Gravatar - noch so ne Datenkrake? (Update)

Sonntag, 19.2.2012, 10:40 > daMax

Viele von euch kennen den Service Gravatar, der dafür sorgt, dass neben eurem Kommentar in Blogs euer eigenes Bildchen eingeblendet wird. Auch wenn ihr Gravatar nicht kennt, so habt ihr sicher schon einmal diese "lustigen" Avatarbildchen in den Kommentarbereichen verschiedener Blogs gesehen:

Eine kleine Unterhaltung mit Christoph hat mich dazu gebracht, mal darüber nachzudenken, wie dieser Service funktioniert. Und was mir dabei so durch den Kopf schoss, gefiel mir überhaupt nicht. Um euch zu "identifizieren" muss ja irgendwie bei Gravatar nachgeschaut werden, ob ihr schon ein Bildchen hinterlegt habt, ne? Also wird wahrscheinlich eure Namen/Mailadresse-Kombination dafür herangezogen. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen. Dieser Service gleicht jede Mailadresse in jedem Blogkommentar mit Gravatar.com ab, ob ihr dort einen Account habt oder auch nicht. Nun kann man nur beten, dass von diesen Mailadressen nur Hashes gebildet werden, aber ich bin ehrlich gesagt zu faul, den Plugin-Quellcode zu durchblättern, ob das auch gemacht wird. Hier schreibt ein Anwalt über seine Bedenken ggü. Gravatar.

Update: Christoph macht mich gerade darauf aufmerksam, dass das ein Feature von WordPress ist, kein Plugin. Hm. Also ich habe "Don't show avatars" eingestellt und hoffe, dass damit der Kontakt zu Gravatar unterbunden bleibt. Wissen tu ich es aber nicht.

Wie gesagt: ich würde hoffen, dass Gravatar nur Hashes durchs Netz schickt (die angelegten Cookies lassen das zumindest erahnen), dennoch seid ihr mit eurer Username/Mailadresse-Kombination eindeutig identifizierbar. Und ihr könnt euch sicher sein, dass Gravatar diese Daten nicht nur sammelt um euch lustige Bildchen anzuzeigen. Dahinter steckt ein handfestes monetäres Interesse, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Mein Tipp an euch als Kommentatoren: verwendet einfach öfter mal unterschiedliche Mailadressen (erfindet einfach was á la ich@bin.anonym), KEIN Blog überprüft das! Auch verschiedene Namen sind eine gute Verscheierungstaktik, machen euch allerdings auch euren Mitdiskutanten ggü. unkenntlich.

Mein Tipp an Blogbetreiber: überlegt euch mal, wie wichtig euch die Privatsphäre eurer Nutzer ist und verzichtet ggf. auf solche "Services".