Software für Zugleser
Freitag, 25.12.2009, 13:15 > daMaxIch bin eher langsam, wenn es um Neuerungen im Internet geht. So habe ich z.B. bis heute weder einen Twitter-, noch einen Facebook-, keinen del.icio.us- und auch keinen GMail-Account. Auch RSS-Feeds konnte ich bis vor 8 Wochen noch nichts abgewinnen. Da ich in letzter Zeit jedoch hin und wieder längere Strecken mit dem Zug zurückgelegt habe, wurde in mir der Wunsch wach, die Zugzeit mit dem Lesen meiner Lieblingsblogs oder sonstiger Websites zu verbringen. Nun gibt es ja in gefühlten 1% der deutschen Züge sogar einen Hotspot, der kostet allerdings 8€ die Stunde und einen solchen Wucherpreis bin ich nicht bereit zu berappen.
So kam es, dass ich Softwarelösungen für diesen Wunsch suchte und fand. Diese möchte ich euch nun vorstellen. Da wäre zunächst einmal
RSS Owl
Dieser plattformunabhängige RSS-Feed-Reader basiert auf dem Java-Framework Eclipse und ist deshalb zwar nicht gerade klein aber (wie ich finde) äußerst komfortabel. Er zeigt alle Inhalte, die über "normale" Feeds hinausgehen, wahlweise in einem beliebigen externen oder in einem integrierten Browser an. Man kann angeben, wie viele Nachrichten man pro Feed behalten will und nach wie vielen Tagen Nachrichten wieder gelöscht werden sollen, ob nicht gelesene Nachrichten behalten werden sollen und und und. Vor allem kann man die Einstellungen exportieren und auf einem anderen Rechner wieder importieren, so dass man die Konfiguration nur einmal vornehmen muss. RSS Owl punktet auch mit Kleinigkeiten: wenn man einen Link zu einem RSS-Feed in der Zwischenablage hat und in RSS Owl auf "Neuer Feed" klickt, so wird der Link aus der Zwischenablage automatisch verwendet, um ein neues Abonnement anzulegen. Einfach Klasse.
http://www.rssowl.org/
Read It Later
Ab und zu möchte man auch einen Artikel auf einer Website offline lesen können, ohne erst einen RSS-Feed zu abonnieren. Es soll ja auch Websites geben, die gar keine RSS-Feeds anbieten (hallo Netzpolitik.org und Widerhaken). Hier kommt Read It Later ins Spiel. Read It Later ist als Plugin für Firefox und als iPhone-App erhältlich. Mit Read It Later kann man so etwas wie Bookmarks erzeugen von Seiten, die man "später" lesen will. Mit einem Knopfdruck kann man diese Seiten komplett herunterladen und anschließend offline lesen. Dabei wird natürlich nur die jeweils markierte Seite heruntergeladen, nicht auch die verknüpften Seiten.
http://readitlaterlist.com/
HTTrack
Manchmal benötigt man jedoch Offline-Zugriff auf mehr als nur einzelne Seiten. Ich zum Beispiel brauche zur Zeit ständig und dauernd die Referenz von Cocos2D, die es leider nur online gibt. Mit der Open-Source-Software HTTrack (die es leider nur für Windows gibt), lassen sich komplette Webseiten herunterladen um sie offline parat zu haben. Dabei lassen sich sehr granulare Regeln erstellen, was heruntergeladen werden soll und was nicht. So kann man beispielsweise festlegen, dass nur HTML-Dateien ab 3kB und bis maximal 200kB berücksichtigt werden, ob Bilder, Flashdateien, Videos etc. heruntergeladen werden sollen, bis zu welcher Tiefe Links verfolgt werden, ob HTTrack auch Links zu externen Servern berücksichtigen soll usw. usf. Wenn man dabei nicht aufpasst, kann es natürlich passieren, dass man das gesamte Internet herunterlädt, aber in der Voreinstellung verfolgt HTTrack generell nur Seiten "unterhalb" des aktuellen Verzeichnisses und lässt externe Server links liegen. Probleme kann es bei Wikis und krassen Ajax-Javascript-Orgien geben, aber für halbwegs "normale" HTML-Seiten funktioniert HTTrack prächtig.
Frage in die Runde: gibt es so eine Freeware(!) auch für den Mac?
http://www.httrack.com/
Mit diesen 3 Programmen ausgestattet kann ich mir jetzt Lesefutter für lange Zugfahrten zusammenstellen und freue mich schon auf die Strecke Erding-Stuttgart.
hatte jahrelang sage benutzt - das ist vor nem monat oder so bei heise security mit ner kritischen sicherheitslücke aufgetaucht (bis dato kein update soviel ich weiss) jetzt gerade nur noch mozilla lesezeichen. werd mir die tools mal die woche anschauen.
grüße aus dem zuende gehenden wochenende
jens