Rock geht anders
Sonntag, 28.11.2010, 07:56 > daMaxGestern abend wurde mir schmerzlich bewusst, in was für einer Weichspül-Sicherheits-Antispass-Gesellschaft wir hier leben. Ort der Handlung: LKA Longhorn, Stuttgart. Ein Laden, in dem ich schon die heftigsten Metalbands gefeiert habe. Anlass: Rock gegen Stuttgart 21. Zeit: 20.00h. Ich betrete den Laden. Auf der Bühne stehen Dr.Drunk'n'Stoned, eine sehr schwäbische Althippiebluesband, und geben irgendwelchen belanglosen Bluesrock von sich. Dank Rauchverbot kommt sowieso kein Rockgefühl auf, aber das kann sich ja noch ändern im Laufe des Abends.
Ich latsch also erstmal an die Bar und bestelle mir "eine Halbe, bitte". Vor mich wird ein 0.3l-Glas gestellt. Ich guck etwas ungläubig und meine "das ist aber keine Halbe". Die Thekenfrau: "was anderes gibt's hier nicht". Mein potentieller Spaßpegel sinkt um einige Einheiten. Ich schnapp mir also dieses Minibier und pilger rüber zur Fläzecke. Diese besteht aus riesigen Sofas mit davor stehenden Ikea Beistelltischchen "Modell Lack" in schwarz. Ich mach's mir also bequem, streck' die Beine aus und platzier' die Hacken auf der Tischkante. Es dauert keine 20 Sekunden, da steht ein Security-Stiernacken neben mir und meint "Füße runter!". Völlig verständnislos schau ich ihn an während mein potentieller Spaßpegel den Fußboden durchschlägt. "Rock'n'Roll ist aber auch nicht mehr, was er mal war" witzele ich. Er: "tja, so ist das hier eben".
Der Abend ging dann genauso weiter, es wurde weder geraucht noch gerockt, nicht mal die Lautstärke kam auf echtes Konzertniveau. Auch The Savants konnten den Abend nicht mehr retten und ich bin dann gegen 23.00 abgehauen weil ich gestrichen die Schnauze voll hatte. Rock is dead!
Eine Meinung zu “Rock geht anders”
[...] irgendwie passend, was mir heute von 1 Jahr widerfahren [...]
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