"Man fliegt nun in acht Minuten von Ulm nach Stuttgart..."
Februar 2nd, 2023, 08:47"... und braucht dann aber ab HBF-Gleise nochmals 16 Stunden bis zur Königstraße"
"... und braucht dann aber ab HBF-Gleise nochmals 16 Stunden bis zur Königstraße"
Oha. Ist bei Deutschlands windigstem Immobiliendeal mit maximaler Gewaltanwendung etwa nicht alles mit rechten Dingen zugegangen?
Die beiden Whistleblower, ehemals am Projekt beteiligte Ingenieure, hätten behauptet, dass einige leitende Angestellte im Rahmen eines groß angelegten Betrugs bei einem der größten Infrastrukturprojekte Europas Firmengelder missbraucht und unnötig teure Aufträge vergeben haben sollen
Sicher nur ein bedauerliches Missverständnis.
PS: nochmal zur Erinnerung: der Polizeieinsatz im Schlossgarten war rechtwidrig, der entsprechende Untersuchungsausschuss wurde gezielt belogen. Konsequenzen? Keine.
Soso. Dann ist aber die Hälfte immer noch dagegen, ne? Und wo diese 50% Pro'ler herkommen sollen, ist leider auch unklar und dank Paywall auch nicht gratis in Erfahrung zu bringen. Aber wenn sie der "Vorsitzende des Bahnprojektvereins Stuttgart–Ulm" vorlegt, werden sie sicher stimmen
Heute: S21 wird noch teurer und noch später fertig, Teil 10.
Erinnert ihr euch noch an die kaputte Bahnstrecke bei Rastatt? Da wurde letztens 5m unter den Bahnschienen ein Tunnel gebohrt. Leider hat sich dabei jemand verrechnet, so dass die Gleise darüber absackten und die gesamte Strecke 2 Monate unbefahrbar wurde.
So weit, so schlimm. Der echte Knüller kam aber dann erst: die Röhre wurde mit 10.000 Kubikmetern Beton ausgegossen, um die Gleise zu stützen. Kann man machen. Neu an der Geschichte war allerdings, dass die 18 Millionen Euro teure Tunnelbohrmaschine dabei an Ort und Stelle blieb und einfach mit einbetoniert wurde. Achtzehn. Millionen. Mal eben einbetoniert.
So, und jetzt zum Thema: ich finde es ziemlich interessant, dass seitdem von dieser 18-Millionen-Pleite in keiner einzigen Meldung über das Desaster mehr die Rede ist. Hier mal ein paar Beispiele bei SWR, SPON und Welt. Das wird einfach komplett unter den Tisch fallen gelassen.
Was geht? Will man nicht am Image des Vorzeigebörsenunternehmens kratzen? Ist es völlig normal, solche Maschinen einzubetonieren? Sind 18 Mio nicht mehr der Rede wert? Will man vielleicht gar ungute Assoziationen zu S21 vermeiden? Da sind schließlich die gleichen Unternehmen mit Tunnelarbeiten in schwierigem Untergrund zugange...
Naja.
Update: RuePoe macht mich gerade auf diesen interessanten Artikel bei KONTEXT aufmerksam. Zitat:
Die Tatsache, dass die Bundespolizei, die Staatsanwaltschaft, das Eisenbahnbundesamt beziehungsweise die Bundesstelle für Eisenbahn-Unfalluntersuchung (BEU) keine Sicherung des Unfallortes und keine erste Unfalluntersuchung einleiteten, ist skandalös. Auf diese Weise konnten die Verantwortlichen (DB AG und die in der "Arge Tunnel Rastatt" zusammengefassten Bauunternehmen) Beweismittel beseitigen und eine unabhängige Untersuchung des Vorgangs extrem erschweren.
Alternative Medien FTW!
Statt der veranschlagten 2,5 Mrd. "absolute Obergrenze großes Indianerehrenwort" ist der Untergrundbahnhof inzwischen bei 6.500.000.000 Euro Kosten angekommen. Tendenz immer noch steigend. Ach, hätte uns bloß jemand rechtzeitig gewarnt.
Nein! DOCH! OOOH! Mein TOLD U SO-Shirt ist leider gerade in der Wäsche. Wei-ter-bau-en! Koste es, was es wolle.
Ach nee, sieh mal einer an.
Die Kammer habe auch „ganz erhebliche Zweifel“, dass die Anwendung unmittelbaren Zwangs verhältnismäßig gewesen sei – vor allem die Wasserstöße, so Richter Nagel. Darauf komme es letztlich aber nicht an, da der ganze Polizeieinsatz rechtswidrig gewesen sei.
Das wird den blindgeschossenen Herrn W. bestimmt versöhnen. Und C., der einen Augenhöhlenbruch erlitt. Und C., der einen Trommelfellriss hatte. Und all die anderen zum Teil schwer verletzten, die in keiner Zeitung auftauchten. Und bestimmt auch die Kids, die zu mir kamen und stammelten "Da hat gerade ein Zivicop unseren Freund vermöbelt. Einfach so. Was sollen wir denn jetzt machen?". Und bestimmt auch die vielen Leute, die tagelang vor Gericht aussagen mussten.
Ja, es ist toll, wie schnell in diesem Land Gerechtigkeit gesprochen wird. Es hat nur 5 Jahre gedauert, um heraus zu finden, dass der Staat auch hier rechtswidrig gehandelt hat. Und ich bin mir sicher, das Ganze wird genau keine Konsequenzen haben. Hauptsache, die Wutbürger haben einen ordentlichen Dämpfer abbekommen und Herr Ingenhoven darf neben dem großartigen U-Bahnhof jetzt auch noch ein Zeichen setzen.
Capitalism FTW.
Heute Abend wird das Thema S21 im Stuttgarter Tatort aufgegriffen. Ich ahne Schlimmes wenn ich lese:
Stuttgart ist in der (fiktiven) Geschichte eine leicht erregbare Stadt, die einem falschen Investor aufgesessen ist, für dessen Großbauprojekt das Land eine Bürgschaft übernommen hat. Die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses (Katja Bürkle) grillt deshalb Exstaatssekretär Dillinger. Am selben Tag wird er Opfer einer Farbbeutelattacke - und fängt sich drei Kugeln...
Ja, nee, is klar. Farbbeutelattacke. Lasst mich mal raten: alle S21-Gegner sind wirre, gewaltbereite Hippies mit Hang zu kruden Verschwörungstheorien wohingegen alle Menschen mit klarem Vertand ganz klar die Chance für eine bessere Welt bei S21 erkennen können. Ich freu mich jetzt schon drauf
Update 21:17h: na klar, die gewaltbereiten Anti-S21-Asis werfen jetzt schon mit Mollis. Auch sonst lag ich bisher voll richtig. Ganz große Klasse.
Update 21:27h: ROFL! Der Knast steht in Halbhöhenlage is' klar
Die Wasserwerfer-Opfer bei S21 bleiben jetzt auch noch auf einem Teil der Kosten sitzen. Nicht nur wurde das Verfahren eingestellt, denn die Polizei ist ja offensichtlich unschuldig gewesen!1!!, sondern jetzt müssen u.a. der Erblindete — wegen Mitschuld, so die Richterin — ein Drittel ihrer Anwaltskosten zahlen. Unglaublich. Warum amputiert ihr dem nicht auch gleich noch ein paar Gliedmaßen und nehmt ihm ein paar Liter Blutspende ab?
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Die Bahn hat bekanntlich damit begonnen, den Stuttgarter Bahnhof zugunsten des Projekts S21 abzureißen. Das war vielleicht etwas vorschnell denn:
Bis jetzt ist der im Rahmen von S 21 beabsichtigte Rückbau des Bahnhofs und der Gleisanlagen jedoch nicht genehmigt. Der vorliegende Planfeststellungsbeschluss reicht dazu nicht aus. Es sind getrennte Verfahren zur Stilllegung und Entwidmung nötig. Das musste der Staatskonzern bereits vor drei Jahren einräumen.
"Einräumen" musste das der Staatskonzern also. Soso. Da hat sich bei der Bahn wohl jemand verhört und statt dessen den Befehl zum Einreißen gegeben. Doof nur, dass die Stuttgarter Netz AG abzubauenden Gleise weiter nutzen will und nun gegen den Abriss klagt (ein klein bisschen spät, möchte man anmerken).
Ist aber alles kein Problem, schließlich ist Staat aus diesem Konzern nicht wegzudenken und so lässt man sich dann schnell mal ein eigenes Gesetz zimmern, das den Abriss von Bahnanlagen vereinfacht. Pikant wird die Angelegenheit bei folgendem Detail:
Eine Sprecherin von Verkehrsminister Dobrindt erklärte auf Anfrage, der Gesetzentwurf sei auf Wunsch der Bundesländer entstanden. Auf Fachebene werde derzeit geprüft, inwieweit Änderungen am § 11 AEG umgesetzt werden können. Die Vorschläge stünden aber „in keinem Zusammenhang zu dem Vorhaben Stuttgart 21“. Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Auf Seite 11 des Gesetzesentwurfes beziehen sich die Erläuterungen zu Änderungen am § 11 Absatz 1 Satz 5 (Kapazitätsverringerung) sogar direkt auf den Ersatz eines Kopf- durch einen Durchgangsbahnhof wie bei Stuttgart 21.
Aber hey! Wir sind hier bei der CSU. Fefes Kommentar:
Die TUN nicht mal mehr so, als seien sie keine Bananenrepublik.
Yo.
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