‘The power game’
to daMax
Regeln werden aufgestellt, um gebrochen zu werden
Juli 27th, 2010, 22:28Kaum verspreche ich euch eine Woche Pause von Stuttgart-21, schon kommt dieser Landesschau-Bericht im Fernsehen, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Trotzdem werde ich das Thema etwas zurückhaltender begleiten, versprochen.
Links 2010-07-27
Juli 27th, 2010, 08:22

Plakatkorrektur 3
Juli 26th, 2010, 07:40
Sämtliche Plakatkorrekturen finden sich auf Dialog-21.de
stuttgart 21 | s21 | schrottige werbekampagne | kostet 1.5 Millionen
Lange Kulturnacht im Anschluss an die Montagsdemo
Juli 26th, 2010, 07:27Heute findet nach der obligatorischen Montagsdemo am Stuttgarter Hbf eine "Lange Kulturnacht" mit Musik und Tanz statt. Kommet zuhauf und bringt eure Instrumente mit.
Moratorium zu S21
Juli 25th, 2010, 22:18Am Donnerstag, 29. Juli, steht im Landtag das Moratorium zu Stuttgart 21 auf der Tagesordnung, das von den Grünen beantragt wurde.
http://www2.landtag-bw.de/aktuelles/tagesordnungen/Top/99_-Sitzung-am-29_07_2010.pdf
Schreibt Eure Landtagsabgeordneten an, sie sollen das Moratorium unterstützen. Wer das ist, erfahrt Ihr hier: http://www.landtag-bw.de/Unter "Abgeordnete" ist es möglich, sich die Abgeordneten z.B. nach Wahlkeis anzeigen zu
lassen.
http://www.landtag-bw.de/abgeordnete/wahlkreiskarte.pdf
Dazu Stuttgarter Zeitung vom 03.07.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2546499_0_9223_-stuttgart-21-gruene-fordern-moratorium.html
25 Quadratmeter Armut
Juli 24th, 2010, 08:49Ich! Fass! Es! Nicht! Irgend so ein Jürgen aus dem Hause von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat einen Regelungsvorschlag verfasst, der vorsieht, die Wohnungsgröße für Hartz-IV-Empfänger auf 25qm zu begrenzen. Das ist so menschenverachtend widerlich, dazu will ich gar nix schreiben. Das überlasse ich flatter, der macht das schon ganz gut.
(bild: Charlie 2.0 [CC BY-NC-SA])
Gleichheitsschreibe
Juli 24th, 2010, 08:20Niedersachsens Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) will die Medien dazu bringen, in Sachen Integration künftig nur noch das Gleiche zu schreiben?! Na, das wäre schonmal eine großartige Übung für die nächsten Themenfelder: Finanzen, Afghanistan, Innenpolitik.

(via fefe, bild: Brian Lane Winfield Moore [CC BY-NC-SA]
Parkschützer Picknick, Sonntag, 25.7.2010
Juli 24th, 2010, 08:02Liebe Parkschützer und Interessierte,
die Bahn hat den Abriss des Nordflügels für August angekündigt - jetzt gilt es, alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren und aktiv zu werden!
Alle Interessierten sind deshalb herzlich eingeladen, am Sonntag, 25. Juli, von 13 bis 16 Uhr zum Parkschützerpicknick auf der Wiese am Widerstandsbaum (gegenüber vom Landespavillon) zu kommen. Hier wird über verschiedene Möglichkeiten informiert, sich aktiv zu beteiligen und den Widerstand zu unterstützen: mit der Versorgung von Aktionen (mit Lebensmitteln, Decken,...), durch Demobeobachtung, durch Rechtshilfe/ Engagement im Ermittlungsausschuss.
Sie sind herzlich eingeladen, vorbei zu kommen, sich zu informieren, andere Parkschützer kennen zu lernen und gemeinsam aktiv zu werden. Bringen Sie ein kleines Picknick mit.
Plakatkorrektur 2
Juli 23rd, 2010, 20:11Da muss man aber schon sehr genau hinschauen
http://www.flickr.com/photos/8mobili/4429770710/
street art | streetart | adbusting | s21 | stuttgart21
Plakatkorrektur
Juli 23rd, 2010, 15:15Copyright-Bullshitter scheißen 10-jähriges Mädel zu
Juli 23rd, 2010, 07:56Oh brave new world: Copyright-Assholes verdonnern ein 10-jähriges Mädchen zu einer fetten Geldstrafe, weil es einen Charlie Chaplin Song für ein Video benutzt hat, das gedacht war, Geld für ein Kinderkrankenhaus aufzutreiben. Die Jürgens dieser Welt sind gnadenlos...
(via nerdcore)
Offener Brief von Walter Sittler
Juli 23rd, 2010, 06:52An: Herrn Ministerpräsidenten Stefan Mappus
Herrn Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster
Stuttgart, den 18.7.2010
Betr.: Offener Brief zu S21.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
letzte Woche hat der Projektleiter von S21 angekündigt, mit dem Abriss des nördlichen Seitenflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofes bereits im August beginnen zu wollen, um den Zeitplan bis Ende November diesen Jahres einzuhalten. Der ursprüngliche Zeitplan hatte das so nie vorgesehen. Warum die plötzliche Eile?
Spätestens seit den geplatzten Ausschreibungen für den Nesenbachdüker und das Grundwassermanagement ist dieser Zeitplan ohnehin Makulatur, alles hinkt jetzt schon knapp ein Jahr hinterher. Es ist, als wolle man schon mal Benzin in den Tank füllen, obwohl die Räder des zu fahrenden Autos noch nicht produziert sind. Will man hier Fakten schaffen, um die angebliche Unumkehrbarkeit dieses Projekt zu demonstrieren? Will man Handlungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Stärke um jeden Preis zeigen? Und wenn ja, warum? Nur Zerstörung und Tod sind unumkehrbar; alle menschlichen Pläne können geändert, verbessert oder verworfen werden.
Dieses Projekt steckte schon vor dem Baubeginn (der sogenannten Prellbockanhebung im Februar 2010) voller nicht erfüllbarer Versprechungen, Drohgebärden, Halb- und Viertelwahrheiten, z.B. über die wahren Kosten, das tatsächliche zeitliche Ausmaß der künftigen Baustelle. Die besten Fachleute der Welt stellen der Leistungsfähigkeit des künftigen Bahnhofs von S21 ein so schlechtes Zeugnis aus, dass das alleine schon ein Grund zum Nachdenken wäre. So aber wird der Bericht geheim gehalten und zudem als veraltet bezeichnet ? Warum geheim, wenn er veraltet ist?
Den Menschen, die Widerstand gegen S21 leisten, wird vorgeworfen, sie seien ein kleine Gruppe Protestler, Nörgler, Ewiggestrige. Sie irren sich, wir sind viele, aus allen Schichten der Bevölkerung und aus allen Stadtteilen. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft, Sorgen um unsere Stadt, der ein Herzinfarkt verpasst werden soll. Der Mensch und die Zukunft sind weiche, verletzliche Güter und die wollen wir schützen! Wir wollen nicht die Zukunft zubetonieren und unseren Kindern, durch ein Wahnsinnsprojekt, ein fiskalisches Korsett hinterlassen, das mehr an ein Gefängnis erinnert, denn an die Freiheit, die wir alle wollen und für die wir leben.
Dieses Projekt ist ein finanzielles Fass ohne Boden, das wissen Sie so gut wie wir, der Nutzen gering und die Zerstörungen immens. Nicht nur ein weltweit bekanntes Kultur- und Technikdenkmal wird ohne Not geopfert, auch die demokratische Kultur nimmt Schaden, wenn Sie viele Ihrer Bürgerinnen und Bürger als unbequeme Querköpfe behandeln, die ohne viel Federlesens zur Ruhe gebracht werden sollen. Ein untrügliches Zeichen für Demokratie ist nicht Friedhofsruhe, sondern Bewegung und Unruhe.
Sie verlieren Ihr Gesicht nicht, wenn sie eine falsche Entscheidung, auch wenn sie anfänglich richtig schien, korrigieren, sie gewinnen das Vertrauen und das Zutrauen Ihrer Bürgerinnen und Bürger, das Ihnen jetzt droht verloren zu gehen. Ohne dieses Vertrauen aber ist Ihre politische Legitimation dahin, egal ob sie als gewählter Oberbürgermeister im Rathaus sitzen oder als Ministerpräsident noch eine Mehrheit im Landtag haben.
Daher bitten wir Sie, nein, wir fordern Sie auf, ein Moratorium über S21 zu verhängen. Nehmen Sie den Druck raus, der jetzt nur noch künstlich aufrechterhalten wird, geben Sie Zeit zum Nachdenken. Auch wenn S21 nicht gebaut wird, gibt es viel zu tun. Die vernachlässigte Renovierung des Hauptbahnhofs und des Gleisvorfelds muss gemacht werden, ein Vorhaben mit großen, aber überschaubaren Kosten. Die Alternativen zur Anbindung an die vielleicht in ferner Zukunft fertig gestellte neue Bahntrasse nach Ulm - auch hier laufen die Kosten davon, müssen geprüft und geplant werden. Alternativen, die auch bei Ihnen zweifelsohne in den Schubladen liegen. Alles das ist sinnvoll, vor allem aber einigermaßen überschaubar, mach- und vermittelbar. S21 ist das alles nicht.
Die überstürzten Entscheidungen der letzten Tage haben uns bewogen dieses Schreiben als offenen Brief zu konzipieren. Wir haben Stuttgart in den letzten 20 Jahren schätzen und lieben gelernt. Manchmal ist uns jetzt nach Davonlaufen zumute, nachdem der Gestaltungswille und die Mitsprache so vieler Bürger, trotz gegenteiliger Beteuerungen, so offensichtlich unerwünscht ist.
Hochachtungsvoll
Walter Sittler
Sigrid Klausmann-Sittler