Warum weniger Computereffekte bessere Filme machen
Sonntag, 5.6.2016, 11:31 > daMaxDieser Mensch spricht mir aus der Seele. Ich bin einer der wenigen Menschen, die sich Filme wegen der Story und nicht wegen des Pixelgewitters angucken, und ich laufe inzwischen fast nur noch enttäuscht aus dem Kino (Spectre, Prometheus und Ex Machina, um mal ein paar Beispiele zu nennen; und den Hobbit werde ich mir nach den Spoilern hier im Video sicher nicht mehr angucken)...
Echt mal. Bei Spectre habe ich nur noch grüne Matratzen gesehen, auf denen Marionetten umher hüpften. Da kam bei mir überhaupt kein Gefühl von Action mehr auf. Und wenn ich mich langweile, setzt mein Hirn wieder ein und von da an geht's rapide bergab, weil ich in den Plotholes versinke.
(via doener)
Ich geb dem Vid in vielen Dingen recht. Aber gerade die Kritik an Legolas kann man so nicht unbedingt stehen lassen.
Elben sind im tolkienschen Universum mehr oder weniger ohne Gewicht. Siehe zB im ersten HdR auf dem Berg. Alles versinkt im Schnee, nur Legolas geht obenauf.
Auch die Szene, als er im zweiten Film beim Angrif der Wargreiter auf das Pferd aufsteigt.
Genau die Kritik, das sich die Elben physikalisch nicht korrekt verhalten, ist volle Absicht auf seiten der Filmemacher.
Und um mal eine andere Legolas-Szene zu nehmen:
Helms Klam, der Ritt auf dem Schild die Treppe runter und Orks abschiesen:
Ich hab im LARP schon einen Elfenspieler gesehen der genau so über ne vereiste Steinbrücke geschliddert ist (wenn auch ohne Schild unter den Füßen) und dabei "Werwölfe" abgeschossen hat.
Was die restlichen Hobbit-Szene betrifft, da müsste ich mir wirklich erst den Film anschauen, bevor ich beurteilen kann ob die Kritik berechtigt ist oder nicht.
@Temno: If you're gonna split hairs, I'm gonna fuck off.
Absolut Deiner Meinung. Ich war ein begeisterter Kinogänger, habe mir auch manchmal den gleichen Film mehrfach angeguckt, und auch gerne 5-10 EUR dafür bezahlt. Aber in den letzten Jahren kommt nur noch computergenerierter Müll.
SPECTRE war meiner Meinung nach der schlechteste James-Bond-Film aller Zeiten.
Der beste Film des letzten Jahres? Wahrscheinlich SPOTLIGHT, ohne einen technischen Effekt, ohne eine Explosion, ohne einen fliegenden Superhelden.
Quentin Tarantino verzichtet vollständig auf digitale Effekte - der Film, den es in den 70mm-Roadshow-Versionen zu sehen gab hat noch kein einziges digitalen Bearbeitungsschritt durchgemacht.
The Grand Budapest Hotel enthält aus Blech gebaute Modellseilbahnen und ein in einem Einkaufszentrum nachgestelltes Hotel.
Mad Max hat eine großartige Kombination aus echten Stunts in digital angepasster Landschaft, sieht aber dennoch beeindruckend aus.
Annomalisa ist ein herrlicher Stop-Motion-Film (für Erwachsene).
The Nice Guys hat viele glaubwürdige Action-Szenen und ist herrlich retro.
Criminal Activities wird als billiges Tarantino-Imitat bezeichnet - aber macht das sehr gut und ist wesentlich weniger auf Blut aus.
tl,dr: Gibt immer noch so viele schöne Filme! Nicht immer die Vergangenheit verklären und erst recht nicht so viel jammern!
@Temno: Macht die Treppen-Szene nicht weniger fantastisch und reißt trotzdem aus dem Film. Auch fast schwerelose Elben laufen selten herabfallende Steine hinauf, glaube ich.
Vermutlich hab ich zu viele (ältere) Hong Kong-Produktionen gesehen. Da kommen ähnliche Szenen öfters mal vor und die Dinger sind teilweise aus Zeiten als es nichtmal CGI gab.
auch starwars wurde seinerzeit vorgeworfen, reines effektgewitter ohne inhalt zu sein. nur ma so nebenbei. wenn n film scheisse ist, liegts idr nicht an den effekten.
und ex_machina hat in der liste numa garnix zu suchen, das war ne independent-produktion, die gerade mal vergleichsweise "günstige" 15 millionen gekostet hat. unter blockbuster versteh ich was anderes.