Datenleck bei Plattform für Cannabis-Clubs
Samstag, 6.4.2024, 23:55 > daMaxDaten Hunderter Cannabis-Clubs waren nach Kontraste-Informationen öffentlich einsehbar. Aufgedeckt hat das Leck ein Kollektiv aus Sicherheitsforschern. Kritiker warnen schon länger vor Datenschutzproblemen.
Da schreiben sich die Witze von bekifften Admins fast von alleine. Leider ist die Nummer nicht wirklich lustig. Die Clubs
sind laut dem neuen Cannabis-Gesetz verpflichtet, umfassende Daten ihrer Mitglieder zu dokumentieren. Namen, Geburtsdaten und Adressen müssen in einer Datenbank geführt werden. Jedes Mal, wenn diese Cannabis beziehen, müssen Datum, Menge und THC-Gehalt dokumentiert und für fünf Jahre verwahrt werden.
Und genau deshalb werden viele Menschen ihr Gras auch weiterhin lieber beim Pusher ihres Vertrauens beziehen. Denn wenn solche Daten in die falschen Hände kommen, mag ich mir gar nicht ausmalen, was dann los ist.
Aus der Geschichte lernen war gestern.
Ich frage mich, was passieren soll, "wenn solche Daten in die falschen Hände kommen", also über das generelle Problem von Kundendatenhacks hinausgehend.
Es geht um legalen Erwerb von (in Grenzen) legalen Produkten.
Und dass der Staat das überwacht, ist ja logisch. Sonst könnten die Leute Mitglied in mehreren Clubs sein. Oder jeden Tag dreimal kommen und jedes Mal behaupten, dass sie heute noch nichts geholt haben.
Ich stimme deiner Vermutung zu, dass viele weiterhin zu illegalen Dealern gehen werden, weil das Gesetz insgesamt saukompliziert ist.
Aber ob die Furcht vor Datenlecks dabei eine große Rolle spielt, da bin ich skeptisch. Sonst würden die Leute doch nicht mit ihrem Handy zum Dealer gehen, so dass sich superleicht nachweisen lässt, dass die beiden alle paar Tage für 10 Minuten in der gleichen Funkzelle eingeloggt sind.
@Andreas Moser: Du meintest:
Da habe ich mich wahrscheinlich ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Was ich meine ist jetzt nicht mal so sehr, dass die Daten öffentlich im Netz stehen (was schlimm genug ist). Mir geht es eher um das generelle Erheben solcher Daten. Für mich wären "die falschen Hände" z.B. eine zukünftige CDU-AfD-Regierung, die dieses Gesetz zuallererst kippen würden und anschließend allen eingetragenen Mitgliedern zwecks Hausdurchsuchung die Tür eintreten und sie außerdem direkt zur MPU vorladen würden. Und was ich da neulich über die mafiösen Strukturen bei der MPU gesehen habe, ist eh noch eine Nummer für sich.
Wieso ist das logisch? Überwacht der Staat vielleicht deinen Zigarren- oder Whiskeykonsum so rigoros? Eben. Das Argument von wegen die Leute könnten sonst mehr erwerben als erlaubt, ist doch etwas dünn, finde ich. Wer mehr will, bekommt mehr, aber mehr als 50g im Monat zu verrauchen grenzt schon an Selbstmord
Dein Handyzellenargument dagegen hat (leider) Hand und Fuß.
Typischer Clickbait-Bullshit, der aktuell auch nur deshalb "funktioniert", weil um die "Legalisierung" so ein Trara gemacht wird.
Hätte man den ganzen Quatsch ohne solches Club-Gedöns veranstaltet (muss sich ein Käufer von Alkoholika demnächst auch in so etwas eintragen?), dann könnten auch keine Daten abgegriffen werden.
@Andreas Moser
"Ich frage mich, was passieren soll, "wenn solche Daten in die falschen Hände kommen", also über das generelle Problem von Kundendatenhacks hinausgehend."
Passieren kann dasselbe wie überall, wo Zugangsdaten abgegriffen werden. Es kann damit bei Spammern Schindluder getrieben werden; falls jemand an mehreren Accounts dieselben Daten nutzt, macht man es Brute-Force-Angriffen mittels Rainbow-Tabellen leicht und ganz hoch gegriffen und um mit Snowden zu reden, haben Behörden damit nullkommanix eine prima Datenbank, um bei einem neuerlichen Verbot Hausbesuche oder mit anderem kombiniert abzustatten;-)
Ganz so ohne ist es also nicht.
was passieren soll? Du wirst im Job nich mehr mit Aufgaben betreut oder bekommst den neuen Job gar nicht, wenn das der Falsche mit bekommt? Du hast einen Ruf weg? Du landest in einer Kartei und wirst dank KI überproportional oft kontrolliert. Manchem mag das einfach peinlich sein, wenn das bekannt würde. So ähnlich wie bei "Erna! Waaas kosten die Kondooome?"
Letztlich brauche ich aber keine Begründung mein Recht auf informelle Selbstbestimmung auszuüben. Das geht einfach niemanden etwas an.
Das mehrfach-kauf-Problem ist künstlich und eine Art Repressionsversuch. Es gäbe durchaus mildere Maßnahmen ohne die Datenschutzproblematik, so man denn wollte.
Btw. für einige Menschen ist Cannabis ein echtes Problem. Es kann dein Hirn ändern. Es kann Zukunft zerstören. Nicht zwangsweise. Aber möglicherweise. Ich würde Jugendlichen davon abraten.
@Joachim:
Btw. für einige Menschen ist
CannabisAlkohol ein echtes Problem. Es kann dein Hirn ändern. Es kann Zukunft zerstören. Nicht zwangsweise. Aber möglicherweise. Ich würde Jugendlichen davon abraten.merkste, oder?
@DasKleineTeilchen: Das ist absolut korrekt, was du da sagst.
@Joachim, @Siewurdengelesen, @DasKleineTeilchen, ich habe eure KI-Diskussion nach nebenan verschoben, da gehört sie nämlich hin. Nix für ungut, ne?