So, meine Sommerpause ist vorbei und ich fange gleich mal mit einem Nerdthema an. Nachdem mir letzte Woche zigmal hintereinander auf meinem Macbook mein geliebter Firefox abgestürzt ist, habe ich mich dazu durchgerungen, mir einen neuen Browser zu suchen.
Mit Google Chrome bin ich fündig geworden und ich will euch erzählen, warum dieser Browser wirklich das Zeug zum Firefox-Killer hat (Klick auf die Thumbnails führt zu einer größeren Ansicht).
Chrome ist fix
Der Browser ist in nullkommanix gestartet und Websites werden gefühltermaßen wesentlich fixer angezeigt als im Feuerfuchs.
Chrome ist erweiterbar
Dank Extensions kann Chrome um Funktionalitäten erweitert werden. Bei mir kamen folgende Erweiterungen gleich von Anfang an dazu: AdBlock gegen doofe Werbung, FlashBlock gegen lästige Blinkefilmchen, BugMeNot Lite um nervige Anmeldungen abzukürzen, Double Click macht Links per Doppelklick in einem neuen Tab auf (extrem wichtig für Mac-User).
Chrome kann Tabs
Tabs sind aus meiner Surfwelt einfach nicht mehr weg zu denken.
Chrome funktioniert erwartungsgemäß
Mittelklick macht Links in neuen Tabs auf, Mittelklick auf einen Tab schließt diesen wieder, Tabs lassen sich umsortieren, langer Klick auf einen Vorwärts/Rückwärts-Knopf klappt den Verlauf auf, STRG-T bzw. CMD-T mach einen neuen Tab auf usw. Kurzum: alles wie gewohnt.
Chrome übernimmt alles
Nach der Installation genügte ein Klick auf "Settings aus Firefox übernehmen" und schon waren alle meine Bookmarks und Suchmaschinen wieder da. So macht Chrome den Umstieg zum Kinderspiel.
Chrome kann suchen
In Firefox war mir die integrierte Suchbox oben rechts sehr ans Herz gewachsen. Dank Mycroft.mozdev.org habe ich mir im Laufe der Zeit einen großen Batzen Suchmaschinen zugelegt, mit deren Hilfe ich immer die richtigen Dinge aus dem Netz fischen konnte. Google Chrome übernahm alle diese Suchmaschinen, die Frage war nur: wohin? Ich musste tatsächlich kurz suchen, um sie wieder zu finden, das Aha-Erlebnis war dann aber umso größer. Chrome ist in der Lage, Suchmaschinen mit Kürzeln zu belegen! Diese Kürzel muss man einfach vor dem Suchbegriff in die Omnibox (so heißt bei Chrome die Adresszeile) eingeben, und schon sucht man auf der angegebenen Website. Das ist so cool, dass ich gleich mal mein Blog mit als Suchmaschine reingekloppt habe
Ach ja und: wenn man einfach nur irgendwelche Worte in die Omnibox tippt, wird direkt per Google danach gesucht, so wie man das schon von Firefox gewöhnt ist.
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Leider gibt es auch ein paar negative Punkte, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Die Bookmarks nerven
Bookmarks werden sortiert nach "Bookmark Bar" und "Other Bookmarks", was meines Erachtes völlig unnötig ist. Schließlich habe ich immer mehr "Other Bookmarks" als Lesezeichen direkt in der Leiste, und so muss man sich ständig durch einen zusätzlichen Menupunkt klicken. Außerdem ist der Bookmarkmanager ziemlich unglücklich, weil er komplett in DHTML geschrieben ist. Das geht besser...
Die Bild-Einfügen-Funktion von WordPress zickt unter Chrome
Ich weiß nicht, ob Chrome etwas dafür kann, aber wenn man in WordPress bereits ein Bild hochgeladen hat und dieses nun noch einmal verwenden will, klickt man auf "show". Das sollte eigentlich das Bild "aufklappen", in Chrome wird es leider auf- und gleich wieder zugeklappt. Erst beim zweiten Mal funktioniert das Aufklappen korrekt.
Die Rechtschreiboptionen sind schwer zu finden
In Eingabefeldern wird automatisch eine Rechtschreibprüfung vorgenommen. Die Standard-Sprache ist bei meinem englischen Chrome natürlich englisch, deshalb denkt Chrome, ich würde nur Wirrwarr schreiben und markiert alles rot. In der Chrome-Hilfe findet sich ein wenig hilfreicher Eintrag dazu, der schlichtweg falsch ist. Durch Zufall habe ich die Lösung selber gefunden: Rechtsklick auf ein markiertes Wort -> Spell Checker Options -> German.
Es gibt (noch) keine Auto-Suche
Im Firefox konnte man einstellen, dass automatisch nach einem Begriff gesorgt werden soll, sobald man anfängt zu tippen. Chrome kann das leider nicht.
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Alles in allem ist Chrome jedoch für mich zumindest auf dem Mac nun mein Standardbrowser.
[Update]: Natürlich gibt es - wie immer bei Google - diverse Datenschutzbedenken bei Chrome. Eines davon lässt sich zumindest ein bisschen beheben, indem man die Auto-Vorschläge unter Preferences -> Under the hood ausschaltet