Wenn Lieferdienstdaten helfen, Geheimdienste zu enttarnen
Dienstag, 5.4.2022, 09:21 > daMaxVielleicht fragt ihr euch hin und wieder (oder auch nicht), warum man ständig von gehackten und geleakten Nutzer|innendaten hört und was der ganze Aufriss eigentlich soll. Nun, in Russland zeigt sich gerade wunderbar das Machtpotential, das in solchen Daten steckt. Dort wurde ein Essenslieferdienst gehackt und was sich mit diesen Daten anstellen lässt ist schon bemerkenswert:
Anhand der Daten zu Kunden und Kundinnen von Яндекс.Еда ("Yandex.Eats") habe man nicht nur eine bislang unbekannte Person in Verbindung mit dem Giftanschlag auf den Oppositionspolitiker Alexei Nawalny identifizieren können. Man habe auch bereits bekannte Gebäude von Geheimdiensten und des Militärs als solche bestätigen und unbekannte finden können.
Dringende Leseempfehlung: Essenslieferdienst-Leak verrät Geheimdienste und Militärs bzw. der Originalartikel Food Delivery Leak Unmasks Russian Security Agents
Bild: daMax [CC BY-SA], basiert auf diesem von liftarn [CC BY-SA]
Deshalb bestelle ich nie Essen vorab, sondern gehe zur Pizzeria, bestelle und sage: "Ich komme dann in 15 Minuten wieder." Natürlich zahle ich nur bar.
Und dann gehe ich in den Park und gebe ein Stück Pizza den Eichhörnchen, um zu testen, ob die Speise vergiftet ist.
Apropos Gift. in dem Film von Nawalny, in dem er die Hintermänner seiner Vergiftung(en) ausmacht - das zweite Video in diesem Link: https://andreas-moser.blog/2021/03/04/nawalny/ -, wird anschaulich gezeigt, welche Daten man in Russland problemlos kaufen kann. Letztendlich alles, was unter die Vorratsdatenspeicherung fällt. Sehr praktisch, so ein korruptes System, da muss man nicht einmal hacken.
@Andreas Moser: a propo Gift: hast du The Salisbury Poisoning gesehen? Ich als erklärter Nichtseriengucker fand das recht gut (bis auf die natürliche Schwäche von Serien: es zieht sich manchmal).
Die Videos muss ich mir mal in den nächsten Tagen angucken...