Neusprech des Tages
Januar 5th, 2012, 00:24Ähh... ja.
Ähh... ja.
Manch eine/r hat vielleicht schon mitbekommen, dass die Stuttgarter Polizei in Erwartung massiver Proteste bei der Räumung des Schlossgartens ein Container-Gefängnis-Dorf auf dem Cannstatter Wasen gebaut hat (von den Stuttgartern inzwischen "Containamo" getauft). Für Nicht-Stuttgarter: der Wasen ist das Gelände, auf dem normalerweise Zirkusse ihre Zelte aufbauen und auf dem auch das Volksfest (sic!) stattfindet. Mal abgesehen davon, dass der Menschenrechtsgerichtshof inzwischen die Menschenunwürdigkeit solcher Gefängnisse attestiert hat. (Update: Da bin ich wohl ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen. Es ging dabei um "Präventiv"gewahrsam. Danke an den Kommentator. Trotzdem würde ich sagen: warten wir ab, was die Stuttgarter Cops machen werden.)
Dieser nette Flyer macht seit ein paar Tagen die Runde in Stuttgart (auch als PDF erhältlich):
(via baa)
Huch... die habe ich gestern abend ja gar nicht veröffentlicht. Asche auf mein Haupt...
Wenn jede elektronische Kontaktaufnahme von oder zu einem Pressevertreter für einen längeren Zeitraum von Sicherheitsbehörden rückverfolgbar ist, muss man kein Datenschützer und kein Presseverbandsfunktionär sein, um zu erkennen, was das bedeuten kann: Einschüchterung. Wer befürchten muss, dass ihm ein Strick gedreht wird, wenn er sich an einen Journalisten wendet, der lässt das dann lieber bleiben.
Dabei verschweigt man allerdings, dass die Kommission derzeit insgesamt 81 Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland führt und bislang noch nie ein Zwangsgeld gegen die Bundesrepublik verhängt worden ist.
Honi soit qui mal y pense.
Der Provider 1&1 macht derzeit massiv gegen das geplante Zensurgesetz "Stop online piracy act" (SOPA) mobil. In einem Schreiben an 1&1 Kunden heißt es:
Grundsätzlich dürften Technologiefirmen nicht gezwungen werden, in derlei Angelegenheiten als verlängerter Arm der Obrigkeit zu dienen, betont der Geschäftsführer von 1&1 USA, Frederick Iwans. Wenn sie ohne Untersuchung der Rechtslage und Richteranweisung auf jeden Hinweis auf potenzielle Copyright-Verletzungen ihrer Nutzer hin handeln müssten, würden die Grundrechte der Kunden auf Informations- und Meinungsfreiheit gravierend verletzt.
Auch andere Netzplatzhirsche wie Google, Amazon und AOL fangen an zu röhren. Klingt wie Musik in meinen Ohren
Yuval Adam hat mir gerade einen triftigen Grund vermittelt, von einer Auswanderung nach Israel abzusehen. 1998 tauchte im Netz eine israelische Datenbank auf, die Daten von etwa 9 Mio. Personen enthielt. Kleiner Realitätsabgleich: Israel hat im Moment etwa 7,8 Mio Einwohner. Im einzelnen gespeichert wurden: eine eindeutige ID, Vor- und Nachnamen, Geburtsdatum, Adresse, Status (ledig|verheiratet|verstorben), IDs der Eltern sowie des eventuellen Ehepartners. Aus dieser Datenbank auszuscheiden scheint nicht vorgesehen zu sein, welchen Sinn machte ansonsten der Status "verstorben"? Yuval Adam hat diese Daten ausgewertet und berichtete in einem halbstündigen Vortrag von seinen Erkenntnissen. Es war ihm beispielsweise ein Leichtes, über die Eltern und Großeltern einer Person Rückschlüsse auf entferntere Verwandte wie Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen zu ziehen. Was weiter mit solchen Daten angestellt werden kann, bleibt eurer Phantasie und eurem Interesse überlassen.
Im Laufe von 10 Jahren wurden diese Daten mehrmals geleakt, so dass Yuval unterschiedliche Versionen der Daten miteinander vergleichen konnte. Dabei fiel ihm auf, dass nicht nur Einträge hinzukamen oder verändert waren, sondern dass auch Einträge gefehlt hatten. Leider geht er nicht darauf ein, wieviele Daten denn verschwunden waren, das hätte mich ja doch interessiert. Er räumt zwar ein, dass die einzelnen Leaks von unterschiedlichen Quellen stammen könnten, lässt jedoch letztendlich auch hier viel Raum für Spekulationen.
Gegen Ende kommt Yuval noch auf die von der israelischen Regierung geplante biometrische Datenbank zu sprechen, die sie auf Biegen und Brechen haben will. Yuval scheint - zu meiner Verwunderung - keine generellen Bedenken gegen die Erhebung und Speicheung von Bio-Daten zu haben, allerdings warnt er vor dem leichtfertigen Umgang damit. Wie es sich für Regierungen eben so gehört, zeichnet sich auch die israelische durch eher optimierungsbedürtige Fachkompetenz in IT-Sicherheitsdingen aus und will die Daten munter ungefiltert speichern. Dabei schießt sie bereitwillig Warnungen echter Cryptokoryphäen in den Wind: selbst Adi Shamir - das "S" in RSA, dem von ihm mit erdachten Verschlüsselungssystems - konnte bei Israels Regierung kein Gehör finden.
Die anfänglichen Soundprobleme werden nach einzwei Minuten behoben.
28c3 verpasst? Langeweile? Gaaanz viele Videos von den Vorträgen gibt's bei fem-net und auf YouTube.
PS: es soll ja Leute geben, die mit dem Kürzel 28c3 noch nichts anfangen können. Das ist der diesjährige Kongress des Chaos Computer Club (CCC) und viele der Vorträge lohnen sich wirklich. Den kompletten Fahrplan gibt's hier, einen ganz guten Überblick gibt's bei Netzpolitik.
Update: da es doch ziemlich viele Videos sind, haben fronti und ich in den Kommentaren mal angefangen, die Vorträge zu bewerten. Ihr seid herzlich eingeladen, euch daran zu beteiligen.
Habt ihr schon mal bei Google nach Bildern zu BP gesucht? Chr-chr-chr... das Image werden sie so schnell nicht mehr los
Krass. Die Süddeutsche hatte vorgestern einen lichten Moment. Leider nicht online. Aber egal. Lest mal:
Schon die Ermittlungen, die in Stuttgart unter dem Stichwort Stresstest unternommen worden sind, waren eine pure Farce, ein mit angeblichem Fachwissen verbrämter Trick, um die langsam müde werdenden Protestierenden vor dem Bahnhof zu zermürben. Man geht wohl nicht fehl, wenn man behauptet, dass Heiner Geißler [...] das höchst einseitige, in allen Details manipulierte Ergebnis, das Monate später verkündet wurde und den Betreibern des Umbaus die gewünschte Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellte, genau gekannt hat.
Pure Blasphemie. Geht aber noch weiter:
Stress wird die Stuttgarter Bevölkerung jedenfalls nicht erst nach der Eröffnung des neuen Bahnhofs bekommen. Schon die Baustelle mit der kilometerlangen Grube [...] dürfte Varianten des kollektiven Albtraums bieten, die alles übertreffen, was Bahnkunden bislang erlebt haben.
Ist das nicht hübsch? Ein altruistischer Parkschützer hat den Artikel gescannt.
Ich weiß ja, dass hier mindestens ein S21-Fan mitliest. Wenn Du mal die Zeit findest, widerleg' mir doch bitte mal sämtliche Punkte dieses Kommentars. For the record. Vor allem die Sache mit der Steigung und mit den minutengenauen Fahrplänen. Das sind 2 der 1000 Dinge, an die ich einfach nicht glauben kann. Ach, und wo Du schon dabei bist, gib mir auch noch ein paar gute Gründe für den Abriss der Röhre, des Landespavillons und des Rockers33. War ja aber eh alles nicht so Dein Ding, ne? Na, mir kann's jetzt ja genau so egal sein wie Dir. Du fährst Auto und beide sind wir weit weg von Stuttgart. Egal egal egal. Alles egal. Darauf einen Dujardin Asbach-Cola.
(via BAA)
In Finnland wurden auf einem Frachter mit dem herzerfrischenden Namen "Thor Liberty" 69 "Patriot"-Raketen und 160 Tonnen Sprengstoff gefunden, die wohl für Südkorea bestimmt waren. Das ehemalige Nachrichtenmagazin wundert sich:
Doch die Ladung ist seltsamerweise als "Feuerwerk" deklariert
Wieso seltsam? Passt doch! Ach übrigens:
"Ausführer war das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung"
Arsch auf Eimer. Die Behörden mauern natürlich. Der Frachter kam urprünglich über Mauritius und Brasilien. Extrapolieren wir das ein bisschen nach Norden, wo landen wir da? Im Ursprungsland der Patrioten. Üüüüberraschung!!!1!
Die Röhre fällt Stuttgart21 zum Opfer und so muss nun Stuttgarts bester Club für immer seine Pforten schließen. Damit geht eine Ära zu Ende und ich könnte schon wieder heulen wie ein Schlosshund. Statt dessen habe ich versucht, die besten Konzerte, die ich in der Röhre erlebt habe, nochmal in Videoform Revue passieren zu lassen. Natürlich sind die folgenden Videos NICHT auf den tatsächlichen Röhre-Konzerten aufgenommen worden, aber das ist doch wohl zweitrangig.
Und ihr so? Was hat euch in der Röhre begeistert?
In Zeiten, in denen die IWF Chefin, Christine Lagarde, die rechtsstaatliche Demokratie wegen dem Wohl der Märkte in Frage stellt; in Zeiten, in denen ein Auflehnen gegen eine Vorherrschaft der Finanzindustrie als „domestic terrorism/extremism threats to City businesses“ klassifiziert wird, sollten wir die Entdemokratisierung nicht länger tatenlos billigen.
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte
Die Vorstellung von einer kompletten Überwachung des urbanen Raums durch Drohnen von der Luft aus, werden manche als Verschwörungstheorie abtun. Aber die Entwicklung der letzten 20 Jahre hat gezeigt, dass fast alles was technisch möglich ist, früher oder späte politisch auch gefordert wurde und dann oftmals auch umgesetzt worden ist. Für die Überwachung von Großereignissen ist der Einsatz von Drohnen bereits diskutiert worden, wobei sich hier ein erheblicher Konflikt mit dem Versammlungsrecht bzw. der Versammlungsfreiheit ergeben würde.
Ich will in einer solchen Welt nicht leben. Eine Welt, in der sich der Faschismus als Demokratie tarnt. Eine Welt, in der Demokratie "die Märkte gefährdet". Eine Scheißwelt voller Prestigeprojekte, facegetaggter Gigapixelbilder, Überwachungskameras, Fingerabdrucksausweise, Nacktscanner, DNA-Datenbanken, Rasterfahndung, Vorratsdatenspeicherung und Generalverdacht.
(Bild: Internet)
...NOCH MEHR SCHULDEN. Was Spock wohl zu solch zwingender Logik sagen würde?
Ey, lass mich einfach rein, okay? |
Ich will das hier nie wieder sehen. |
Ihr Browser versucht gerade eine Seite aus dem sogenannten Internet auszudrucken. Das Internet ist ein weltweites Netzwerk von Computern, das den Menschen ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation bietet.
Da Politiker im Regelfall von neuen Dingen nichts verstehen, halten wir es für notwendig, sie davor zu schützen. Dies ist im beidseitigen Interesse, da unnötige Angstzustände bei ihnen verhindert werden, ebenso wie es uns vor profilierungs- und machtsüchtigen Politikern schützt.
Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie diese Internetseite dennoch sehen sollten, so können Sie jederzeit durch normalen Gebrauch eines Internetbrowsers darauf zugreifen. Dazu sind aber minimale Computerkenntnisse erforderlich. Sollten Sie diese nicht haben, vergessen Sie einfach dieses Internet und lassen uns in Ruhe.
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