Heute: Das FBI und die biometrischen Datenbanken.
Staatliche Kontrolleure haben die FBI-Praktiken zur Gesichtserkennung scharf kritisiert und besseren Datenschutz eingefordert. Die Polizeibehörde habe Auflagen nicht erfüllt und den Zugang zu biometrischen Daten enorm ausgeweitet.
Das FBI kann auf deutlich mehr Gesichtsbilder zugreifen als bislang öffentlich bekannt, insgesamt auf 411,9 Millionen biometrische Konterfeis von US-Bürgern und Ausländern.
Wo ein Trog ist, kommen Schweine. Und der Trog ist riesig:
Die meisten "Porträtfotos" mit Zugriffsmöglichkeit für das FBI hat laut der Untersuchung die Konsularabteilung des US-Außenministeriums mit 140 Millionen Bildern aus Visa-Anträgen gesammelt. 6,7 Millionen Aufnahmen steuert das Automatische Biometrische Identifikationssystem des Pentagons bei [...] Die größten Batzen aus den Bundesstaaten liefern Illinois und North Carolina mit 43 beziehungsweise 36 Millionen Gesichtsbildern aus Führerscheinen, Michigan folgt mit 35,6 Millionen Bildern, die teils auch aus Strafregistern und Gefängnisdatenbanken stammen. 13 weitere Bundesstaaten erlauben dem FBI ebenfalls, in ihren Systemen zur Gesichtserkennung zu stöbern. Mit acht anderen arbeitete die Polizeibehörde schon im Dezember an vergleichbaren Vereinbarungen, 24 weitere zeigten Interesse an derlei Übereinkünften.
Das FBI nimmt seit vorigem Jahr auch Gesichtsbilder und Fingerabdrücke von staatlichen und privaten Arbeitgebern an, mit denen diese die biometrischen Merkmale von Job-Aspiranten mit der NGI-Datenbank abgleichen lassen möchten. Auf diesem Weg sollen bereits 4,8 Millionen Fotos zusammengekommen sein, die dem GAO zufolge aus Datenschutzgründen aber nicht für Fahndungszwecke freigegeben sind.
Und bitte glaubt nicht, dass das hierzulande anders verlaufen würde. Wir haben biometrische Persos und Pässe mit Fingerabdrücken. Auf all das haben Polizei, Geheimdienste und im Zweifelsfall auch die Amis Zugriff.