Selber hochladen, dann verklagen [UPDATE]
März 19th, 2010, 08:25Das darf doch alles nicht wahr sein. Viacom ist laut Wikipedia "ein US-amerikanischer Medienkonzern mit Sitz in New York City mit verschiedenen weltweiten Beteiligungen an Kabel- und Satellitenfernsehgesellschaften (MTV Networks und BET), Videospieleherstellern (Sega of America) und Filmproduktion und Verleih (Paramount Pictures, Dreamworks)". Ein echter Multimilliarden-Global-Player der Unterhaltungsindustrie also. Jener Industrie, die seit Jahren mit immer kruderen Methoden gegen die bösen Raubkopiermörderkinderschänderpiraten vorgeht und die dafür sorgt, dass immer krankere Copyright-Gesetze eine komplette Abmahn-Industrie ermöglicht haben (siehe auch hier: "Abmahnen von Zitaten").
Jetzt kommt ans Tageslicht, dass ausgerechnet Viacom Agenturen damit beauftragt hat, Viacom-Inhalte bei YouTube hoch zu laden! Bei YouTube, die von Viacom mehrfach wegen angeblicher Copyright-Verletzungen gerichtlich angeklagt wurden! [UPDATE: laut Heise geht es um immerhin eine Milliarde Dollar!]
For years, Viacom continuously and secretly uploaded its content to YouTube, even while publicly complaining about its presence there. It hired no fewer than 18 different marketing agencies to upload its content to the site. It deliberately "roughed up" the videos to make them look stolen or leaked. It opened YouTube accounts using phony email addresses. It even sent employees to Kinko's to upload clips from computers that couldn't be traced to Viacom.
Das ist so abstrus, mir fehlen echt die Worte. Das ist ungefähr als würde man Leute dafür bezahlen, den eigenen Laden zu überfallen, um eine Begründung für neue Gitter und Sicherheitseinrichtungen zu haben. Nein, eigentlich ist es noch schlimmer. Das ist so, als würde man jemandem Koks unters Sofa stecken und anschließend die Cops anrufen, um demjenigen die Wohnung zu filzen. Nein, noch schlimmer, weil Viacom ja von YouTube richtig fett Asche haben will für ein Vergehen, dass sie selbst begangen haben. Das ist mafiös!
Wi-der-lich.
siehe auch:
Eva Schweizer und die Abmahnmasche
(via fefe)