung mitbringen. Der Typ, der das verlangt, kann sich mal gepflegt ins Knie f..... Ne ernsthaft, was sind das für gesellschaftliche Auswüchse? Man (oder ich?!) kann jedenfalls den allermeisten Leuten ansehen, ob sie normal sind oder nicht. Leider hatte meine Taktik auch einen Nachteil: Ich hab viele Wohnungen gar nicht erst bekommen, weil ich direkt am Telefon schon "Massenbesichtigung? Nein Danke!" gesagt habe und auch sonst vieles Abstruses abgelehnt habe, was gefordert wurde. Nur irgendwann ist die Not, eine Wohnung zu finden, um nicht jeden Tag 200km fahren zu müssen halt so groß geworden, dass ich das kleinere Übel nehmen musste und eigentlich einen (so dachten wir) ganz netten Vermieter gefunden haben. Ein paar Monate später sind wir weiser und wissen: Wir sind bei einem Vollpfosten an Vermieter. Kümmert sich um nix, weiß nicht mal, dass nicht wir die Kaution anlegen müssten sondern er. Und der meinte sogar noch bei Besichtigung "und wenn Sie dann in die engere Wahl kommen, dann komm ich auch bei Ihnen zu Hause vorbei, um den Mietvertrag zu unterschreiben. Ich will immer sehen, wie die Leute wohnen." Gekommen ist er nie, weil es ihm zu anstrengend war. Hauptsache Kohle kassieren, aber sonst nix tun müssen. Alle Spackos.
Ich würde jetzt schon gerne wieder kündigen... aber wenn ich das so lese, habe ich gar keine Lust auf eine neue Suche.
@ Max
Auch wenn Du sicherlich Deine Zeit und Nerven anderweitig brauchst, beschwere Dich über diese (potentiellen) Vermieter bei den Datenschutzaufsichtsbehörden, Verbraucherzentralen und Mietervereinen (nähere Infos kann ich dazu gerne bei Bedarf nennen). Solange alle immer nur nach "das kleinere Übel akzeptieren", "Friss oder stirb!" und "in der Not frisst der Teufel fliegen" verfahren, ändert sich genau gar nichts.
Viele dieser Praktiken der Vermieter (und Makler) sind klar rechtswidrig, illegal, verboten - you name it! Die kommen damit nur durch, weil sich niemand beschwert und dagegen vorgeht. Das ist wie in Frühzeiten der Industrialisierung, wo Unternehmer mit ihren Arbeitern wie Nutzvieh umgegangen sind. Heute ist es im Niedriglohnsektor wieder genauso. Entweder man schluckt jede Kröte oder man wird halt durch den nächsten Niedriglöhner ersetzt.
Heute führen sich Vermieter oftmals wie Gutsherren auf und behandeln ihre Mieter/Mietinteressenten wie Landstreicher, die nach illegaler Volldurchleuchtung auch noch dankbar sein sollen, dass sie teure Mieten zahlen dürfen(!) an ihre "gönnerhaften" Wohnungsgeber.
Man kann in jedes Geschäft gehen und bekommt alles, was man haben will, solange man zahlen kann. Bei Wohnungen ist es nicht entscheidend, ob man zahlen kann und will. Nein, entscheidend ist der Nasenfaktor (Diskriminierung) und ob man sich nackig machen will (Stasi-Mentalität).
Verkehrte Welt! Wenn ich eine Wohnung bezahlen kann, bekomme ich sie aber nicht. So eine Angebotsknappheit kenne ich aus der DDR (allerdings bei Waren des täglichen Bedarfs und Autos)!
Weiter oben war ja schon London als Beispiel und gerade lese ich von einem britischen Startup, daß es für Vermieter noch einfacher machen will seine potentiellen Mieter tief zu penetrieren: http://www.golem.de/news/fragwuerdige-big-data-analyse-dieses-startup-will-mieter-ausspionieren-1610-123888.html ... "Wer normal ist braucht nichts befürchten" *grusel*
@Eloi: Horror!
Sorry... aber wer einmal eine Wohnung besichtigen konnte die ein Mietnomade nur unter staatlichen Druck nach Monaten ohne Mietzahlung verlassen hat kann diese Paranoia bei den Vermietern zumindest teilweise nachvollziehen. Macht keinen Spass nach ein paar Monaten mal locker ein paar Zehntausend Euro an Renovierung zahlen zu müssen und dann darauf sitzenzubleiben. Ist mir selber nie passiert habe aber durch meinen alten Job viele solcher Wohnung besichtigen dürfen.
Was nicht heissen soll das ich diese Praktiken gutheiße... aber verstehen kann ichs...
@Twinnie: mit einem geregelten Einkommen und einer positiven SCHUFA-Auskunf sollte die Sache erledigt sein. Schließlich bekommt der meinen Perso zu sehen und kann mich später ggf. anzeigen. Eine Einkommenssteuererklärung ist ja wohl völlig daneben. Schließlich kann ich selbst dann noch die Wohnung zerstören, wenn ich vorher einen kompletten Striptease hinlege. DIE Gefahr bleibt immer.
Ich hab auch schon Zusatzformulare gesehen wie „Hiermit unterschreibe ich, dass aus vorhergehenden Mietverträgen keine Gerichtsverfahren oder Anzeigen anhängig sind oder waren“. Scheint in mehreren deutschen Städten zur Regel geworden zu sein. Wenn du dich also einmal in Unfrieden von deinem Vermieter trennst oder einfach nur mit seiner Nebenkosten-/Mieterhöhung nicht einverstanden warst, stehst du auf der Straße.
@Chris: das ist der Standardsatz, den ich jetzt schon 5x unterschieben habe... dazu kommen Aussagen wie "ich war noch nie meine Miete säumig" oder "ich bin nicht in Mietdingen vorbestraft" usw usw