Alle Ausländer ohne Thailändischen Pass sollen zukünftig zur Benutzung einer speziellen Sim-Karte gezwungen werden, anhand derer sie jederzeit geortet werden können. Abschalten verboten. »Keine Sorge: Ihre Privatsphäre ist natürlich jederzeit gesichert!» versichern führende Vertreter der neuen Militärdiktatur, die seit letztem Sonntag im Amt ist.
Irgend etwas in mir sagt, daß dieses Beispiel Schule machen wird.
Schade, auf Ko Tao hat's mir ganz gut gefallen...
| Abgelegt unter The power game
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Heise Clickbait. Eben hatte ich doch noch darüber lamentiert, daß deren Niveau im freien Fall ist. Und nun wie auf Ansage:
Überschrift: "Zwangsortung für ausländische Handynutzer in Thailand"
Im Text: "... die thailändische Telecomaufsicht habe dies der Regierung vorgeschlagen"
Na klar, schon die Idee ist verräterisch und verurteilenswert. Aber ein "Vorschlag" ist noch keine Realisierung, wie die Headline suggeriert.
Und für das Wort "vorgeschlagen"/"gewünscht" (neutral) oder "beabsichtigt"/"geplant" (beides bereits insinuierend) wäre am Ende der Headline durchaus noch Platz gewesen. Ich unterstelle also bei der Weglassung kalkulierten Vorsatz. Clickbait. Journalismus geht anders. Und Heise gehört nicht mehr dazu.
Die Kontrollettis möchten es halt auch gerne bequem haben. Ein einfaches Filterkriterium für "böse" macht deren Leben einfacher. Muß man Verständnis für aufbringen. Könnte direkt aus der Ideenwelt von Herrn Uhl, Öttinger oder Wendt stammen. Serious offence intended!
Wie mans macht, macht mans falsch. Geht man dem angekündigten Inhalt der Überschrift nach, geht man damit dem Clickbaiter auf dem Leim und bedient seine Absicht. Beläßt mans beim Lesen der Überschrift, kriegt man aufgrund der beabsichtigten Suggestion falsche Wahrnehmungen untergejubelt. Beides ärgerlich - und letzteres obendrein gravierend. So entstehen Legenden. Das macht das Clickbaiting nachgerade abstoßend gefährlich.
Am besten, man ignoriert die einschlägig auffälligen Seiten als Primärquelle. Wenn man eine von dort ausgehende Story weitertratschen will, sollte man aber auf jeden Fall den Gehalt prüfen. Merksatz: Heise-Zitate und -Referenzen nur nach Inhaltsprüfung! Den Pokal darfste gerne an Pantoufle weiterreichen.
Personal note: Ich fand von mir o.g. "Bekenntnisse eines Clickbait-Autors" einen echten Augenöffner für deren zynisches Geschäftsmodell. Seitdem bin ich wachsamer. Nochmalige Leseempfehlung.
@OldFart: Wenn ich sowas poste, hab ich mich in der Regel etwas gekümmert. Gehört hatte ich es von meinem Vater: Der hat es vorgestern mitbekommen. In Thailand. Hörensagen oder seine Thai-Postille – was weiß ich. Gestern kam es im Deutschlandfunk und auf Datenschutz.de (Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein), wenn auch mit dem Verweis auf Heise.de.
Das reicht mir erst mal. Seit Sonntag ist Prayut Chan-o-cha als Ministerpräsident und Chef der Militärjunta »vom Volk bestätigt« bei einer mehr als merkwürdigen Wahl. Am Mittwoch kommt Heise mit der Nummer: Das erscheint mir nachvollziehbar. »…die thailändische Telecomaufsicht habe dies der Regierung vorgeschlagen«. Ja, genau so wird es gewesen sein. Genau so!
…und der Chef des Bundeskanzleramtes schlägt Frau Merkel vor, mal eben die deutsche Bank zu retten. Das soll ich dann vermutlich auch glauben.
Daß die Militärjunta böse Pläne hat und keine Sympathie verdient - logisch. Daß bei uns und bei denen andere vorgeschickt werden, um als Strohmann ebensolche fiesen Pläne in die Wege zu leiten - auch logisch. Daß man erwarten kann, daß sie es ernst meinen und in die Tat umsetzen - sicher doch. Sind wir uns doch einig.
Mir ging es darum, daß Heise in der Headline absichtlich Bilder wachruft, die sich im eigenen Text des Artikels dann als falsch erweisen. Und offensichtlich funktioniert es. Die Botschaft der Headline wird auf vielen Wegen weiter kolportiert, obwohl im Text etwas anderes steht. Stell Dir mal folgendes vor:
Überschrift: "Die Bahn ist pünktlich"
Text: " ... äußerten alle befragten Bahnpendler als vordringlichsten Wunsch für die Zukunft".
Deutschlandfunk: "Wie Heise berichtete, ist die Bahn pünktlich"
Tagesschau: "Heise hat herausgefunden, daß die Bahn nicht unpünktlich ist"
Stille Post. You get the idea. Klarer Fall von gefoppt und nachfolgender Legendenbildung. Am Anfang der Kette steht das Geschäftsmodell Clickbait. Und diesbezüglich muß man halt auf der Hut sein. Darauf wollte ich raus.
@OldFart: Nix Problemo! Wir sind uns ja grundsätzlich einig. Aber was willst Du als Blogger machen? Wenn der DF das bringt, geht man stillschweigend davon aus, daß die (hoffentlich) mal nachgefragt haben, das selbe bei einer Datenschutzbeauftragten (immerhin Behörde). Als Gerücht von Vaddern hatte ich es auch - was soll ich denn noch machen?
Normalerweise vergehen bei mir auf dem Blog 4,5 Tage (oder mehr), bis ich mich dazu äußere. Ausnahme: Den »Putsch« in der Türkei habe ich mal aus Jux und Dollerei live kommentiert. Das war aber auch das erste Mal und entsprang eher meinem Entsetzen als einer Sorgfaltspflicht. Muß auch mal sein!
Du sagst »Clickbaiting«, ich sage: Ich schreibe über die Dinge, die mich interessieren. Obwohl ich ausdrücklich kein Journalist bin und auch nicht im Ansatz diesen Anspruch erhebe, gebe ich mir doch Mühe was die Quellenlage betrifft.
Da gibt es nämlich noch einen anderen Aspekt, den ich an dieser unpassenden Stelle mal loswerden möchte. Als sich damals Ungarn unter Victor Orban in kürzester Zeit in eine Quasi-Ministerialdiktatur verwandelte, habe ich wochenlang darüber geschrieben. Bis es kein Arsch mehr gelesenen hat. Egal! Weiterschreiben. Ich hab damals versucht, alles zu lesen, was ich über Ungarn (außerhalb meines Geschichtsstudiums) lesen konnte. Jetzt habe ich das gerade im Falle der Türkei gemacht. Ich sag Dir mal eines: Das interessiert keine Sau mehr. Das interessiert solange, wie das auf Twitter und wie das alles heißt mehr als 150 Leute zum posten bringt. Danach ist die Nummer weg! In der Kloake, Wasserspülung, Versenkung; vergiss es! Da können noch so viele Leute sterben und im Kerker verschwinden: Kein Arsch schert sich einen Dreck darum! ICH KOTZE! Weiterschreiben!
Du hast als Blogger ein Kardinalproblem. Das besteht darin, daß dir meist die wirklich zuverlässigen Quellen nicht offenstehen. Was willst du machen? Es unkommentiert lassen, Schnauze halten, abwarten? Ich sehe durchaus das Problem der »Empöria«, die nur darauf wartet, das nächste Schwein über die Autobahn zu treiben. Das existiert natürlich auf beiden Seiten: Denjenigen, die die fetten Schlagzeilen schreiben und denjenigen, die sich aus diesem Fettnapf eine dicke Butterstulle schmieren.
Ich sehe auch den »Adjektivismus«, der keine normalmenschliche Handlung ohne Untertitel wie »menschenverachtend«, »weiß, männlich, wohlhabend« oder »repressiv« kommentieren kann. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Was und in welcher Form soll man eigentlich noch schreiben, ohne daß man automatisch in irgend eine Ecke gedrängelt wird, so das sich die Diskussion nur noch um die Form und nicht mehr um den Inhalt dreht?
Ah, Mißverständnis. Mein Problem!-Statement bezog sich auf die Clickbait-Produzenten, die das ausnutzen, um einen Aufreger und Hype zu fabrizieren. Und mit den Clickbait-Produzenten meinte ich die professionellen "News"-Fabriken a la Heise News. Dir unterstelle ich das doch nicht. Logo.
Im ganzen Rest: D'accord. Als Blogger sitzt man am Ende der Informationskette. Und wenn irgendwo ein Hype losgetreten wurde und auch die "Qualitätsmedien" und sonstigen Informationsüberbringer (wie z.B. der Datenschützer) allesamt unisono denselben Kappes verbreiten, wird es schwer, Hysterie und Wahrheit zu trennen. In dem Fall fände ich ein paar Tage warten, wie Du es sonst praktizierst, die bessere Wahl. Just my 2 cents. Meist legt sich dann der Pulverdampf und die Sicht wird klarer. Wenn es um Heise geht, läßt man die Sachen besser mal einen Tag "abhängen" und guckt dann ins Forum. Dann liegen die übelsten Patzer meist schon als Beschwerde auf dem Tisch. Recht so!
Tja, die "Journalisten", die in dem verlinkten Text über Klickjournalismus beschrieben wurden, wird es wohl nicht mehr lange geben - aus dem Netz Texte und Bilder zusammensuchen und daraus ein möglichst effektives Clickbait basteln, sollten Computer eigentlich viel effektiver hinkriegen als Menschen. Und da Terrormeldungen sehr viele Klicks bringen, gibt es dann halt mehr Terroranschläge, egal ob real, gefaked oder nur behauptet.
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daMax on Das Problem heutiger Software in einem Satz: “@tenebra: tja, Bruno habe ich mir auch als Alternative angeguckt. Prima, wie einfach man Postman-Collections importiert bekommt. Leider leider hat…”
Joachim on Das Problem heutiger Software in einem Satz: “Es ist schon richtig (blöde), dass viele Software beim Kunden „reift“, oft sogar ohne jemals einen brauchbaren Stand zu erreichen.…”
Es sieht so aus, als hättest du keinen Werbeblocker installiert. Das ist schlecht für dein Gehirn und manchmal auch für deinen Computer.
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Ey, lass mich einfach rein, okay?
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Ich will das hier nie wieder sehen.
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Da Politiker im Regelfall von neuen Dingen nichts verstehen, halten wir es für notwendig, sie davor zu schützen. Dies ist im beidseitigen Interesse, da unnötige Angstzustände bei ihnen verhindert werden, ebenso wie es uns vor profilierungs- und machtsüchtigen Politikern schützt.
Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie diese Internetseite dennoch sehen sollten, so können Sie jederzeit durch normalen Gebrauch eines Internetbrowsers darauf zugreifen. Dazu sind aber minimale Computerkenntnisse erforderlich. Sollten Sie diese nicht haben, vergessen Sie einfach dieses Internet und lassen uns in Ruhe.
Die Umgehung dieser Ausdrucksperre ist nach §95a UrhG verboten.
Artikel als RSS
Das war aber auch echt ein schwieriger egde-case.
damals war agil aber auch noch…
Tröste Dich, auch andere Länder haben schöne Töchter.
Heise Clickbait. Eben hatte ich doch noch darüber lamentiert, daß deren Niveau im freien Fall ist. Und nun wie auf Ansage:
Überschrift: "Zwangsortung für ausländische Handynutzer in Thailand"
Im Text: "... die thailändische Telecomaufsicht habe dies der Regierung vorgeschlagen"
Na klar, schon die Idee ist verräterisch und verurteilenswert. Aber ein "Vorschlag" ist noch keine Realisierung, wie die Headline suggeriert.
Und für das Wort "vorgeschlagen"/"gewünscht" (neutral) oder "beabsichtigt"/"geplant" (beides bereits insinuierend) wäre am Ende der Headline durchaus noch Platz gewesen. Ich unterstelle also bei der Weglassung kalkulierten Vorsatz. Clickbait. Journalismus geht anders. Und Heise gehört nicht mehr dazu.
Leseempfehlung: http://uebermedien.de/2686/es-ist-unglaublich-was-ich-als-klick-journalist-erlebt-habe/
@OldFart:
Rein technisch sind sie doch sowieso in der Lage alles und jeden zu orten, was braucht es da noch eine spezielle Sim-Karte?
@Spooner:
Die Kontrollettis möchten es halt auch gerne bequem haben. Ein einfaches Filterkriterium für "böse" macht deren Leben einfacher. Muß man Verständnis für aufbringen. Könnte direkt aus der Ideenwelt von Herrn Uhl, Öttinger oder Wendt stammen. Serious offence intended!
@OldFart: oh nein und ich fall' auch noch drauf rein
mea culpa.
@da]v[ax:
Wie mans macht, macht mans falsch. Geht man dem angekündigten Inhalt der Überschrift nach, geht man damit dem Clickbaiter auf dem Leim und bedient seine Absicht. Beläßt mans beim Lesen der Überschrift, kriegt man aufgrund der beabsichtigten Suggestion falsche Wahrnehmungen untergejubelt. Beides ärgerlich - und letzteres obendrein gravierend. So entstehen Legenden. Das macht das Clickbaiting nachgerade abstoßend gefährlich.
Am besten, man ignoriert die einschlägig auffälligen Seiten als Primärquelle. Wenn man eine von dort ausgehende Story weitertratschen will, sollte man aber auf jeden Fall den Gehalt prüfen. Merksatz: Heise-Zitate und -Referenzen nur nach Inhaltsprüfung! Den Pokal darfste gerne an Pantoufle weiterreichen.
Personal note: Ich fand von mir o.g. "Bekenntnisse eines Clickbait-Autors" einen echten Augenöffner für deren zynisches Geschäftsmodell. Seitdem bin ich wachsamer. Nochmalige Leseempfehlung.
@OldFart: Wenn ich sowas poste, hab ich mich in der Regel etwas gekümmert. Gehört hatte ich es von meinem Vater: Der hat es vorgestern mitbekommen. In Thailand. Hörensagen oder seine Thai-Postille – was weiß ich. Gestern kam es im Deutschlandfunk und auf Datenschutz.de (Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein), wenn auch mit dem Verweis auf Heise.de.
Das reicht mir erst mal. Seit Sonntag ist Prayut Chan-o-cha als Ministerpräsident und Chef der Militärjunta »vom Volk bestätigt« bei einer mehr als merkwürdigen Wahl. Am Mittwoch kommt Heise mit der Nummer: Das erscheint mir nachvollziehbar. »…die thailändische Telecomaufsicht habe dies der Regierung vorgeschlagen«. Ja, genau so wird es gewesen sein. Genau so!
…und der Chef des Bundeskanzleramtes schlägt Frau Merkel vor, mal eben die deutsche Bank zu retten. Das soll ich dann vermutlich auch glauben.
@pantoufle:
Daß die Militärjunta böse Pläne hat und keine Sympathie verdient - logisch. Daß bei uns und bei denen andere vorgeschickt werden, um als Strohmann ebensolche fiesen Pläne in die Wege zu leiten - auch logisch. Daß man erwarten kann, daß sie es ernst meinen und in die Tat umsetzen - sicher doch. Sind wir uns doch einig.
Mir ging es darum, daß Heise in der Headline absichtlich Bilder wachruft, die sich im eigenen Text des Artikels dann als falsch erweisen. Und offensichtlich funktioniert es. Die Botschaft der Headline wird auf vielen Wegen weiter kolportiert, obwohl im Text etwas anderes steht. Stell Dir mal folgendes vor:
Überschrift: "Die Bahn ist pünktlich"
Text: " ... äußerten alle befragten Bahnpendler als vordringlichsten Wunsch für die Zukunft".
Deutschlandfunk: "Wie Heise berichtete, ist die Bahn pünktlich"
Tagesschau: "Heise hat herausgefunden, daß die Bahn nicht unpünktlich ist"
Stille Post. You get the idea. Klarer Fall von gefoppt und nachfolgender Legendenbildung. Am Anfang der Kette steht das Geschäftsmodell Clickbait. Und diesbezüglich muß man halt auf der Hut sein. Darauf wollte ich raus.
Wir haben ein Problem:
http://t3n.de/news/headlines-artikel-lesen-sharen-718430/
Und es wird ausgenutzt.
@OldFart: Nix Problemo! Wir sind uns ja grundsätzlich einig. Aber was willst Du als Blogger machen? Wenn der DF das bringt, geht man stillschweigend davon aus, daß die (hoffentlich) mal nachgefragt haben, das selbe bei einer Datenschutzbeauftragten (immerhin Behörde). Als Gerücht von Vaddern hatte ich es auch - was soll ich denn noch machen?
Normalerweise vergehen bei mir auf dem Blog 4,5 Tage (oder mehr), bis ich mich dazu äußere. Ausnahme: Den »Putsch« in der Türkei habe ich mal aus Jux und Dollerei live kommentiert. Das war aber auch das erste Mal und entsprang eher meinem Entsetzen als einer Sorgfaltspflicht. Muß auch mal sein!
Du sagst »Clickbaiting«, ich sage: Ich schreibe über die Dinge, die mich interessieren. Obwohl ich ausdrücklich kein Journalist bin und auch nicht im Ansatz diesen Anspruch erhebe, gebe ich mir doch Mühe was die Quellenlage betrifft.
Da gibt es nämlich noch einen anderen Aspekt, den ich an dieser unpassenden Stelle mal loswerden möchte. Als sich damals Ungarn unter Victor Orban in kürzester Zeit in eine Quasi-Ministerialdiktatur verwandelte, habe ich wochenlang darüber geschrieben. Bis es kein Arsch mehr gelesenen hat. Egal! Weiterschreiben. Ich hab damals versucht, alles zu lesen, was ich über Ungarn (außerhalb meines Geschichtsstudiums) lesen konnte. Jetzt habe ich das gerade im Falle der Türkei gemacht. Ich sag Dir mal eines: Das interessiert keine Sau mehr. Das interessiert solange, wie das auf Twitter und wie das alles heißt mehr als 150 Leute zum posten bringt. Danach ist die Nummer weg! In der Kloake, Wasserspülung, Versenkung; vergiss es! Da können noch so viele Leute sterben und im Kerker verschwinden: Kein Arsch schert sich einen Dreck darum! ICH KOTZE! Weiterschreiben!
Du hast als Blogger ein Kardinalproblem. Das besteht darin, daß dir meist die wirklich zuverlässigen Quellen nicht offenstehen. Was willst du machen? Es unkommentiert lassen, Schnauze halten, abwarten? Ich sehe durchaus das Problem der »Empöria«, die nur darauf wartet, das nächste Schwein über die Autobahn zu treiben. Das existiert natürlich auf beiden Seiten: Denjenigen, die die fetten Schlagzeilen schreiben und denjenigen, die sich aus diesem Fettnapf eine dicke Butterstulle schmieren.
Ich sehe auch den »Adjektivismus«, der keine normalmenschliche Handlung ohne Untertitel wie »menschenverachtend«, »weiß, männlich, wohlhabend« oder »repressiv« kommentieren kann. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Was und in welcher Form soll man eigentlich noch schreiben, ohne daß man automatisch in irgend eine Ecke gedrängelt wird, so das sich die Diskussion nur noch um die Form und nicht mehr um den Inhalt dreht?
@pantoufle:
Ah, Mißverständnis. Mein Problem!-Statement bezog sich auf die Clickbait-Produzenten, die das ausnutzen, um einen Aufreger und Hype zu fabrizieren. Und mit den Clickbait-Produzenten meinte ich die professionellen "News"-Fabriken a la Heise News. Dir unterstelle ich das doch nicht. Logo.
Im ganzen Rest: D'accord. Als Blogger sitzt man am Ende der Informationskette. Und wenn irgendwo ein Hype losgetreten wurde und auch die "Qualitätsmedien" und sonstigen Informationsüberbringer (wie z.B. der Datenschützer) allesamt unisono denselben Kappes verbreiten, wird es schwer, Hysterie und Wahrheit zu trennen. In dem Fall fände ich ein paar Tage warten, wie Du es sonst praktizierst, die bessere Wahl. Just my 2 cents. Meist legt sich dann der Pulverdampf und die Sicht wird klarer. Wenn es um Heise geht, läßt man die Sachen besser mal einen Tag "abhängen" und guckt dann ins Forum. Dann liegen die übelsten Patzer meist schon als Beschwerde auf dem Tisch. Recht so!
@pantoufle: das haste wirklich in den falschen Hals gekriegt. OldFart wirft nur Heise Clickbaiting vor, nicht dir
Tja, die "Journalisten", die in dem verlinkten Text über Klickjournalismus beschrieben wurden, wird es wohl nicht mehr lange geben - aus dem Netz Texte und Bilder zusammensuchen und daraus ein möglichst effektives Clickbait basteln, sollten Computer eigentlich viel effektiver hinkriegen als Menschen. Und da Terrormeldungen sehr viele Klicks bringen, gibt es dann halt mehr Terroranschläge, egal ob real, gefaked oder nur behauptet.
Kein Problem. Lass ich mein Handy eben zuhause.
